Karl Schweizer ist tot. Der bekannte Schnitzelbänggler und SVP-Grossrat erlag in seinem 60. Lebensjahr einer «heimtückischen Krankheit», wie am Mittwoch im Grossen Rat bekannt gegeben wurde.
Der SVP-Grossrat und bekannte Basler Schnitzelbänggler Karl Schweizer ist tot. Dies gab die neue Grossratspräsidentin Elisabeth Ackermann vom Grünen Bündnis am Mittwochnachmittag im Grossen Rat bekannt. Er sei einer «heimtückischen Krankheit» erlegen.
«Mit Karl Schweizer verlieren wir eine einflussreiche und engagierte Persönlichkeit», sagte Ackermann. Seine Kompetenzen seien weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt worden.
Der Riehener Advokat gehörte dem Basler Kantonsparlament seit Februar 2013 an. Nach mehreren vergeblichen Kandidaturen als Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei bescherte ihm der Übertritt in die SVP den Wahlerfolg. Bereits seit 2010 sass er überdies in Riehens Einwohnerrat, wo er die SVP-Fraktion präsidierte.
Schnitzelbänggler und Art-Banker
Bekannt war «Karli», wie er von vielen genannt wurde, als Mitgründer und Mitglied des Traditions-Schnitzelbanggs «Striggede», der 1980 erstmals in Erscheinung trat. Seit 1999 luden Karl Schweizer und seine Mitbänggler am Fasnachtsdienstag zudem zum «Striggede-Ball» in die Basler Safranzunft, wo Basler Gäste unter anderem auf prominente nationale SVP-Grössen treffen konnten.
Schweizer hatte, bevor die wirklichen Besitzverhältnisse aufgedeckt wurden, auch Einsitz im Verwaltungsrat der BaZ beziehungsweise der MedienVielfalt-Holding.
Über viele Jahre leitete der mit dem ehemaligen UBS-Chef Marcel Ospel befreundete Advokat überdies die Abteilung Art Banking der UBS. Die Abteilung wurde 2009 quasi von einem Tag auf den anderen geschlossen – dies, nachdem der Bank von den amerikanischen Behörden vorgeworfen worden war, ihre Präsenz an der Art Basel Miami Beach für Kundenkontakte missbraucht zu haben.
SVP: «Origineller Charakterkopf»
Die SVP betrauert in einer Medienmitteilung den Verlust ihres «engagierten und motivierten Mitglieds». «Wir verlieren mit Karl Schweizer einen originellen Charakterkopf, welcher durch sein vielseitiges Schaffen einen bleibenden Eindruck in der Gesellschaft hinterlassen hat», heisst es in dem Schreiben der Partei.