Ach je. Der Streit um das Präsidentinnenfest von Maya Graf in Sissach geht in die nächste Runde.
Wenn das so weitergeht mit dem Präsidentinnenfest von Maya Graf, wird Sissach in Bälde den Titel der offiziellen Baselbieter Lämpengemeinde übernehmen dürfen (wahlweise von Birsfelden, Binningen oder Zunzgen. Auch dort ist man immer für einen zünftigen Krach zu haben). Das Unheil bahnte sich bereits im November an, als der Sissacher Gemeinderat gefragt wurde, was denn für den Empfang nach der Wahl von Maya Graf zur höchsten Schweizerin eingeplant sei. Die Antwort: wenig. «Für einen Blumenstrauss wird es wohl reichen.» Uiuiui, das kam nicht gut an bei den Grünen und Linken in Sissach.
Noch bevor jemand bei einem Blumenhändler eine Offerte einholen konnte, geht der Streit nun in eine neue Runde. Der Gemeinderat (der ist bis im Sommer bürgerlich dominiert und danach nicht mehr; die Wahlen liefen nicht so gut) möchte die rund 700 Gäste im November in der Turnhalle Tannenbrunn bewirten. Nicht unbedingt ein Glanzlicht der modernen Architektur, dafür aber beheizt. Und zwar mit ökologisch hergestellten Schnitzeln.
Peter Buser, Gemeinderat der Stechpalme und designierter OK-Chef des Anlasses, möchte die Festgemeinde hingegen lieber in einem Zelt vor der Primarschule einquartieren. Ein mit Öl beheiztes Zelt!, reklamieren die Bürgerlichen, und das von den Grünen! Die wiederum, derart angeschossen, vermuten hinter dem plötzlich erwachten Ökobewusstsein der Bürgerlichen plumpe Knausrigkeit. Ist ja auch nicht gratis, so ein Zelt. Entschieden ist noch nichts, nächste Woche gehts in die nächste Verhandlungsrunde. Mit weiterem Ärger darf gerechnet werden.
Zwei Monate vor dem Empfang findet im Übrigen in der Sissacher Begegnungszone das dreitägige Mutterkuh- und Rindvieh-Festival «Beef 12» statt. Die Organisation lief bis jetzt bemerkenswert reibungslos.
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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 30.03.12