Wahltag im Baselbiet: Das müssen Sie wissen

Das Baselbieter Stimmvolk wählt heute die neue Regierung und das neue Parlament. Ab 12 Uhr werden erste Resultate vorliegen. Zuvor sollten Sie aber das noch wissen.

An die Urne gehen! Die Wahlbeteiligung liegt im Baselbiet generell tief, mit jeweils rund einem Drittel aller Stimmberechtigten. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Das Baselbieter Stimmvolk wählt heute die neue Regierung und das neue Parlament. Ab 12 Uhr werden erste Resultate vorliegen. Zuvor sollten Sie aber das noch wissen.

Neue Regierung für den Kanton: Das Baselbiet hat fünf Regierungsräte. Von den aktuell Regierenden treten vier wieder an: Sabine Pegoraro (FDP), Isaac Reber (Grüne), Thomas Weber (SVP) und Anton Lauber (CVP). SP-Regierungsrat Urs Wüthrich tritt nicht mehr an. Stattdessen bewerben sich fünf neue Kandidaten um einen der Sitze: Regula Nebiker und Daniel Münger für die SP, Monica Gschwind für die FDP sowie die zwei Aussenseiter Matthias Imhof (BDP) und Thomas Kreienbühl (parteilos). Da es sich um eine Erneuerungswahl und nicht um eine Ersatzwahl handelt, kann jeder Bisherige auch abgewählt werden.

Lob des Bisherigen-Bonus: Grundsätzlich hat die grössere Chance gewählt zu werden, wer bereits ein Amt innehat. Das muss aber nichts heissen: 2011 drängte der Grüne Isaac Reber SVP-Regierungsrat Jörg Krähenbühl aus dem Amt. Fest im Sattel sitzt also per se noch niemand bei einer Gesamterneuerungswahl, auch wenn sich die Chancen für die bisherigen Amtsträger verbessern.



Neun Kandidaten, fünf Regierungssitze, vier Bisherige: Das Rennen um den Einzug in die Baselbieter Kantonsregierung.

Neun Kandidaten, fünf Regierungssitze, vier Bisherige: Das Rennen um den Einzug in die Baselbieter Kantonsregierung. (Bild: Nils Fisch)

Direktionsverteilung: Die Direktionen werden nicht an den Wahlen verteilt, sondern danach – und zwar von der Regierung selbst. Nach dem heutigen Tag ist also höchstens sicher, wer in der neuen Regierung ab 1. Juli vertreten ist. Das heisst also, dass ein neu gewählter Regierungsrat nicht gleich auch eine freigewordene Direktion erhalten muss.

Von Wahlchancen und Kaffeesatzlesen: Insbesondere bei der aktuell stattlichen Kandidierendenzahl von neun Personen ist es schwer abzuschätzen, wer die besseren Chancen hat, ob nun die SP ihren Sitz halten kann oder ob sie von einer bürgerlichen Kandidatin wie FDP-Frau Monica Gschwind aus der Regierung gedrängt wird. 

Der Landrat, das Parlament: Dieses Jahr bewerben sich 597 Kandidierende um einen Sitz im Landrat, dem Parlament des Landkantons. Insgesamt sind 90 Sitze zu vergeben. Dafür wird der Kanton in zwölf Wahlkreise aufgeteilt, die wiederum in vier Wahlregionen zusammengefasst werden. Nach einem Schlüssel werden die Sitze der jeweiligen Regionen anhand der Stimmenzahl aufgeteilt.

 

Die SVP ist die stärkste Kraft: Seit den Wahlen 2011 ist die SVP mit 24 Mandaten die stärkste Kraft im Landrat. Sie hatte damit die SP abgelöst, die aktuell noch 21 Sitze hält. Deutlich weniger Mandate hält die FDP als drittstärkste Kraft: Die einstmals starke Baselbieter Wirtschaftspartei hält noch 14 Sitze, das sind zwei mehr als die Fraktionen der Grünen im Landrat hat.

Oft ernüchternde Wahlbeteiligung: Wohl könnten alle Stimmberechtigten des Kantons wählen gehen – tatsächlich aber geht nur rund ein Drittel der Berechtigten auch an die Urne. 2011 lag die Wahlbeteiligung bei mageren 35 Prozent, 2007 waren es 37 Prozent und 2003 34 Prozent. Für 2011 hiess das: Von den damals 186’567 Stimmberechtigten nahmen nur 65’300 an den Wahlen teil.

_
Sie finden unsere ganze Berichterstattung zu den Baselbieter Wahlen im Dossier Wahlen BL 2015. Den Wahlsonntag hautnah miterleben ab 12 Uhr mit dem Live-Ticker der TagesWoche aus Liestal.

Nächster Artikel