Mozartkugeln in der Barockstadt – Salzburg ist ein wahrer Genuss

Barocke Gebäude, weitläufige Plätze, ein immenses Kulturangebot und die berühmte Kaffeehauskultur machen einen Aufenthalt in Salzburg zu einem wahren Genuss.

Hoch über dem Residenzplatz thront die Festung Hohensalzburg.

(Bild: Franziska Siegrist)

Barocke Gebäude, weitläufige Plätze, ein immenses Kulturangebot und die berühmte Kaffeehauskultur machen einen Aufenthalt in Salzburg zu einem wahren Genuss.

Zu Fuss erreichen wir die Altstadt durch den in den Fels gehauenen Tunnel beim Sigmundstor und gelangen als Erstes zur Pferdeschwemme, einem prunkvollen Brunnen von der Grösse eines Schwimmbeckens. Durch diesen wurden früher die Pferde getrieben, um sie vom Staub der Landstrasse zu reinigen, bevor sie die Stadt betraten.

Pferde gibt es auch heute noch. Die traditionellen Fiaker, die ursprünglich dem Warentransport dienten und als Verkehrsmittel ausschliesslich dem Erzbischof vorbehalten waren, befördern heute Touristen. Der samstägliche «Grünmarkt» am Universitätsplatz bietet alles, was im Salzburger Umland produziert wird, vom Schinken bis zum Käselaib, von Salatköpfen bis zu Radieschen grösser als Tischtennisbälle, und natürlich von der Marillenmarmelade bis zum Topfenstrudel.

Wir bewundern die Barockfassaden, die kunstvollen Brunnen und die Weite der Plätze. Die Fürsterzbischöfe liessen von den angesehensten Architekten ihrer Zeit repräsentative Prunkbauten erstellen. Das Domquartier mit der Bischofsresidenz zeugt noch heute davon. Vor dreihundert Jahren erhielt dieser unüberschaubare Gebäudekomplex mit 180 Räumen seine heutige Form. Die Ursprünge gehen aber bis ins 7. Jahrhundert zurück.



Papagenoplatz Salzburg

Der Papagenoplatz ist der Figur aus Mozarts «Zauberflöte» gewidmet. (Bild: Franziska Siegrist)

Wo Mozart seine ersten Töne produzierte

Besonders eindrücklich sind der Dom mit seiner mächtigen Kuppel und der frühbarocken Fassade sowie der Residenzplatz, für dessen Bau 55 mittelalterliche Bürgerhäuser abgerissen wurden. Mitten auf dem Platz sprudelt das Wasser über mehrere Becken eines kunstvoll gestalteten Brunnens. Passend zur Szenerie erklingt dreimal täglich das Glockenspiel vom Turm der neuen Residenz. Wer etwas Übersicht über die verwinkelten Gassen gewinnen will, steigt zur Festung Hohensalzburg hinauf und staunt über die Ausdehnung der Residenzanlagen.

Der Residenzplatz wird rege für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Am warmen Auffahrtswochenende besetzen Touristen wie Einheimische die Festbänke vor der eigens aufgebauten Bühne und erfreuen sich am abwechslungsreichen Programm des Festivals der Blasmusik. Im Rahmen der berühmten Salzburger Festspiele wird im Sommer über mehrere Wochen ein reichhaltiges Kulturprogramm angeboten.

Natürlich darf in der Musikstadt Salzburg auch ein Besuch in Mozarts Geburtshaus nicht fehlen. Beeindruckt wandle ich durch das historische Gebäude, betrachte die Bilder, Musikinstrumente und Manuskripte und stelle mir vor, wie Salzburgs Wunderknabe hier seine Kindheit verbrachte und der Geige erste Klänge entlockte. Das Ladengeschäft im Erdgeschoss mag auf den ersten Blick befremden, doch offenbar gab es hier schon zu Mozarts Zeiten einen Lebensmittelladen. Übrigens haben noch heute alle Geschäfte in Salzburgs Altstadt sehr stilvolle schmiedeeiserne Schilder anstelle von Leuchtreklamen.



Mozartplatz Salzburg

Auch am Mozartplatz dreht sich alles um den berühmtesten Sohn der Stadt. (Bild: Franziska Siegrist)

Entspannen beim Einspänner

Nun wird es Zeit, der österreichischen Kaffeekultur zu frönen. Wir wählen dafür das Café Tomaselli am alten Markt, möglicherweise das älteste Café Österreichs. Vom Herrn Ober im Smoking und der Kuchendame mit der weissen Schürze werden wir stilvoll bedient. Letztere balanciert ein Silbertablett mit einem unwiderstehlichen Tortenangebot von Tisch zu Tisch. Wir fühlen uns tatsächlich in die vor gerade mal hundert Jahren zu Ende gegangene Kaiserzeit versetzt und bestellen einen «Einspänner» und ein «Häferl mit Schlag».

  • Bürgerlich unterkommen: Landgasthof Grünauerhof in Wals. Im gutbürgerlichen Familienbetrieb wird man fürstlich bedient, samt Wellnessanlage. Etwa zehn Kilometer ausserhalb der Stadt, nur mit Privatauto oder Taxi erreichbar. 
  • Fürstlich naschen: Die original Salzburger Mozartkugeln vom Café Konditorei Fürst sollen gemäss Insidern die besten sein. 
  • Kaiserlich schlürfen: Das Café Tomaselli lädt seit der Kaiserzeit am heutigen Standort zu Kaffee und Kuchen. 

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