Türkei am Tag danach: «Säuberungen» und ein erstarkter Erdogan

Über 6000 verhaftete Richter und Soldaten: Erdogan ist stärker denn je und geht rigoros gegen angebliche Putschisten vor. Eine aktualisierte Übersicht.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ging aus der Putschnacht erstarkt hervor. (Istanbul, 17. Juli 2016)

(Bild: YAGIS KARAHAN)

Über 6000 verhaftete Richter und Soldaten: Erdogan ist stärker denn je und geht rigoros gegen angebliche Putschisten vor. Eine aktualisierte Übersicht.

Am Tag danach

Nur wenige Stunden nach dem Putschversuch hat Erdogan damit begonnen, mutmassliche Putschisten und «Verräter» zu verhaften. Am Sonntagmittag waren bereits über 6000 Personen in Haft. Die «Zeit» hat mit dem Islamwissenschafter Kristian Bakel über die weiteren Entwicklungen gesprochen.

» «Die Säuberungen werden weitergehen»

Die Reporterin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» war am Tag nach dem gescheiterten Putschversuch in Istanbul unterwegs. Sie zeichnet ein beklemmendes Bild davon wie Erdogan seine Anhänger aufputscht und wie das Klima in der Stadt zunehmend aggressiv wird.

» Istanbul am Tag danach

Wer waren eigentlich die Putschisten? Und weshalb sind sie derart kläglich gescheitert? Der «Spiegel» liefert den Hintergrund.

» Der Plan der Putschisten

Von Recep Tayyip Erdogan wird sein einstiger Freund, der Gelehrte Fethullah Gülen für den Putsch verantwortlich gemacht. Dieser jedoch bestreitet, etwas damit zu tun zu haben. Die «Süddeutsche Zeitung» stellt den mächtigen Gegenspieler Erdogans im Porträt vor.

» Der Prediger, den Erdogan fürchtet

Der Putschversuch

Was ist genau wo passiert? Die NZZ versucht sich an einer Rekonstruktion der hektischen Nacht und der folgenden Geschehnisse. Der Text wird bei neuen Erkenntnissen aktualisiert.

» Eine Rekonstruktion der Ereignisse

Es war wohl die seltsamste, aufwühlendste und turbulenteste Nacht in der jüngeren türkischen Geschichte. Eine Bildstrecke bei der «Zeit» gibt einen Einblick in die vergangenen Stunden.

» Panzer, Schüsse und ein mutiges Volk

Einordnungen

Mit einigen Stunden Distanz lassen sich die Geschehnisse von Samstagnacht besser einordnen. Verschiedene Medienhäuser haben den gescheiterten Militärputsch und die politischen Reaktionen darauf analysiert. Diese drei sind besonders lesenswert:

Der «Tages-Anzeiger» kommt zum Schluss, dass der Putsch vor allem deshalb gescheitert sei, weil dieser keinerlei Unterstützung im Volk genoss.

» Die Rechnung ohne das Volk gemacht

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» wiederum sieht im gescheiterten Putsch einen Beleg dafür, wie es Erdogan gelungen ist, seine Gegner gegeneinander auszuspielen. So dass heute sogar das einst geeinte Militär nicht mehr mit einer Stimme spricht.

» Der Putsch im Wasserglas

Die Analyse des «Politico» schliesslich sieht die Ära der Militärcoups in der Türkei vergangen. Dies insbesondere in Zeiten sozialer Medien, in denen sich die Bevölkerung in kürzester Zeit mobilisieren lässt (Text in Englisch).

» Die halbherzige Verschwörung

Wie weiter?

Auch wenn Erdogan den Umsturz dieses Mal abwenden konnte, heisst das noch lange nicht, dass in der Türkei jetzt Frieden herrscht. «Politico» sieht das Land in seiner innenpolitischen Stabilität längerfristig bedroht (Text in Englisch).

» Erdogans Phyrrussieg

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