Ihr Abgang war erwartet worden, jetzt ist er Tatsache: SP-Präsidentin Brigitte Hollinger räumt ihren Posten. Mit ihr tritt das gesamte Präsidium ab. Auch an der Spitze der CVP könnte es zu einem Wechsel kommen.
Mit einer knappen Mitteilung kündigt die SP eine Neuausrichtung an: Das gesamte Präsidium der stärksten Partei im Kanton erklärt seinen Rücktritt. Sowohl Parteipräsidentin Brigitte Hollinger als auch die beiden Vizepräsidenten Mustafa Atici und Michela Seggiani geben ihre Ämter ab. Ein neues Präsidium will die Partei Ende April an der Delegiertenversammlung wählen.
Hollingers knapper Kommentar zum Entscheid:
«Vor vier Jahren haben wir zu dritt das Präsidium übernommen. Nach einer intensiven Zeit und zwei Wahlerfolgen möchten wir einem neuen Präsidium Gelegenheit geben, eigene Akzente zu setzen. Wir danken allen Parteimitgliedern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.»
Der Rücktritt kommt nicht überraschend. Über einen Abgang nach den erfolgreichen Grossrats- und Regierungsratswahlen, bei denen die Partei ihren Wähleranteil auf den Rekordwert von 32,5 Prozent steigern konnte, war schon lange spekuliert worden. Ihre Amtsführung war bis zuletzt intern umstritten.
Hollinger trat ihr Amt 2013 an. Mit ihrem Abgang nimmt sie aber keinen Abschied aus der Politik: In der kommenden Legislatur wird Hollinger die SP im Grossen Rat vertreten.
CVP-Chefin Strahm tritt ein bisschen zurück
Veränderungen könnte es auch an der Spitze der CVP geben. Dort hat gemäss «Onlinereports» Andrea Strahm ihr Parteipräsidium zur Verfügung gestellt. Will niemand anders den Chefposten, werde sie diesen aber weiter bekleiden, sagt Strahm.
Ihr Rücktritt würde unter anderen Vorzeichen erfolgen als jener von Brigitte Hollinger: Unter Strahm schrumpfte die CVP zur Kleinpartei mit gerade mal noch 5,9 Prozent Wähleranteil und ging der Nationalratssitz von Markus Lehmann verloren. Strahm leistete sich zudem in den letzten Wochen mehrere Fehltritte.