Weggezoomt: Kantone übernehmen Filmpreisverleihung

Der Filmförderverein Balimage verzichtet auf seine sommerliche Werkschau «Zoom», stattdessen verleihen die beiden Basel den Filmpreis neu im Herbst.

(Bild: Nils Fisch)

Erstmals findet am Mittwoch, 17. August, am Film-Open-Air auf dem Münsterplatz ein kostenloser «Basler Abend» statt, gezeigt werden der von Gian Caduff produzierte Kurzfilm «La femme et le TGV» und der Dokumentarfilm «Neuland» von Anna Thommen. Der Auftritt wird vom Swisslos-Fonds beider Basel gesponsert, der Verein Balimage erhält so die Möglichkeit, für die lokale Filmszene zu werben.

Das Interesse ist gross, der Anlass bereits ausgebucht. 

Im Gegensatz zu diesem «Basler Abend» fährt Balimage sein Engagement an anderer Stelle jedoch zurück: Die Rede ist von der«Basler Filmnacht», die seit 2010 als krönender Abschluss einer dreitägigen Werkschau zum Basler Filmschaffen durchgeführt wurde. Im Rahmen der Werkschau waren jeweils die besten Beiträge in fünf verschiedenen Kategorien prämiert worden.

«Zoom» hiess die von Balimage initiierte Preisverleihung, die sich mit sommerlichem Charme und pointierten Stellungnahmen zur Basler Förderpolitik einen festen Platz in den Herzen und Agenden der Kulturinteressierten erobert zu haben schien.

Preisvergabe wie in anderen Regionen auch

Dieser Platz blieb in diesem Sommer jedoch verdächtig leer. Auf Nachfrage bei Pascal Trächslin, Vorstandsmitglied von Balimage, bestätigt sich nun, dass nach sieben Ausgaben Schluss ist: «‹Zoom› gibt es in dieser Form nicht mehr», der Basler Filmpreis werde neu im Rahmen der Fördermassnahmen des Kantons ausgerichtet. «Jetzt ist es wie in anderen Regionen auch, wo die jeweiligen Förderinstitutionen den Preis vergeben», erklärt Trächslin.

Der Entscheid, den Filmpreis aus den Händen zu geben, sei schon vor der letzten Ausgabe von «Zoom» im Juni 2015 getroffen worden. Allerdings habe man es seitens Balimage wohl versäumt, dies klarzustellen: «Vielleicht haben wir zu wenig offensiv kommuniziert.»

Mit dem Entscheid selber aber ist Trächslin zufrieden. Die Verbindung von Werkschau und Preisvergabe sei «nicht ideal» gewesen, und es sei gut, dass die Filmszene die Preise nicht mehr selbst verleihe. 

Ohne Werkschau

Katrin Grögel von der Geschäftsstelle Film und Medienkunst BS/BL sieht das ebenso: «Der Wechsel findet auf Wunsch von Balimage statt», bestätigt sie. Der Verein habe die Preisvergabe in den vergangenen Jahren «sehr gut» gemacht, allerdings habe sich die Werkschau nicht bewährt: «Sie lief nicht besonders, zumal gewisse Wettbewerbsfilme meist kurz vorher im Kino zu sehen waren.» Die neue Preisverleihung finde deshalb zwar mit einem Rahmenprogramm, aber ohne die Werkschau statt.

Zeitlich werde der Basler Filmpreis als Teil des neuen partnerschaftlichen Fördermodells für Film und Medienkunst der Kantone Basel-Stadt und Baselland vom Sommer auf den Herbst verlegt, sagt Grögel. Grund sei ein terminlicher Stau mit dem Bildrausch Filmfest im Mai und Juni: «So fällt der Anlass neu zwischen die Preisverleihungen von Bern und Zürich.»

Der Preis wird erstmals am 21. November in der Gare du Nord verliehen werden, 60’000 Franken Preisgelder stehen dafür maximal zur Verfügung.

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