Neues Abfall-Konzept: Pendler sollen neu auch recyclen

Neues Abfallkonzept am Bahnhof SBB in Basel: Mit Recycling-Stationen sollen die Pendler auch unterwegs Zeitungen, Alu und PET getrennt voneinander entsorgen.

(Bild: Felix Michel)

Neues Abfallkonzept am Bahnhof SBB in Basel: Mit Recycling-Stationen sollen die Pendler auch unterwegs Zeitungen, Alu und PET getrennt voneinander entsorgen.

Herumliegende Zeitungen, klebrige Alu-Dosen und Zigarettenstummel – das tägliche Übel am Basler Bahnhof SBB, vor allem zu Stosszeiten. Was jeder Pendler kennt, soll jetzt aber vorbei sein.

Seit Montagmorgen, 3. November, sollen SBB-Kunden Zeitungen, PET-Flaschen und Alu-Dosen getrennt entsorgen können. Damit steigt auch die Zahl an Entsorgungsmöglichkeiten an den Bahnhöfen. Die SBB haben die Recycling-Stationen aufgestellt, damit sich die Zugreisenden auch unterwegs umweltbewusst verhalten können. Neue Aschenbecher wurden von den SBB ebenfalls installiert, um dem Stummel-Littering Herr zu werden.

Stichprobe in Basel: Pendler finden es gut

Das neue Abfalltrennkonzept, das in Bern bereits seit 2012 läuft, wird jetzt auch in Basel, Genf, Luzern und am Hauptbahnhof Zürich lanciert. Die SBB machen mit der Kampagne «Danke, dass Sie Abfall am Bahnhof getrennt entsorgen» darauf aufmerksam. Mit spielerischen Aktionen sollen die Reisenden mehr über die Ziele und Möglichkeiten der Abfallentsorgung erfahren.

In Basel stösst das neue Recycling-Konzept auf Zuspruch – zumindest bei einer Stichprobe der TagesWoche: «Ich finde das eine gute Sache», stellt ein junger Mann fest, der täglich von Basel nach Luzern fährt. Denn er habe im Bahnhof SBB in Basel noch nie einen PET-Abfalleimer gesehen.

«Die herumliegenden Zeitungen in den Zügen finde ich eklig», erklärt eine Pendlerin. Auch die Zigarettenstummel stören sie. Daher sei es richtig, solche Recycling-Stationen an den Bahnhöfen einzurichten. «Das Recycling-Konzept passt zur allgemeinen Praxis», findet ein anderer Pendler, «es wird eben alles auf den Endverbraucher abgeschoben.»

Recycling von bis zu 500 Tonnen möglich




In Deutschland schon lange Alltag, nun auch in der Schweiz an den fünf grössten Bahnhöfen Realität: Entsorgungsstationen. (Bild: Felix Michel)

In Bern sind die Bahnreisenden schon seit 2012 fleissige Abfalltrenner. Als Pilotprojekt von den SBB lanciert, hat sich das Abfalltrennkonzept in Bern mittlerweile etabliert. 95 Prozent der Abfälle finden in Bern den korrekten Abfalleimer. Durch die Abfalltrennung der SBB werden jährlich 100 Tonnen Wertstoffe wie Alu oder PET wiederverwertet statt verbrannt.

Die SBB rechnen damit, dass sich durch die Recycling-Stationen an den fünf grössten Schweizer Bahnhöfen rund 500 Tonnen Zeitungen, Alu-Dosen und PET-Flaschen wiederverwerten lassen. «So stellen wir eine nachhaltige Abfallentsorgung sicher», erklärt Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien, an der Medienkonferenz in Bern.

Mit den Recycling-Stationen wollen die SBB auch das Umweltbewusstsein fördern: «Das Vorgehen der SBB ist ein starkes Zeichen fürs Recycling», sagt Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer Swiss Recycling, «dadurch werden Standards im Unterwegskonsum gesetzt.»

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