Bei der Tramlinie 8 kommt es regelmässig zu Verspätungen und Ausfällen. Die BVB, Basel-Stadt und Weil am Rhein wollen zu neuen Mitteln greifen – zum Beispiel Autos umleiten.
Die Linie 8 nach Weil am Rhein ist wegen ihres Erfolgs zum Sorgenkind der BVB und der Behörden geworden: Seit der Inbetriebnahme der Linie nach Deutschland Ende 2014 sind die Trams oft verspätet oder fallen manchmal sogar ganz aus – sehr zum Ärger der Bevölkerung.
Massnahmen haben die BVB mit der Stadt Weil am Rhein und dem Kanton Basel-Stadt bereits mehrere ergriffen. An Nachmittagen wurde der Takt verdichtet. Samstags gibt man dem 8er-Tram fahrplanmässig siebeneinhalb Minuten mehr Zeit für die Fahrt zwischen Weil am Rhein und Kleinhüningen. Dies, um allfällige Verspätungen auf diesem Abschnitt unmittelbar auszugleichen. Ein weiterer Puffer: die 10-Minuten-Pause des 8er-Trams an der Endhaltestelle Neuweilerstrasse.
Diese sowie weitere, bauliche Massnahmen reichen aber offensichtlich nicht aus. Die BVB, Weil am Rhein und der Kanton Basel-Stadt wollen laut Mitteilung weitere Mittel ergreifen.
«Die Verspätungen auf der Linie 8 werden unter anderem durch die Stausituation rund um den Kreisel in Weil am Rhein und in der Kleinhüningeranlage sowie beim Zoll verursacht und haben Auswirkungen bis zur Endhaltestelle im Neubad. Dazu kommen die teilweise sehr hohe Anzahl an Fahrgästen auf der Linie 8 sowie seit Mitte März die sicherheitsbedingte Langsamfahrstrecke in der Klybeckstrasse, welche die Fahrzeit etwas verlängert. Trotzdem ist der Fahrplan noch nicht genügend stabil, weshalb die involvierten Stellen zeitnah weitere Massnahmen umsetzen.»
Ampel soll früher rot werden
Grund für die häufigen Verspätungen der Linie 8 ist unter anderem, dass sich Tram und Autos bei starkem Verkehr blockieren. Weil am Rhein prüft jetzt, ob die Autos umgeleitet werden könnten – über die Bayerstrasse, Schusterinsel und Colmarer Strasse zum Kreisverkehrsplatz. Dies, damit die Trams auch bei extremem Verkehrsaufkommen normal fahren können, etwa an Samstagen und in der Vorweihnachtszeit. Dann soll «die von Auto und Tram geteilte Fahrbahn dem Tram vorbehalten» bleiben.
Geprüft wird ebenfalls, ob die Lichtsignalanlage beim Kreisel vor der Zollstation früher auf Rot umgeschaltet werden kann, damit die Gleise rechtzeitig frei werden. Doch nicht nur das:
«Geplant ist zudem eine frühere Anmeldung der Trams an der Lichtsignalanlage an der Kreuzung Hochbergerstrasse/Kleinhüningeranlage, um die Autos aus der Hochbergerstrasse zurückzuhalten, die in diesem Bereich häufig die Gleise blockieren. Auch mit dieser Massnahme sollen die Gleise vom Autoverkehr freigehalten werden, sodass das Tram ungehindert in die Kleinhüningeranlage fahren kann. Sollte dies zu wenig Wirkung zeigen, werden Induktionsschlaufen in der Kleinhüningeranlage für eine Stauerkennung eingebaut. Wenn es sich als nötig erweist, könnte man zudem in der Kleinhüningeranlage, um dem Tram mehr Platz zu schaffen und Behinderungen zu vermeiden, ein Stück des Trottoirs zurückbauen und drei Parkplätze aufheben.»
Die BVB versuchen die erhitzten Gemüter zu beruhigen: Die involvierten Stellen würden alles daran setzen, die Massnahmen rasch umzusetzen, teilt der staatsnahe Betrieb mit.