Tram 8 kommt auch auf deutscher Seite voran

Die Verlängerung der Tramlinie 8 nach Weil gewinnt trotz zahlreicher Hindernisse Gestalt, erste bauliche Massnahmen wurden umgesetzt. In Weil befürchtet man, dass künftig Pendler die Parkplatzsituation verschärfen könnten.

Die deutsche Nachbarstadt rückt näher. (Bild: zVg von BVB)

Die Verlängerung der Tramlinie 8 nach Weil gewinnt trotz zahlreicher Hindernisse Gestalt, erste bauliche Massnahmen wurden umgesetzt. In Weil befürchtet man, dass künftig Pendler die Parkplatzsituation verschärfen könnten.

Die Bauarbeiten für die Verlängerung der Tramlinie 8 bis nach Weil nehmen auf deutscher Seite langsam Form an. Im Mai wurden für die grenzüberschreitende Trasse des Tram 8 die Gleise zwischen deutscher und Schweizer Seite verschweisst und auch der Bau der Trambrücke über die deutschen Bahngleise kommt sichtbar voran. Inzwischen geht auch der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz davon aus, dass bis Ende 2014 alles fertig ist.

Die Ausmasse der künftigen Wendeschleife oberhalb des Bahnhofs sind hinter den Bauzäunen schon gut zu erahnen und auch sonst wird die künftige Trasse langsam erkennbar. Letzter Knackpunkt war ja die Trambrücke, für die immerhin 7,7 Millionen Euro verbaut werden sollen. Sie soll parallel zur bestehenden Friedensbrücke entstehen. Die Bauarbeiten wären schon längst weiter fortgeschritten, hätte die Bahn die Prioritäten nicht deutlich anders gesetzt als die Weiler.

Die Hindernisse waren zahlreich

Ein letztes Hindernis war schliesslich ein Steuerungsgebäude im Bahngelände. Es ist heute schon klar, dass dieses bald nicht mehr benötigt und daher abgerissen wird. Die Weiler hatten ihre Pläne schon fixfertig und vermeintlich mit allen Seiten abgestimmt. Dann allerdings, erzählt Bauleiter Rudolf Koger, habe die Bahn mitgeteilt, dass das Steuerungsgebäude doch noch mindestens vier Jahre stehen bleiben soll und man die Pläne deshalb nochmals zeichnen müsse. «Also haben wir alles umgestellt, um es an die Forderungen der Bahn anzupassen», erzählt er lakonisch.

Nun scheint aber alles glatt zu laufen. Von Friedlingen her verläuft bereits eine 200 Meter lange Blocksteinmauer parallel zur Hauptstrasse. Sie dient als Stütze für die Fahrbahn, welche künftig breiter sein soll. Diese Verbreiterung wird nötig, weil die Tramgleise nur bis zur Autobahnbrücke in der Mitte der Strasse verlaufen und danach parallel zur künftigen Brücke geführt werden. 3’300 Tonnen Kalkstein haben die Weiler dafür aus Bayern kommen lassen, die Mauer wird bis zu vier Meter hoch. An der Trockensteinmauer soll ein Biotop entstehen, erklärt der Oberbürgermeister.

Verschärfung der Parkplatzsituation befürchtet

Jetzt hofft man im Weiler Rathaus, dass die dortigen Pendler tatsächlich aufs Tram umsteigen. Und man hofft, dass jene von weiter her dies nicht tun. Jedenfalls will man nicht, dass diese mit dem Auto bis Weil pendeln und die dortige Parkplatzsituation noch weiter verschärfen. Auf eine Verbesserung der S-Bahn-Verbindung südlich von Freiburg angesprochen, reagierte Winfried Hermann, der badenwürtembergische Minister für Verkehr und Infrastruktur, mit freundlichem Verständnis. Da wird Oberbürgermeister Dietz wohl noch einiges an Durchsetzungskraft einsetzen müssen.

Hoffnungen, dass das Tram vielleicht doch nicht nur bis zum Weiler Bahnhof, sondern durch die Innenstadt führen könnte, hegt Dietz noch immer. Die musste Winfried Hermann allerdings einmal mehr dämpfen: «Die Gelder, die für solche Projekte gesprochen werden könnten, hat unsere Vorgängerregierung bis 2019 hinein verplant.» Dennoch liess er, ganz Politiker, Hoffnung keimen. «Ist die Tramlinie so erfolgreich wie erhofft, kann man nach 2019 sicher nochmals verhandeln.»

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