Im Gartenbad Eglisee soll man ab Dezember 2017 auch während der kalten Tage schwimmen können. Die Regierung will die Kunsteisbahn sanieren und eine Ballonhalle erstellen. Der Schwimmverein beider Basel freut sich nur verhalten darüber.
Das Schwimmen ist in Basel-Stadt während der kalten Jahreszeit eine qualvolle Sache. Mit dem «Rialto», das permanent überfüllt ist, gibt es hier gerade mal ein öffentliches Hallenbad. Seit einem halben Jahrhundert wird in Basel denn auch schon intensiv darüber diskutiert, ob und wo man ein überdachtes 50-Meter-Schwimmbecken bauen könnte. Anläufe scheiterten allerdings immer wieder.
Die Basler Regierung will das Platzproblem für Schwimmer nun entschärfen. Sie beantragt dem Grossen Rat für die Sanierung der Kunsteisbahn Eglisee und die Erstellung einer Ballonhalle über dem Schwimmbecken insgesamt 13,42 Millionen Franken. Die Sanierung ist gemäss Regierungsmitteilung vom Dienstag nötig, weil sich die Kälteanlagen der Kunsteisbahn in einem schlechten technischen Zustand befinden.
«Der sehr hohe Wasser- und Energiebedarf sowie die Anforderungen an die Betriebssicherheit erfordern eine Sanierung. Gleichzeitig bietet sich die Chance, mit einer Traglufthalle ein gedecktes 50-Meter-Schwimmbecken für die kalte Jahreszeit zu realisieren», schreibt sie. So könnten «betriebliche Synergien und die durch die Eisproduktion anfallende Abwärme» optimal genutzt werden.
23-Millionen-Projekt in der Pipeline
Die Halle soll über dem Bassin stehen, in dem letzten Winter eine neue provisorische Kälteanlage für ein Eisfeld eingebaut wurde. Dies wurde nötig, weil das Sicherheitsinspektorat die alte Amoniak-Anlage verboten hatte. Das Projekt soll bis Dezember 2017 realisiert sein.
Der Schwimmverein beider Basel (SVB) zeigt sich nur bedingt zufrieden mit dem Vorschlag der Regierung. «Eine Ballonhalle beim Eglisee ist ja schön, aber wir brauchen trotzdem eine permanente Lösung – ein richtiges, neues Hallenbad», sagt Präsident Daniel Hostettler. Sein Verein schlug vor zehn Jahren vor, beim Joggeli ein Schwimmzentrum zu bauen. 40 Millionen sollte der Bau mit Schwimmhalle, Sprungturm, Sauna und grosser Tribüne kosten. Das Projekt war jedoch chancenlos und konnte nicht auf die Unterstützung des Basler Sportdirektors Christoph Eymann zählen.
Der SVB präsentierte daraufhin vor ein paar Jahren eine abgespeckte Variante des Projektes. Kostenpunkt: 23 Millionen Franken. Das Projekt sei immer noch aktuell, sagt Hostettler. Man wolle abwarten. «Denn Christoph Eymann wird 2016 ja nicht mehr als Regierungsrat antreten. Mal schauen, was sein Nachfolger zu unserem Projekt meint.»