Der Bahnhof Basel SBB wird sich bis 2025 baulich markant verändern. Entstehen werden neben einer neuen Bahnhofsunterführung auch ein Hochhaus und zwei neue Gleise. Eine Übersicht.
Die SBB haben in der Region Grosses vor. Mit der im November 2013 vorgestellten «Gesamtperspektive für die Bahnzukunft im Raum Basel» wollen sie gemeinsam mit den beiden Basel die Entwicklung des regionalen Bahnverkehrs vorwärtsbringen. Insgesamt 2,5 Milliarden Franken sollen längerfristig in Bahnhöfe und Gleise investiert werden, um die Passagier- und Frachtkapazität zu erhöhen. Zudem sollen in den Güterbahnhöfen St. Johann und Wolf mehr Raum für Gewerbe und Wohnungen geschaffen werden.
Die markantesten Veränderungen wird es am Bahnhof SBB geben. Denn die SBB gehen davon aus, dass die Anzahl der Passagiere, die im Bahnhof ein- und aussteigen, von momentan 100’000 auf 140’000 im Jahre 2030 ansteigen werden. Eine Übersicht, was am Bahnhof SBB alles neu wird und wie fortgeschritten die Planungen sind:
Bahnhofsunterführung
Eine zusätzliche Unterführung soll die heutige Passerelle entlasten. (Bild: Keystone)
Eine unterirdische Passerelle wird den Meret Oppenheim Platz im Gundeli in den nächsten zehn Jahren mit dem Westflügel des Bahnhofs am Elsässertor verbinden. Die SBB befinden sich mit der Studie für das Projekt in der Abschlussphase. «Derzeit wird mit den beteiligten Partnern die Grundlage für ein entsprechendes Vorprojekt erarbeitet», sagt SBB-Mediensprecherin Franziska Frey. Die Terminplanung erfolge laufend und hänge stark von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab. Aus heutiger Sicht finde der Baubeginn jedoch frühestens 2018 statt, die Inbetriebnahme frühestens 2022. Zu einem späteren Zeitpunkt wollen die SBB einen unterirdischen Zugang im Osten realisieren und die Margerethenbrücke neu bauen – mit einem Tramknotenpunkt und Abgängen zu allen Perrons. Das ist allerdings erst eine Idee, mit der Planung ist man noch in weiter Ferne.
Erneuerung des Westflügels
(Bild: Anthony Bertschi)
Seit Jahren reden die SBB davon, den in die Jahre gekommen Elsässerbahnhof erneuern zu wollen. 2008 hiess es noch, dass die Arbeiten im Westflügel des Gebäudes bis 2011 beendet sein werden. Daraus wurde allerdings nichts. Wie Franziska Frey aber sagt, befinde man sich damit momentan in der Phase «Bauprojekt». Entstehen sollen Gastronomie- und Einkaufsflächen für Reisende. Die Gebäudehülle und das historische Bahnhofbuffet stehen unter Denkmalschutz und werden saniert. Zusätzlich werden 700 Veloabstellplätze geschaffen. Die Inbetriebnahme des neuen Westflügels erfolgt laut Frey voraussichtlich Mitte 2019.
Zwei neue Gleise
Auf der Südseite des Bahnhofs entstehen voraussichtlich bis 2025 zwei neue Gleise. (Bild: Anthony Bertschi)
Seit 1986 haben die SBB im Rahmenplan des Kantons eine Interessenslinie verankert: Auf der Südseite des Bahnhofs SBB sollen eines Tagen zwei zusätzliche Gleise gebaut werden. «Dieses Vorhaben ist nach wie vor aktuell. Der erweiterte Bahnhof soll nach heutigem Kenntnisstand bis 2025 realisiert werden.» Für die neuen Gleise muss «mittelfristig» jedoch die Peter-Merian-Brücke abgerissen und neu erstellt werden. Der Zeitpunkt des Abrisses ist gemäss Frey noch offen.
Hochhaus, Logistikzentrum und Neugestaltung des Meret Oppenheim Platzes
So sieht das Hochhaus von Herzog & de Meuron aus.
Entstehen wird auf der Südseite des Bahnhofsgebäudes ein 150 Millionen teures Hochhaus von Herzog & de Meuron mit Wohnungen sowie Verkaufs- und Gastronomieflächen. Die Eröffnung des Gebäudes mit über 20 Etagen ist für 2018/2019 vorgesehen. Ausserdem realisieren die SBB ein neues unterirdisches Logistikzentrum mit acht bis zehn Andockstellen für Lastwagen, Lagerflächen und eine Verbindung zur neuen Personenunterführung West. «Die Vorprojekte für das Meret-Oppenheim-Hochhaus und für das Logistikzentrum sind abgeschlossen. Aktuell läuft das Bauprojekt, das voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen wird», sagt Frey. Mit dem Bau des Hochhauses und des Logistikzentrums soll auch der Meret Oppenheim Platz aufgewertet werden.