Die Baselbieter Schulen haben den Auftrag, die Klassen bis zur Maximalgrösse zu füllen. Deswegen fallen etwa 30 Vollzeitstellen weg.
An der Sekundarschule Laufen werden ab Sommer sechs Lehrpersonen weniger unterrichten, denn ab kommendem Schuljahr gibt es im Laufental zwei Klassen weniger. Der Grund dafür ist, dass die Klassen vergrössert werden und gleichzeitig weniger Schülerinnen und Schüler aus der Primarschule übertreten.
Die Baselbieter Regierung will sparen – dort, wo es gesetzlich möglich ist. Das soll bei den Klassengrössen geschehen, die im kommenden Schuljahr möglichst «optimiert» werden.
Der Schulleiter der Sekundarschule Laufen, Guido Rabaglio, sagt, er habe das Gefühl, die Zitrone sei langsam ausgepresst. Er musste bereits Lehrpersonen entlassen, als die Dauer der Sekundarschule im Rahmen der Harmos-Umsetzung auf zwei Schuljahre reduziert wurde.
Geburtenschwacher Jahrgang
Nun muss Rabaglio weitere Lehrerinnen und Lehrer entlassen. Die meisten hätten temporäre Verträge gehabt, eine Lehrperson sei pensioniert worden, diese Stelle kann er jedoch nicht wieder besetzen.
Im Zuge der Harmos-Umsetzung verloren rund 350 Sekundarlehrerinnen und -lehrer ihren Job. Wie viele es ab August sein werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Der interimistische Leiter des Amtes für Volkschulen Baselland, Urs Zinniker, sagt, es würden ab nächstem Schuljahr rund 30 Vollzeitstellen aufgehoben, weil es 22 Sekundarschulklassen weniger gebe. Wie viele Lehrpersonen damit ihre Stelle verlieren, kann Zinniker zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Der Grund für den Wegfall der Klassen liege jedoch nicht nur in der Finanzstrategie des Regierungsrates, sondern auch im «geburtenschwächeren Jahrgang, der im nächsten Schuljahr in die 1. Sekundarschulklassen wechselt», erklärt Zinniker.
Manche Schulen kommen ohne Entlassungen durch
Das bestätigt der Schulleiter der Sekundarschule Münchenstein, Simon Esslinger. Es seien in diesem Jahrgang einfach weniger Schülerinnen und Schüler da. In Münchenstein fällt deshalb eine Klasse weg. Die Verträge von sieben Personen würden nicht verlängert, sagt Esslinger.
In einer anderen Situation ist der Sekundarschulleiter in Pratteln, Thomas von Felten. Man sei in Pratteln in einer glücklichen Situation: «Bei uns werden keine Klassen abgebaut.» Vielmehr kann von Felten zwei neue Lehrpersonen einstellen, weil ein Lehrer pensioniert wurde und ein weiterer die Schule verlässt.
An den Schulen in Aesch und Therwil sei vom Sparauftrag und dem geburtenschwachen Jahrgang wenig zu spüren, sagen die betreffenden Schulleiter. Die Muttenzer und Allschwiler Schulleiter wollen auf Anfrage der TagesWoche nicht Stellung nehmen.