Neue Güterumschlagszeiten, neue Velorouten und strengere Regeln bei den Sonderzufahrtsbewilligungen: Ab 5. Januar bekommt endlich auch Basel eine fussgängerfreundliche Innenstadt, die diese Bezeichnung einigermassen verdient.
In Bern, Zürich und weiteren Städten sind verkehrsberuhigte Stadtzentren seit Jahren eine Selbstverständlichkeit, nun zieht Basel nach. Anfang 2015 tritt das Verkehrskonzept Innenstadt mit all seinen neuen Regelungen in Kraft.
Damit endet eine Debatte, die zum Teil mit ausgesprochen harten Bandagen geführt wurde und sich über Jahre hingezogen hat. 2011 erteilte der Grosse Rat grünes Licht. Ein Wiederaufflammen der Diskussion hinderte die Verwaltung aber daran, die Massnahmen fristgerecht bereits vor einem Jahr umzusetzen. Am 5. Januar ist es nun aber unwiderruflich soweit.
Grösste Änderungen im Bereich Mittlere Brücke
Ein Totalumbruch ist allerdings nicht zu erwarten. Nach wie vor werden sich die Lieferwagen morgens in der Innenstadt stauen. Für Taxis und Anwohner mit eigenem Parkplatz besteht nach wie vor (fast) freie An- und Durchfahrt. Auch in Zukunft werden die aufgewerteten Fussgängerinnen mit der nahezu unterbruchslosen Drämmli-Schlange zu kämpfen haben. Und auch den Velofahrern bleibt die Durchfahrt nicht verwehrt.
Am spürbarsten dürften sich die Neuerungen auf und in der Nähe der Mittleren Brücke bemerkbar machen. Diese wird für den normalen Durchgangsverkehr definitiv gesperrt. Der Aufschrei des Kleinbasler Gewerbes gegen die Massnahme war laut, verpuffte aber ohne Nachhall. Das Referendum gegen die Sperrung der Brücke und der angrenzenden Strassen kam gar nicht erst zustande.
Dies war bereits ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung grossmehrheitlich auf eine Autofahrt in die Innenstadt gut verzichten kann. Und auch die anderen werden irgendeinmal einsehen, dass Basel nicht dem Untergang geweiht sein wird, wenn man sich nun in den Reigen der mehrheitlich bereits verkehrsberuhigten Städte einreiht.
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