SBB wollen Basler Linkssteher aus dem Weg räumen

Rechts stehen, links gehen: Was so einfach klingt, ist jeden Morgen am Bahnhof Basel eine Herausforderung für die Pendler. Die SBB haben nun mit einer Sofortmassnahme reagiert.

Neue Massnahme, alte Botschaft: rechts stehen, links gehen. (Bild: Amir Mustedanagic)

Rechts stehen, links gehen: Was so einfach klingt, ist jeden Morgen am Bahnhof Basel eine Herausforderung für die Pendler. Die SBB haben nun mit einer Sofortmassnahme reagiert.

Schilder, Fussabdrücke  – die SBB haben schon viele Mittel versucht, um den Pendlern auf den Rolltreppen die einfache Regel näher zu bringen: rechts stehen, links gehen. Wer sich morgens allerdings durch den Bahnhof Basel (aber auch ziemlich jeden anderen Bahnhof) quält und zwängt, der stellt schnell fest: Angekommen ist die Botschaft längst nicht bei allen.

Die Passarelle in Basel ist im täglichen Pendlerstrom ein Kampfplatz für eilige Menschen. Wer das Vergnügen hat, nicht an einen Termin zu hetzen, der kann die gemütliche Fahrt auf der Rolltreppe geniessen. Für alle anderen sind die «Links-Steher» nur eines: ein Ärgernis. Die SBB haben nun am vergangenen Wochenende reagiert und die Handläufe beschriftet: farbig, mehrsprachig und mit Piktogrammen.

Die Beschriftung von Handläufen ist ein schweizweite Premiere. Die SBB sehen es als Schnellmassnahme, um dem Pendlerstrom auf der Passarelle und in der Schalterhalle Herr zu werden. Noch ist es aber nur ein Testlauf bis am 14. Dezember. Der Versuch wird mit den bereits vor Wochen installierten Infrarot-Pendlerfluss-Messgeräten aufgezeichnet.

Bilanz im Januar

Ob die Beschriftung ihren Zweck erfüllt, wird dann im Januar gemessen, wenn der Pendlerstrom ohne die Piktogramme über die Rolltreppe rollt. Die SBB haben nicht vor, die Beschriftungen zu belassen. Die Pendler würden sich sonst nur daran gewöhnen und der Effekt verpuffe, so die Begründung der SBB.

Die aktuelle Massnahme steht im grösseren Zusammenhang. Im Bahnhof Basel bewegen sich heute täglich rund 120’000 Passagiere und nicht wie bei der Eröffnung der Passarelle 2003 70’000. Die Passaralle aber auch die Schalterhalle sind deswegen inzwischen sehr eng geworden. Die SBB kündigte deshalb bereits vor sieben Monaten an, mehr Platz zu schaffen. Einerseits räumten die SBB die Gratiszeitungsboxen und Telefonkabinen aus dem Weg zur östlichen Rolltreppe, andererseits sind zwei weitere Querungen geplant.

Die Studie für neue «Perronerschliessungsachsen» östlich und westlich der Passerelle sind für Anfang 2013 angekündigt worden. Priorität habe eine westliche Querung, also zum Elsässerbahnhof hin. Ein Baubeginn dafür wäre frühestens 2018 möglich; bei einer Bauzeit von drei bis vier Jahren, teilte die SBB bereits vor sieben Monaten mit.

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