Aufruhr in der Taxibranche: Europaweit haben Taxifahrer gegen günstigere Internet-Konkurrenz wie Uber und WunderCar protestiert. Die Taxi-Startups profitieren von der Aufmerksamkeit und haben nun auch Basel im Blick. Die lokale Taxibranche gibt sich selbstbewusst. Politiker warnen.
Europas Taxifahrer haben Angst um die Zukunft ihrer Branche. Sie fürchten sich vor neuen Online-Angeboten wie Uber, die Taxifahrten zu günstigeren Preisen anbieten oder kurzerhand Privatpersonen zu preiswerten Chaffeuren machen. Zehntausende Taxifahrer haben dagegen vor wenigen Tagen demonstriert in Berlin, London, Madrid und Mailand.
Die Start-ups könnten bald auch den Basler Taximarkt aufmischen. «Basel ist eine sehr interessante Stadt für uns», sagt Rasoul Jalali, General Manager von Uber Zürich. Täglich würden sich Dutzende potenzieller Passagiere, aber auch Fahrer aus der ganzen Schweiz erkundigen, wann Uber in ihre Stadt komme. Viele davon seien aus Basel, sagt Jalali.
Wann der Dienst am Rheinknie verfügbar sein wird, sei noch unklar. Dafür gibt es offenbar Expansionpläne für die Westschweiz: Nach TagesWoche-Informationen wird Genf die zweite Schweizer Stadt sein, wo man sich per Uber-App ein Taxi rufen kann.
Und die deutliche Preisersparnis bei der Online-Konkurrenz? Sowohl 33er Taxi als auch Taxi-Zentrale setzen auf Kundenkarten, mit denen die Gäste je nach Uhrzeit bis zu 30 Prozent sparen können. «Die meisten unserer Kunden nutzen diese Vergünstigungen. Warum sollten Sie zur Konkurrenz wechseln?», sagt Kestenholz. Auch die Taxi-Zentrale bietet eine solche Kundenkarte an.
Ein Streik ist kein Thema
Dass Fahrer zur Konkurrenz aus dem Internet abspringen, glaubt man bei beiden Zentralen nicht. Man sei gut ausgelastet und bediene vor allem den sogenannten Bestellmarkt. Die neuen Taxidienste seien möglicherweise eine willkommene Alternative für die Chauffeure des Einsteigermarktes, glaubt Schaufelberger. Das sind jene Taxis, die auf den Standplätzen auf Kundschaft warten und häufig weniger verdienen als Fahrer der meist besser beanspruchten Zentralen.
Beide Taxi-Firmen wollen genau beobachten, wie sich die Konkurrenz entwickelt. Schaufelberger fordert, dass auch solche Taxis, die offiziell gar keine sind, «zwingend in das Taxigesetz miteinbezogen werden». Ein Streik wie mancherorts in Europa komme aber keinesfalls in Frage, sagt Kestenholz. Damit bestrafe man die eigenen Kunden. Und würde den neuen Diensten noch mehr Gäste verschaffen, als es die derzeitige Diskussion schon tut.