Unispital will Raucher in Kabinen schicken

Bald wird im Unispital Basel ein neues Raucherkonzept in Kraft treten. Nur noch in Raucherzonen soll geraucht werden können. Die Bewilligung für die geplanten Raucherkabinen steht noch aus.

Geraucht wird hier in Zukunft nur noch in Kabinen und Raucherzonen. (Bild: Nils Fisch)

Bald wird im Unispital Basel ein neues Raucherkonzept in Kraft treten. Nur noch in Raucherzonen soll geraucht werden können. Die Bewilligung für die geplanten Raucherkabinen steht noch aus.

Bisher waren nur die Gebäude des Universitätsspitals Basel rauchfrei, draussen auf dem Gelände konnte man aber uneingeschränkt rauchen. Diesen Herbst soll sich das ändern. Dann soll das Rauchen auch draussen nur noch in markierten Raucherzonen sowie in Raucherhäuschen erlaubt sein. Ansonsten wird auf dem gesamten Areal Rauchverbot herrschen.

Laut Sabina Heuss, Kommunikationsleiterin des Unispitals, wurde dieses neue Rauchkonzept lanciert, da es als grosses Bedürfnis der Bevölkerung wahrgenommen wurde. In den vergangenen Jahren gab es viele Beschwerden von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden. 

Rauchen bei Mitmachkampagne «Thema Nummer eins»

Im vergangenen Herbst startete das Unispital eine Mitmachkampagne mit dem Titel «Sag’s Linda». Die Idee war, dass Leute aus der Region ihre Wünsche und Besserungsvorschläge anbringen konnten. Heuss sagt: «Bei den Rückmeldungen war das Rauchen das Thema Nummer eins!» Angehörige und Patienten hätten sich offenbar von Rauchern gestört gefühlt, die in den Eingangsbereichen des Unispitals qualmten und um die man buchstäblich nicht herumkam. 

Wie gross die vorgesehenen Raucherflächen sein werden, wie die Raucherhäuschen aussehen und wo sie stehen werden, ist noch offen. «Wir warten erst einmal die Baubewilligung ab», sagt Heuss. Seit Anfang Woche ist das Baugesuch für die Raucherkabinen publiziert. Wenn es keine Einsprachen gibt, sollen im Oktober oder November die Bauarbeiten beginnen.

Niemand wird zum Nichtrauchen gezwungen

Die Möglichkeit zu rauchen soll auch weiterhin niemandem verwehrt werden. Patienten haben bereits jetzt die Möglichkeit, auch mit dem Bett zum Rauchen zu fahren. Im Klinikum 1 können sie in den Raucherraum im Innenhof, im Klinikum 2 auf die Dachterrasse bei der Cafeteria.

Heuss erachtet es zwar als wichtig, dass ein Spital mit Nikotinpflastern und weiteren Angeboten zur Rauchprävention beitrage, «uns ist es natürlich ein Anliegen, das Rauchen so weit wie möglich einzudämmen», sagt sie. Trotzdem wurden Möglichkeiten eines noch radikaleren Raucherkonzepts verworfen: «Anfangs hatten wir noch die Idee, auf dem Areal ein generelles Rauchverbot einzuführen. Wir haben aber bald gemerkt, dass das Bedürfnis zu rauchen auch in einem Spital respektiert werden muss.»

Neben Angehörigen und Patienten würden auch einige Mitarbeiter rauchen. Sie alle sollen zum Aufhören zwar ermutigt, aber nicht gezwungen werden. Heuss fügt hinzu: «Je nach Krankheitsbild sind die Entzugserscheinungen auch nicht unbedingt förderlich. Zudem kann die mit einem Spitalaufenthalt verbundene Langeweile das Aufhören für Patienten zusätzlich erschweren.»

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