Trotz Überzahl verlieren? Für bürgerliche Grossräte fast schon normal

In der Praxis kann die rot-grüne Ratsminderheit bei einer von vier Abstimmungen auf ein absolutes Mehr zählen. Dafür sorgen die bürgerlichen Grossrätinnen und Grossräte, die überdurchschnittlich oft abwesend bleiben.

Rot-Grün profitiert von Absenzen in den Reihen der Bürgerlichen. (Bild: Archivbild)

Im Basler Grossen Rat hat Rot-Grün 48 Stimmen, die Bürgerlichen kommen inklusive der fraktionslosen Grünliberalen auf 52 Stimmen. Sie sind also in der Überzahl. Oder: Sie wären es. Wie die «bz Basel» ausgewertet hat, bleiben bürgerliche Grossräte deutlich öfter den Abstimmungen fern als rot-grüne.

Konkret fehlen bei FDP, LDP und CVP/EVP im Schnitt je über 11 Prozent. SP und Grüne dagegen unterbieten selbst die Abwesenheitsquote der SVP und der fraktionslosen Grünliberalen von rund 9 Prozent.

Konsequenz: Die Bürgerlichen verlieren munter, aber grummelnd Abstimmungen. Während sie für das Problem keine andere Lösung sehen, als an die Eigenverantwortung zu appellieren, sind es ausgerechnet die am meisten anwesenden Grünen, die neulich forderten: Lasst uns ein Stellvertreter-Modell für abwesende Grossrätinnen und Grossräte einführen!

Fehlt eigentlich nur noch, dass die Bürgerlichen dereinst auch diesen Vorschlag niederschmettern wollen – und dann doch scheitern, weil mal wieder zu wenige da waren.

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