Seine Schaffenskraft schien unerschöpflich

Peter Malama. Sein Tod bewegte in diesem Jahr die ganze Stadt – und nicht nur sie.

Nationalrat und Gewerbeverband Basel Direktor Peter Malama. © Foto by Dominik Pluess / 24 August 2011 (Bild: DOMINIK PLUESS)

Der Gewerbeverband Basel Stadt nimmt Abschied von einer grossartigen Persönlichkeit und einem vorbildlichen Chef. Einem Kämpfer, dessen grösster Wunsch unerfüllt blieb. Ein Nachruf auf Peter Malama.

In der Nacht auf vergangenen Samstag ist Peter Malama seinem mit grosser Tapferkeit ertragenen Krebsleiden erlegen. Er wäre am 18. Oktober 52 Jahre alt geworden. Tief traurig müssen wir viel zu früh Abschied nehmen von einer grossartigen Persönlichkeit, welche mit enormem Einsatz für die Anliegen der lokalen und regionalen Wirtschaft gekämpft hat und dabei manch grossen Erfolg feiern konnte.

Im 2001 entschied sich Peter Malama für ein Angebot des Gewerbeverbandes Basel-Stadt und übernahm den Posten dessen Direktors. Es sollte sich für ihn wie auch für den Gewerbeverband als überaus glücklicher und richtiger Entscheid erweisen. Getragen von den Mitgliedern und unterstützt von Vorstand und einem engagierten Mitarbeiterteam machte er aus dem Basler Gewerbeverband ein Vorzeigeunternehmen, das seinesgleichen sucht. Das Ziel, sich bei jedem wirtschaftsrelevanten Thema politisch vernehmen zu lassen wurde rasch und nachhaltig erreicht. Den Sprung in den Grossen Rat Basel-Stadt im Jahr 2005 und in den Nationalrat 2007 schaffte er auf Anhieb, scheinbar mühelos. Diese politischen Mandate halfen ihm und damit dem Gewerbeverband, die Interessen der lokalen und regionalen Wirtschaft noch besser zu vertreten. Dabei war er stets von der tiefen Ueberzeugung geleitet, dass eine nachhaltig gesunde Wirtschaftspolitik nur bei angemessener Berücksichtigung ökologischer und sozialer Bedürfnisse möglich ist. Parallel zur politischen Agenda formte er den Verband zu einem hochqualifizierten Dienstleistungsbetrieb.

Dies alles war nur möglich mit einem Chef, der charakterlich und bezüglich Leistungsbereitschaft ein absolutes Vorbild war. Dabei kam der Humor nie zu kurz, den Peter Malama fein dosiert einzusetzen wusste und oft mit Botschaften verband, die ihn seinen Zielen näherbrachten. War ein Projekt abgeschlossen, lautete seine Frage immer: «Was können wir nächstes Mal noch besser machen? Was packen wir als Nächstes an?». Unzählige erfolgreiche Projekte wurden von Peter Malama initiert und geprägt, so zum Beispiel die Basler Berufs-und Bildungsmesse, die Baustellenkontrolle, der Verein Basler Tagesfamilien oder die Erstausbildung für alleinerziehende Mütter, um nur wenige zu nennen. Bei allem, was der «Macher» anpackte, war Begeisterung dabei und floss Herzblut. Seine Schaffens- und Gestaltungskraft schien unerschöpflich.

Dass Familie und Freizeit dabei manchmal zurückstehen mussten, kann bei einem derart dichten Arbeitspensum nicht überraschen. Trotzdem fand der vielseitig Interessierte Peter Malama stets auch noch etwas Freiraum für seine Hobbies, das Musizieren auf Klavier und Saxophon, das Kochen oder einen Marathon in Basel oder New York. Seine Frau Kathy und seine drei Kinder verlieren einen treusorgenden Ehemann und liebevollen Vater. Es war sein grösster Wunsch, mehr Zeit zu haben, um mit ihnen zusammen die offen gebliebenen Träume zu verwirklichen. Er ist ihm leider versagt geblieben.

Mit Peter Malama ist ein grosser Kämpfer von uns gegangen. Der Gewerbeverband Basel-Stadt ist ihm zutiefst dankbar für alles, was er für das Basler Gewerbe geleistet hat und wird sein Andenken in Ehren halten.

Werner Schmid ist Ehrenpräsident des Gewerbeverbandes Basel-Stadt.

Peter Malama studierte an der Uni Basel Betriebswirtschaft und politische Oekonomie und schloss 1986 erfolgreich als lic. rer. pol. ab. Gleich nach dem Studium trat er seine erste Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Schweizerischen Bankiervereinigung an. Danach wechselte er in die Privatwirtschaft und konnte als Geschäftsführer in verschiedenen Branchen und Unternehmen unterschiedlicher Grösse über 11 Jahre lang wertvolle Erfahrung sammeln und insbesondere die Sorgen und Nöte eines gewerblichen Unternehmers kennenlernen. Dieses Verständnis bildete eine wichtige Grundlage für seinen späteren Erfolg als Gewerbedirektor.

Parallel zu seiner beruflichen Karriere diente er der Schweizer Armee und bekleidete zuletzt den Rang eines Obersten im Generalstab. Von 2002 bis 2008 war er Präsident der Offiziersgesellschaft beider Basel. Hier gelang ihm als Fusionspräsident die Zusammenführung der Organisationen von Basel-Land und Basel-Stadt. Neben diesem an sich schon grossen Pensum fand er Zeit für seine Freunde des Lions Club, der Zunft zu Hausgenossen und vielen anderen Organisationen.

 

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