Referendum gegen den Claraturm kommt zustande

Andreas Bernauer, der im Alleingang gegen den geplanten Claraturm kämpft, kann einen Etappensieg vermelden: Er hat die für ein Referendum nötigen Unterschriften beisammen.

Turm oder nicht? Das Volk hat das Sagen. (Bild: Hansjörg Walter)

Andreas Bernauer, der im Alleingang gegen den geplanten Claraturm kämpft, kann einen Etappensieg vermelden: Er hat die für ein Referendum nötigen Unterschriften beisammen.

2000 Unterschriften brauchte er, rund 3800 hat er beisammen. Andreas Bernauer, Inhaber der Piano-Bar in den alten Warteck-Häusern am Riehenring und Kämpfer gegen den Abriss derselben zugunsten einer Neuüberbauung mit Hochhaus (Claraturm), ist mehr als zufrieden: «Die Unterstützung, die ich von der Bevölkerung erhielt, ist grossartig.» Das zeige, wie gross der Frust bei vielen Baslern über den Abriss dieser historischen Häuserreihe sei. Das zeige aber auch, dass man ihn nicht einfach als Querulanten abstempeln könne, wie das einige versuchten.

Zwar müssen die Unterschriften nun noch beglaubigt werden, aber für das Referendum gegen den Grossratsbeschluss, der für den Bau des Claraturms grünes Licht gegeben hatte, sollte es reichen. Das bedeutet, vom Entscheid des Stimmvolks wird es abhängen, ob das Hochhaus bei der Messe gebaut werden kann oder nicht. Die Bauherrschaft, der Immobilienfonds UBS Sima, hatte allerdings mit einem Urnengang über das Bauvorhaben gerechnet. Anfangs Juli gab sie bekannt, dass sie das Gesuch für den Abbruch der alten Häuserzeile am Riehenring sistiere.

Namhafte Unterstützung

In der Begründung hiess es, damit würde man das Referendumsrecht respektieren und die Tatsache, dass voraussichtlich das Basler Stimmvolk über das Bauvorhaben entscheide. Bei einem Nein, sagte Riccardo Boscardin, Leiter Real Estate-Switzerland bei der UBS, den Medien, werde man halt ein neues Projekt – ohne Turm – ausarbeiten. Aber die alten Warteck-Häuser würden so oder so abgerissen.

Am Freitagmorgen wird der streitbare Andreas Bernauer die Unterschriften der Staatskanzlei übergeben. Der Volksabstimmung sieht er zuversichtlich entgegen. Er sei zwar von den Politikern von links bis rechts im Stich gelassen worden, von ihnen erwarte er deshalb keine grosse Hilfe im Abstimmungskampf. Aber, sagt er, unter den Unterschriften gebe es ein paar «namhafte Leute aus Basel», die er aber noch nicht nennen möchte. Das lasse ihn hoffen, dass darunter auch welche sind, die ihm beim Abstimmungskampf öffentlich zur Seite stehen.

Nächster Artikel