Die Sozialkosten im Kanton Basel-Stadt sind um drei Prozent auf 656 Millionen Franken angestiegen. Mit Abstand am meisten Geld muss nach wie vor für Beiträge an die Krankenkassenprämien aufgewendet werden.
Mehr als jeder vierte Basler kann sich die Krankenkassenprämien nicht aus dem eigenen Einkommen heraus leisten. Das geht aus der ausführlichen Sozialberichterstattung des Kantons Basel-Stadt hervor. Demnach haben im Jahr 2016 über 51’000 Einwohnerinnen und Einwohner Prämienverbilligungen in der Höhe von insgesamt 194 Millionen Franken bezogen. Das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Diese Zahl schliesst aber die bereits finanziell benachteiligten Bezüger von Ergänzungsleistungen und Sozialhilfe mit ein. Aus der restlichen Bevölkerung verbleiben rund 27’000 Bezüger von Prämienverbilligungen.
Relativ stark angestiegen sind 2016 auch die Mietzinsbeiträge an Familien. Sie stiegen um 6 Prozent auf 10,1 Millionen Franken an. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der betroffenen Haushalte von 200 auf über 2000 an. Das entspricht 2 Prozent aller Haushalte oder 11 Prozent der in Basel wohnhaften Familien. Diese bezogen mit weniger Ausnahmen auch noch weitere Sozialhilfeleistungen – in zwei Dritteln der Fälle handelte es sich um Prämienverbilligungen, in einem Drittel um mehrere weitere Sozialhilfeleistungen.
Der starke Anstieg der Mietzinsbeiträge in den letzten zehn Jahren ist allerdings auch eine Folge von zwei Revisionen des Mietbeitragsgesetzes, die den Kreis der Bezugsberechtigten ausweiteten.
Zahl der eigentlichen Sozialhilfebezüger relativ konstant
Die eigentliche Sozialhilfequote in der Basler Bevölkerung stieg von 6,7 auf 6,9 Prozent nur gering an. 2016 bezogen 12’004 Menschen in Basel Sozialhilfe in der Höhe von 156 Millionen Franken. Mit 10,2 Prozent war die Sozialhilfequote bei den jungen Erwachsenen und mit 10,4 Prozent bei der ausländischen Bevölkerung höher als im Durchschnitt. Im Zehnjahresvergleich blieb die Anzahl der Sozialhilfebezüger relativ konstant.
Eine auffällige Steigerung um 23 Prozent war 2016 bei den jungen Menschen zu beobachten, die vom Kinder- und Jugenddienst betreut wurden. In absoluten Zahlen waren dies 2862 Kinder und Jugendliche. Massiv zugenommen haben vor allem die Meldungen in den Kategorien «Krankheit oder Behinderung des Kindes» und «Erziehungsprobleme». Laut Bericht ist dies eine Folge der 2016 erstmals erfassten Meldungen beim Zentrum für Frühförderung.
Noch ein paar weitere Zahlen: Ergänzungsleistungen zur AHV wurden von gut 7800, solche zur IV von gut 7000 Personen in Anspruch genommen. Des Weiteren wurden 2062 Stipendien vergeben, 3570 Kinder nahmen einen subventionierten Tagesbetreuungsplatz in Anspruch (bei einem Total von 4200 Kindern).