In der Abteilung Jugend, Familie und Sport im Basler Erziehungsdepartement rumort es. Die TagesWoche berichtete kürzlich über ein Arbeitsklima des Misstrauens unter dem neu eingesetzten Abteilungsleiter Thomas Mächler. In der «bz Basel» kritisierte der Sportamtsleiter Peter Howald seinen direkten Vorgesetzten Mächler, dass unter dessen Leitung Mitarbeitende drangsaliert würden, «ganz besonders jene mit den tiefen Löhnen».
Diese öffentliche Kritik brachte das Fass für den zuständigen Regierungsrat Conradin Cramer offensichtlich zum Überlaufen. In der Antwort auf eine entsprechende Interpellation von Joël Thüring (SVP) gab Cramer vor dem Grossen Rat bekannt, dass Howald per Mitte April aus seinem Amt scheiden werde.
Vier Monate vor Pensionierung
Eigentlich wäre der Sportsamtsleiter Ende August pensioniert worden. Der Entscheid, das Arbeitsverhätnis früher aufzulösen, ist laut Cramer am Dienstag gefallen. Die Mitarbeiter wurden heute Mittwoch informiert.
Auf Nachfrage sprach Cramer von «unterschiedlichen Auffassungen über die Führung des Sportamts». Beide Seiten seien zum Schluss gekommen, dass eine weitere Zusammenarbeit in den nächsten vier Monaten nicht fruchtbar und konstruktiv gewesen wäre.
Im Grossen Rat selber reagierten Vertreter von links bis rechts überrascht auf Cramers Ankündigung. Peter Howald war nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Howald war seit 2008 Leiter des Sportamts, zuvor politisierte er für die SP im Grossen Rat. Er war vom damaligen Erziehungsdirektor Christoph Eymann eingestellt worden.