Super Connie fliegt 2012 nicht mehr

Die Basler Super Constellation «Star of Switzerland» bleibt das ganze Jahr 2012 am Boden: Der Austauschmotor für den Flugzeug-Oldtimer ist defekt. Das kostet den Trägerverein viel Geld.

Die Super Constellation «Star of Switzerland» klebt für den Rest 2012 am Boden. (Bild: Peter Klaunzer / keystone)

Die Basler Super Constellation «Star of Switzerland» bleibt das ganze Jahr 2012 am Boden: Der Austauschmotor für den Flugzeug-Oldtimer ist defekt. Das kostet den Trägerverein viel Geld.

Schlechte Nachrichten für Luftfahrt-Fans: Zuerst hinderte ein kapitaler Motorschaden den Basler Oldtimer-Airliner «Super Constellation» seit Juni und damit bereits die ganze Flugsaison 2012 über am Abheben.

Die Maschine steht seither am deutschen Airport Lahr. Anfang August schien das Ende der unfreiwilligen Flugpause der «Star of Switzerland» kurz bevorzustehen. Mitte August kam jedoch die endgültige Hiobsbotschaft: Der gerade erst frisch eingebaute Austauschmotor ist unbrauchbar, die Connie wird deshalb 2012 nicht mehr fliegen.  

Der in den Sommermonaten in Basel-Mulhouse stationierte Oldie ist eine von nur noch zwei weltweit fliegenden Super Constellation. Neben der schweizerischen Connie fliegt lediglich eine weitere Maschine dieses Typs in Australien. Zwar ist die deutsche Lufthansa-Berlin-Stiftung derzeit dabei, aus drei stillgelegten Airlinern eine flugfähige Super Constellation zu restaurieren, bis diese fliegen wird, dauert es aber noch länger.

In der diesjährigen Flugsaison 2012 folgte für die Schweizer Connie eine schlechte Nachricht auf die andere: Ursprünglich trat der erste Triebwerksdefekt an einem der vier Sternmotoren des Oldi-Airliners bereits Anfang Juni bei Einweisungsflügen für die Piloten auf. Zwei defekte Pleuelstangen machten den Austausch von einem der vier 18-Zylinder-Sternmotoren notwendig. Seit dieser Zeit steht die Maschine bereits flugunfähig auf dem südbadischen Flugplatz Lahr.

Ersatzmotor kam defekt an

Zudem traf der bei einem amerikanischen Triebwerkspezialisten bestellte Ersatzmotor verspätet Anfang August in Lahr ein. In der zweiten Augustwoche fand dann ein erster Triebwerks-Testlauf statt. Danach fanden sich Metallspäne im Ölfilter. Ein zweiter Test kurz darauf brachte den gleichen niederschmetternden Befund, weitere Späne wurden gefunden. Das weist auf einen  Schaden am Motor hin und ist damit ein Sicherheitsrisiko.

Jetzt wurde der unbrauchbare Sternmotor ausgebaut und zum amerikanischen Hersteller Anderson Aeromotive als Garantiefall zurückgeschickt. Bis ein anderes mögliches Tauschtriebwerk aus den USA geliefert wird, dauert es nach Angaben des Vereins «Super Constellation Flyers Association (SCFA)» als Betreiber der Maschine mindestens acht bis zehn Wochen. Damit fällt die Flugsaison 2012 für die Super Connie komplett aus, sämtliche Flüge und auch der geplante Auftritt auf der Luftfahrtmesse ILA Berlin im September wurden abgesagt.

Tiefes Loch in der Kasse

Der Triebwerkschaden und der damit verbundene völlige Flugausfall reisst ein tiefes Loch in die Kasse der SCFA: Allein der Austauschmotor wird den Verein voraussichtlich rund 200.000 Franken kosten. Ein Spendenbarometer auf der SCFA-Webpage zeigt derzeit an, wie viel Geld für die Behebung des Motorschadens bereits eingegangen ist. Da die Maschine dieses Jahr aber überhaupt nicht mehr zu Passagierflügen starten wird und deshalb fest eingeplante Einnahmen durch den Ticketverkauf wegfallen, ist der tatsächliche finanzielle Schaden für die SCFA aber noch weitaus höher.

Ironischerweise erhielt die Super Connie früher den Spitznamen «beste Dreimotorige der Welt», weil die in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts hochmodernen Wright-Cyclone-Triebwerke überdurchschnittlich oft ausfielen.

Wie es mit dem Betrieb der Super Connie weitergeht und wie die hohen finanziellen Belastungen aus der Zwangspause gemeistert werden sollen will der Vorstand der SCFA bei einem Treffen vermutlich in diesen Tagen entscheiden.

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