Welche Fans schreien am Sonntag «Pepsi»! Wer fliegt nochmal schnell nach Hause, um etwas Bargeld zu holen? Und wer will sein Team am liebsten in den Weltraum schiessen? Fragen über Fragen – wir haben die Antworten.
Die Ghanaer haben vor ihrem entscheidenden Gruppenspiel noch um ihre Prämien gefeilscht und sind dann ausgeschieden. Haben die anderen afrikanischen Teams aus diesem Fehler gelernt?
Natürlich. Bei Nigeria zum Beispiel wurde bislang bloss ein Training fallen gelassen, weil die Spieler in einen Streik getreten sind, um die Prämien für die Achtelfinalqualifikation zu erhalten. Und sofort ist Musa Amadu, der Verbandspräsident, nach Nigeria geflogen, um das Bargeld für die Auszahlung zu holen. Bereits bei den Ghanaern waren die Prämien mit einer Chartermaschine nach Brasilien gebracht und in bar ausbezahlt worden. Banküberweisungen sind wirklich überbewertet.
Auf jeden Fall erklärte Nigerias Captain Joseph Yobo gegenüber «Kickoffnigeria»: «Ich kann Ihnen als Captain sagen, dass wir nach Brasilia fliegen und gegen Frankreich antreten werden.»
Das ist doch schön.
Welcher Trainer lebt an dieser WM eigentlich am meisten mit seinem Team mit?
Na, also Ottmar Hitzfeld ist es natürlich nicht. Costa Ricas Jorge Luis Pinto ist schon viel besser, wie wir vor Spieltag 10 berichtet haben. Miguel Herrera heisst der Mann, der an der Seitenlinie der Mexikaner herumhüpft und tobt und feiert und was wissen wir denn, was das alles sein soll, was er dort abliefert.
Hier wird immer wieder dieser Razinger-Index propagiert. Aber ist der überhaupt etwas wert?
Selbstverständlich! Pures Geld ist der wert. Wie an diesem glücklichen Tippspielteilnehmer zu sehen ist, der volle 100 Prozent Rendite eingefahren hat, indem er sich an den Index gehalten hat. Gut, die Höhe seines Einsatzes könnte auf eine leichte anfängliche Skepsis deuten. Aber die dürfte nun Vergangenheit sein.
Pssst, hey, @razinger, merci. pic.twitter.com/xhLvSr9pz2
— Juantity vs Quality (@romeroabelleira) June 27, 2014
Und wie auch Sie Geld verdienen können, sehen Sie in unserem aktualisierten Baum der K.o.-Runden.
Warum könnten die mexikanischen Fans am Sonntag «Pepsi» rufen, wenn Kolumbiens Goalie einen Abstoss tritt?
Nun, üblicherweise rufen sie «puto», also Strichjunge. Das ist nicht sehr nett und hat den Weltfussballverband Fifa auf den Plan gebracht, der vermutet, dahinter könnte eine Diskriminierung Homosexueller stehen. Tatsächlich dürfte der Begriff auch daher kommen, bedeutet in Mexiko aber inzwischen so etwas wie «fuck» im anglosächsischen Raum.
Um der Fifa trotzdem den Wind aus den Segeln zu nehmen, sind die mexikanischen Fans darauf gekommen, sie könnten auch «Pepsi» rufen, den Namen des Erz-Konkurrenten von Fifa™-WM©-Endrunden-Sponsor Coca Cola®.
Wir werden am Sonntag Abend mal ganz genau hinhören. Ganz abgesehen davon sind die Mexikaner schon so die durchgeknalltesten Fans dieser WM. Siehe Bild.
(Bild: Reuters/Paul Hanna)
Wer will seine Mannschaft in den Weltraum schiessen, wenn sie den WM-Titel gewinnt?
Die holländische Firma SXC, wie der «Telegraaf» berichtet. Die Firma sei «extrem stolz» auf die Erfolge der Oranje in Brasilien: «Eine ausserirdische Leistung verdient eine ausserirdische Belohnung.» Nur noch vier Spiele trennen die Holländer also von ihrem Ausflug ins Weltall. Die Clubs, bei denen die Profis unter Vertrag stehen, werden sicher mit grösstem Verständnis auf den kleinen Trip reagieren.
(Bild: NASA)
Diese Torlinientechnologie ist bislang erst einmal so richtig zum Einsatz gekommen. Hat sie Zukunft?
Wenn es nach Sepp Blatter geht, dann ja. Und das nicht nur an den Weltmeisterschaften, sondern auch an der Europameisterschaft 2016. Uefa-Präsident Michel Platini hat sich bislang ja eher für die Aufstockung der Schiedsrichterspesen stark gemacht, indem er hinter jede Grundlinie noch einen zusätzlichen Schiedsrichter stellen lässt, der sich jeweils meist damit zufrieden gibt, dass er das Spiel aus bester Perspektive miterleben darf.
Nun sagte Blatter auf der Fifa-eigenen Homepage: «Ich habe mit Uefa-Präsident Michel Platini gesprochen, er hat mir gesagt, dass er die Goal-Line-Technology bei der Europameisterschaft 2016 einführen wird.»
(Bild: Reuters/Damir Sagolj)
Platini und Blatter mögen sich so gut, dass das Dementi der Uefa nur wenige Stunden später durch Medienchef Pedro Pinto erging: «Der Präsident hat offiziell gesagt, dass er eine Einführung bei der Euro 2016 in Frankreich erwägt. Jedoch ist das nicht mit einem Fingerschnipsen zu erledigen. Es wird im Schiedsrichterkomitee diskutiert werden und muss immer noch vom Exekutivkomitee bestätigt werden.»
Affaire a suivre.
Welche Informationen aus der Fifa-Pressemappe werde ich heute garantiert vom TV-Kommentator meines Vertrauens vorgelesen erhalten?
- Brasilien und Chile treffen zum 69. Mal aufeinander. Bislang hat Brasilien 48 Mal gewonnen, 13 Mal gab es ein Unentschieden.
- Seine letzten drei WM-Achtelfinals hat Brasilien jeweils ohne Gegentor gewonnen.
- Brasilien hat noch nie ein WM-Spiel in der Verlängerung verloren.
- Uruguay und Kolombien stehen sich zum 38. Mal gegenüber. Uruguay führt mit 18 zu 11 Siegen.
- Kolumbien steht zum ersten Mal seit 24 Jahren in einer K.-o-Runde einer WM.
- Oscar Tabarez hat als Trainer von Uruguay immer die Gruppenphase überstanden. Das heisst 1990, 2010 und 2014.
- James Rodriguez ist mit seinen drei Toren in den Gruppenspielen bereits der beste WM-Torschütze in Kolumbiens Geschichte.
Jetzt aber Butter bei die Fische: Wie gehen die Spiele heute Abend aus?
Das ist einfach: Gemäss unserem Razinger-Index gewinnt Brasilien gegen Chile und Kolumbien unterliegt Uruguay.