Tobit Schäfer tritt aus dem Grossen Rat zurück

Tobit Schäfer (SP) legt per Januar 2018 sein Amt als Grossrat nieder. Nachfolger von Schäfer wird Beda Baumgartner.

Verlässt den Grossen Rat: Tobit Schäfer. (Bild: Roland Schmid)

Nach 13 Jahren ist Schluss: SP-Politiker Tobit Schäfer  tritt per Ende Januar 2018 aus dem Grossen Rat zurück – drei Jahre vor Ablauf der aktuellen Wahlperiode. Für seinen Rücktritt macht Schäfer, der ein eigenes Kulturunternehmen betreibt und Geschäftsleiter des Rockfördervereins ist, berufliche Gründe geltend.

«Bereits vor meiner Wiederwahl habe ich gegenüber meiner Partei und der
Öffentlichkeit deklariert, dass ich meine vierte Legislatur nicht beenden, sondern meinen Platz frühzeitig freigeben werde für jemand Jüngeren«, teilt er in seinem Rücktrittsschreiben mit.

Für Schäfer wird SP-Vizepräsident Beda Baumgartner nachrücken. Baumgartner zählt anders als Schäfer zum linken Flügel der SP.

Liebling der Medien

Er freue sich, wieder mehr Zeit zu haben für Familie, Firma und ehrenamtliches Engagement, schreibt Schäfer. Obwohl er sich seinen Rücktritt sorgfältig überlegt und schon vor geraumer Zeit beschlossen habe, falle ihm dieser nicht leicht. Insbesondere weil er «stets Freude an meiner politischen Arbeit hatte und damit auch Erfolge verbuchen durfte». Dass ein «junger, engagierter und qualifizierter Politiker» seinen Platz einnehmen werde, erleichtere ihm diesen Schritt.

Schäfer machte in den letzten Jahren vor allem als Präsident der Geschäftsprüfungskommission (GPK) von sich reden. In dieser Funktion sorgte er vergangenen Sommer für Aufsehen, als er seinen Parteikollegen und SP-Regierungsrat Hans-Peter Wessels scharf kritisierte. Schäfers Arbeit als GPK-Präsident war in der Partei umstritten.

Mit Schäfer verlässt ein Medienliebling den Grossen Rat. Dem smarten Politiker wurden seit Langem Ambitionen für den Regierungsrat nachgesagt. Er genoss bald schon nach seiner Wahl 2004 grosse Popularität in der Bevölkerung. In den letzten Jahren wurde es aber, abgesehen von seiner Funktion als GPK-Präsident, eher still um ihn.

Regierungsratskandidatur offen

Parteiübergreifend geniesst Schäfer nach wie vor grosse Akzeptanz. In
der SP selber hingegen hat der 37-Jährige immer wieder einen schweren
Stand. Vielen Sozialdemokraten gilt er als zu bürgerlich.

Auf die Frage, ob für ihn eine Regierungsratskandidatur zur Debatte steht, antwortet Schäfer:

«Im Moment stellt sich für mich die Frage nach einer Regierungsratskandidatur nicht, fall es dereinst Vakanzen geben wird, werde ich mir darüber Gedanken machen: Let’s cross the bridge when we get there.»

Als seinen grössten politischen Erfolg in den vergangenen fünf Jahren bezeichnet Schäfer die «Neuausrichtung der selbständigen öffentlich-rechtlichen Anstalten des Kantons Basel-Stadt nach den Grundsätzen der Public Corporate Governance», für welche die Geschäftsprüfungskommission wesentlich mitverantwortlich sei (BKB, BVB, IWB).

Nächster Artikel