Aus Spargründen soll die spanische Konsularagentur in Basel geschlossen werden. Gut 300 der über 10’000 Spanier in Basel wehrten sich mit einer Demonstration und über 2300 Unterschriften.
Es sah aus, als hätte Spanien eben gerade den Fussball-WM-Titel geholt – mehrere Dutzend der versammelten Menschen trugen das rote Trikot ihrer Nationalmannschaft, als sie sich am Samstagmorgen vor dem spanischen Konsulat bei der Pauluskirche versammelten. Trillerpfeifen übertönten sogar den Verkehrslärm und nur per Megafon gelang es den Organisatoren der Demonstration, ihr Anliegen allen mitzuteilen: «No al cierre», lautet dieses – und das heisst: Nein zur Schliessung.
Wie bereits die Basellandschaftliche Zeitung geschrieben hat, soll das spanische Konsulat aus Spargründen geschlossen werden. Die Krise in Spanien hat nun also die Schweiz erreicht, dass eine Konsequenz davon aber die Schliessung des Konsulats sein soll, wollen die Spanier hier nicht akzeptieren.
Konsul soll reisen – nicht das Volk
Denn es geht nicht nur um Pässe, sondern um die Arbeits- und Sozialberatung, die ebenfalls geschlossen werden soll, und um eine geplante Reduktion der Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK). Ausserdem soll der Spanischunterricht für Primarschüler neu per Internet erteilt werden. Und die vielen spanischen Rentnerinnen und Rentner in Basel müssen jedes Jahr nach Bern reisen, um dort zu machen, was sie bisher in Basel tun konnten: mit ihrem Erscheinen den Beweis erbringen, dass sie noch leben.
Ein Komitee um den Anwalt und SPler Daniel Ordás sammelte über 2300 Unterschriften gegen diese Massnahmen und liess diese notariell beglaubigen. Auf Einladung des Komitees reiste der Generalkonsul Arturo Perez Martinez aus Bern an, um die Unterschriften entgegenzunehmen. Die Reise ist ihm vertraut: Noch nimmt er diese einmal in der Woche auf sich, um in Basel Spanier zu empfangen. Neu sollen diese zu ihm nach Bern reisen. Der Konsul zeigte sich beeindruckt vom Widerstand seiner Landsleute und bedauerte gegenüber den Komitee-Mitgliedern, dass es so weit kommen musste.
Diese zeigen sich aber zuversichtlich, dass sich das Blatt doch noch wenden könnte. So verlangen sie nebst der Aufrechterhaltung des Basler Konsulats eine Verfügung. Dies mit dem Ziel, diese anzufechten. Bisher sei unklar, wer den Beschluss gefällt habe.