Mit diesen Lese- und Anschautipps sprengen Sie sich zum Gotthard-Experten

Ein Tunnel ist doch bloss ein durchlöcherter Berg. Falsch! Oder wissen Sie etwa, wie die feststeckende Gabi 2 damals wieder in Bewegung kam?

30. Oktober 2015: Testfahrt durch den Gotthard Basis Tunnel von Erstfeld und Biasca. Lokführer Hans Blaser fährt von Süden bis Erstfeld im Norden mit 160 Km/h.

(Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally)

Ein Tunnel ist doch bloss ein durchlöcherter Berg. Falsch! Oder wissen Sie etwa, wie die feststeckende Gabi 2 damals wieder in Bewegung kam? Zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels haben wir die interessantesten Beiträge zusammengestellt.

Am Mittwoch wird der Gotthardbasistunnel eröffnet. Dieses Ereignis wird mit einem grossen Fest gefeiert. Wir haben für Sie die interessantesten Beiträge zum Megaprojekt zusammengestellt. Mit dieser handverlesenen Trivia machen Sie bei jedem Partygespräch eine gute Falle, versprochen!

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Ein Blick zurück

Seit 1864 denkt man schon über den Gotthardbasistunnel nach. Die NZZ zeichnet auf einer prägnanten Timeline die wichtigsten Stationen in der Planungs- und Baugeschichte des neuen Tunnels nach und taucht dafür tief ins eigene Archiv.

» Langer Tunnel, lange Geschichte

Noch eindrücklicher ist, was die SRF-Redaktion aus dem Archiv ausgegraben hat. Anhand zahlreicher älterer und neuerer Radio- und Fernsehbeiträge wird die Mobilitätsgeschichte am Gotthard erzählt – von den ersten Säumerpfaden bis zur neuen Röhre. Darunter sind echte Fundstücke, wie beispielsweise dieser Film von 1957, als der erste Eisenbahntunnel durch den Gotthard eröffnet wurde.

» Über und durch den Gotthard – eine Zeitreise durch Jahrhunderte

Löcher sind politisch

Tunnels sind einfach Löcher durch Berge? Falsch! Mit Infrastrukturprojekten dieser Grössenordnung schlagen sich ganze Generationen von Politikern herum. Solche Bauwerke werden dann schnell zu ideologischen Symbolen. In einem Kommentar ärgert sich der «Tages-Anzeiger» über konstruierte «Wir»-Einigkeit bei Berglöchern und mangelnde politische Entschlossenheit für die wirklich grossen Themen.

» Wir lieben Löcher

Diese Erhebung zum Symbol kann in einer mythologischen Überhöhung enden. So gesehen ist es dem Gotthard gleich ergangen wie Wilhelm Tell und dem Rütlischwur. Dabei war der Gotthard bis ins 19. Jahrhundert als Verkehrsachse kaum relevant. Das SRF hat dazu einige Historiker befragt.

» Der Gotthard war bis ins 19. Jahrhundert relativ unbedeutend

So sieht es im Gotthard aus

Einen ersten Eindruck vom Tunnel erhält, wer sich diesen aufwendigen SRF-Film ansieht. Mit einer 360°-Kamera nehmen uns die Reporter mit durch den neuen Tunnel, auf einen Flug über das Gotthard-Massiv und in die Rettungsstollen.

» Eintauchen in den neuen Tunnel

Direkt in den Berg führt diese Infografik beim «Tages-Anzeiger». Klick für Klick lässt sich hier nachvollziehen, auf welche Gesteinsschichten und Schwierigkeiten die Mineure bei ihrer Bohrarbeit gestossen sind. Stein ist eben nicht gleich Stein.

» Was die Tunnelbauer im Gotthard antrafen

Und was geschieht nach der Eröffnung?

Verlagert sich der Schienenverkehr mehr und mehr in den neuen Tunnel, hat das oben auf dem Berg weitreichende Folgen. Was geschieht mit der alten Bahnstrecke und den Bahnhöfen? Dieser Sorgen der Urner hat sich der «Tages-Anzeiger» angenommen.

» Es wird stiller auf der Gotthard-Bergstrecke

Nicht alle Tessiner Dörfer profitieren von der schnelleren Verbindung in den Süden. Diese schön aufbereitete, bildlastige Reportage der «Sonntagszeitung» berichtet von der Leventina, wo der Tourismus einst blühte. Dank der schnellen Verbindung durch den Gotthardbasistunnel werden die Züge hier aber nur noch eines tun: unterirdisch vorbeidonnern.

» Angst vor dem Abstellgleis

Doch die Folgen des neuen Tunnels sind nicht nur für die Tourismusbranche spürbar. Der «Tages-Anzeiger» zitiert aus einer Studie des Bundes wonach die Neat die Strassen kaum entlastet, die Frequenz des Schienenverkehrs erhöht und die Zersiedelung begünstigen dürfte. Das Projekt wurde deshalb von den Grünen in den 1990er-Jahren vehement bekämpft.

» Warum der Gotthardtunnel nicht ganz so grün ist

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