Die Arbeiter auf der Messebaustelle schieben ab sofort auch Nachtschichten. Die Gewerkschaft Unia ist gegen das neue Arbeitsregime. Sie hätte gerne bei der Entscheidung über die zusätzliche Schicht mitgeredet.
Seit dem 18. Juli um Mitternacht werden, laut der Gewerkschaft Unia, auf der Messebaustelle Nachtschichten geschoben. Sie spricht sich in einer Medienmitteilung gegen die zusätzliche Arbeitsbelastung aus. Der enge Zeitplan stelle für die Arbeiter ein gesundheitliches Risiko dar. «Der Gesamtarbeitsvertrag war bereits zuvor schon ausgereizt, was den Arbeitszeitkalender betrifft», sagt der Unia-Verantwortliche für den Messe-Neubau Roland Schiesser. Die Unia geht davon aus, dass der Messe-Neubau bereits zeitlich im Rückstand ist. «Der Baufirma droht eine hohe Konventionalstrafe, wenn sie den Zeitplan nicht einhält», fügt Schiesser an.
Der Pressesprecher der Messe Schweiz, Christian Jeker, sagte gegeüber dem Regionaljournal, dass der Messe-Neubau im Zeitplan sei und widerspricht somit der Unia. Die auf 14 Tage begrenzte Nachtarbeit sei anberaumt worden, weil die zehn Baukrane auf der Baustelle nicht genug Kapazität hätten alle Arbeiten tagsüber zu erledigen. Die Nachtarbeit würde die Sicherheit für die Arbeit am Tag sogar erhöhen, weil man nicht mehr so viel Arbeit hätte. Die Nachtschichten würden nicht von der Tagesbelegschaft verrichtet.
Weiter krisitierte die Unia, dass das Amt für Wirtschaft und Arbeit AWA die zusätzliche Arbeitsschicht genehmigt hat, ohne sich mit den Sozialpartnern, sprich der paritätischen Kommission aus Baumeistern und Gewerkschaften, abzusprechen. «Es ist nicht üblich, dass das AWA die Sozialpartner kontaktiert, bevor es Arbeitsschichten genehmigt», sagt der Amtsleiter Hansjürg Dolder auf Nachfrage.