Ein Geheimtipp ist der Lago di Garda nicht. Doch wer unsere zehn Tipps beherzigt, könnte am Gardasee Glücksmomente erleben.
Vom Wasser aus macht sich der Burgberg mit den Zypressen besonders schick.
(Bild: Sarah Portner)Äusserst malerisch präsentiert sich der kleine Ort Cassone di Malcesine.
(Bild: Sarah Portner)Im Hafen reparieren Fischer nach Feierabend ihre Netze.
(Bild: Sarah Portner)Einladender könnte ein Steg nicht sein. Hier lässt sich beim Cappuccino der Blick aufs Wasser geniessen.
(Bild: Sarah Portner)Darf es ein Aperol Spritz sein? Eisgekühlt?
(Bild: Sarah Portner)Limone mit seinen typisch mediterranen Ziegeldächern liegt am sonnenverwöhnten Westufer des Gardasees.
(Bild: Sarah Portner)Die Dorfjugend trainiert für die Ruderregatta im Sommer. Stehend.
(Bild: Sarah Portner)Rund um Arco lassen sich tolle Mountainbike-Ausflüge unternehmen.
- Reisen Sie nicht dann, wenn alle anderen dies auch tun. Meiden Sie italienische Feiertage. Nehmen Sie sich lieber einen Tag Urlaub mehr und beginnen Sie Ihre Reise zum Beispiel an einem Donnerstag. Oder kehren Sie erst montags heim.
- Wählen Sie den Nordteil des Sees. Dort haben Sie: mehr Berge, mehr Landschaft, mehr Wind – und weniger halbnackte Körper am Strand. Die Spitzen des Monte Baldo ragen mehr als 2000 Meter in den Himmel, der See misst an seiner tiefsten Stelle fast 350 Meter. Man ahnt, welche Naturgewalten hier in der letzten Eiszeit einen wunderbaren Flecken Erde geformt haben.
- Lassen Sie sich anstecken von der Sportlichkeit Ihrer Mitmenschen. Wer kein Surfer ist, ist Mountainbiker oder Kletterer. Wer nicht zum Wandern aufbricht, geht zumindest morgens eine Runde Joggen oder schwimmt im kühlen Nass. Probieren Sie doch mal eine neue Sportart aus: Wie wäre es mit einem Tandem-Gleitschirmflug? Einem Klettersteigkurs? Oder einem Schnupper-Segel-Wochenende? Auch Stand-Up-Paddling will gelernt sein.
- Wenn Sie keine Lust auf Sport haben, aber einen Fahrradträger besitzen, dann nehmen Sie wenigstens die Velos mit an den See. Mit denen ist man viel schneller und entspannter beim nächsten Supermarkt oder im Lieblingscafé als mit dem Auto. Zudem ist ein Veloweg rund um den See geplant, der in Teilstücken bereits befahrbar ist.
- Essen Sie Kohlenhydrate: Pizza, Pasta, Panini. Nennen Sie das Schlemmen «Carboloading» und betrachten Sie es als Teil Ihres Trainingsplans. Wer Sport treibt, darf die verbrauchten Kalorien auch wieder zu sich nehmen. Ohne schlechtes Gewissen.
- Trinken Sie Aperol Spritz. Es ist zu bezweifeln, dass tatsächlich die Mischung aus Rhabarber, Chinarinde, Gelbem Enzian und Bitterorange diese einmalig knallige Farbe ins Glas zaubert. Klar, es gibt gesündere Getränke. Aber ein Aperol Spritz schmeckt am Gardasee einfach genau so, wie er aussieht: nach Urlaub.
- Machen Sie einen Abstecher nach Arco. Das Städtchen versteckt sich nur knapp zehn Kilometer nördlich des Sees im Hinterland – und bietet doch ganz anderes Flair. Das Eldorado der Kletterer ist alpiner, unaufgeregter und im Sommer schattiger als die meisten Orte direkt am Lago. So können müde Sportler und Ausflügler dort wunderbar durchschnaufen.
- Sie wollen es eher lieblich? Dann besuchen Sie Limone – und zwar am besten mit dem Ausflugsboot, denn vom See aus bietet sich auf Städtchen und Berge nochmal ein ganz anderer Blick. In Limone selbst besichtigen Sie unbedingt die historischen Zitronenplantagen der Burg (La Limonaia del Castèl). Dort gedeihen auf sieben Terrassen Zitronen, Süss- und Bitterorangen, Bergamotten, Pampelmusen und Mandarinen – ein bisschen wie im Paradies.
- Buchen Sie eine Unterkunft in Ufernähe und gehen Sie, so oft Sie können, an den See: vor dem Frühstück, zwischendurch, spätabends. Zu den Randzeiten steigt die Chance auf mitunter magische Momente. Zum Beispiel, wenn nach einem Gewitter der Himmel wieder aufreisst. Oder wenn in Cassone di Malcesine die Dorfjugend im Sonnenuntergang für das Palio delle Bisse trainiert, ein traditionelles Ruderbootrennen. In eleganten venezianischen Booten rudern jeweils vier Leute im Stehen – wobei die Frauen oft besser abschneiden.
- Ein Surflehrer legte vor einigen Jahren in einem Anfängerkurs viel Wert darauf, dass seine Schüler nicht nur Wende und Halse richtig lernen, sondern auch die Freude nicht vergessen. Vom Ufer aus rief er ihnen zu: Und jetzt geniieeessen! Er hatte so Recht.
- Anreisen Mit dem Auto sind es von Basel rund sechs Stunden. Die besondere Herausforderung dabei ist: nicht schon vorher anhalten. Nicht am Vierwaldstättersee. Nicht am Luganer See. Nicht am Comer See. Nein, diesmal bis zum Gardasee durchfahren.
Unterkommen Im beschaulichen Cassone di Malcesine gibt es einen kleinen Fischerhafen. Die Ferienwohnung Cà Isetta in altem Gemäuer ist äusserst geschmackvoll eingerichtet und sehr gepflegt. - Hochstrampeln Eine schöne, schweisstreibende, aber technisch einfache Mountainbike-Panorama-Tour führt von Riva hoch nach Pregasina.
- Ablegen Wer davon träumt, einfach loszusegeln, ist im Stickl Sportcamp an der richtigen Adresse. Die Segelschule im Val di Sogno bietet ganz unterschiedliche Kurse an: am Wochenende und unter der Woche, für Kinder und Erwachsene, auf Jollen, Katamaranen und ziemlich abgefahrenen neuen Booten.
- Loswandern Eine ganz andere Welt, hoch entrückt über dem See, bietet das Bergmassiv des Monte Baldo – das nicht nur Paraglidern sondern auch Blumenfreunden und Botanikern bestens bekannt ist. Mit der Seilbahn schwebt es sich von Malcesine aus mühelos nach oben, dann lassen sich Wanderungen je nach Lust, Laune, Kondition und Können unternehmen.
- Anhören Wen es aus Liebes- oder sonstigem Kummer an den Gardasee verschlägt, der muss unbedingt dieses Lied kennen (auch, wenn es auf Bayerisch ist): Autobahn, von LaBrassBanda: