Nach Buus und Birsfelden reist die TagesWoche nun nach Bottmingen und Eptingen. Wir starten leicht, nämlich mit Mineralwasser. Der Geschäftsführer von «Eptinger» erzählt uns, warum für ihn nur ein SVP-Regierungsrat infrage kommt.
Auf ihrer Tour durchs Baselbiet hält die Tageswoche auch in Eptingen. Die Stationen dieser Tour werden nach bestimmten Kriterien ausgesucht, in dieser Woche besuchen wir mit Bottmingen und eben Eptingen die (gemessen an den Steuereinkünften) reichste und die zweitärmste Gemeinde.
Eptingen ganz oben im Diegtertal gelegen und an der Grenze zum Kanton Solothurn wäre wohl nur wenigen ein Begriff, wäre da nicht dieses Wasser. Das Eptinger Mineralwasser sprudelt seit Ende des 19. Jahrhunderts aus der Quelle in die Flaschen und von dort hinaus in die Welt. Die bunt-schrägen Fernsehspots für Eptinger und Pepita sind Kult, die Werbeplakate ebenso.
Jörg Buchenhorner ist Geschäftsleiter der Mineralquellen Eptingen AG. Noch. Ende dieses Jahres will er die Führung des Unternehmens komplett an seinen Sohn Matthias übergeben. Dies hat Tradition, denn seit 1899 befindet sich die Eptinger-Quelle im Besitz der Familie Buchenhorner.
Wahlplakate vor der Mineralquelle
Der Patron vertritt eine dezidiert bürgerliche Meinung. Das Wichtigste am 3. März sei, dass die bürgerliche Mehrheit in der Baselbieter Regierung erhalten bleibe. «Ich werde Thomas Weber wählen, das steht fest», sagt Buchenhorner. Zwar ist er kein Mitglied der SVP, beim Wahlkampf macht er aber trotzdem mit. Sein Büro und das Eptinger-Verwaltungsgebäude schmücken Wahlplakate. Dabei handle es sich um seine persönliche Wahlempfehlung, falls es so aussehe, wie wenn «Eptinger» den SVP-Kandidaten promoten würde, «ist das auch nicht schlimm», sagt der Unternehmer.
Er kenne Weber persönlich, so sei das halt im Oberbaselbiet. Ihn und sein Unternehmen beschäftigen zur Zeit vornehmlich die Regierungsratswahlen, andere politische Themen stehen gerade nicht in seinem Fokus. «Wir sind einfach am Vorwärtsschauen», die aktuelle Regierung mache das schon richtig. Einzig die Kantonsfinanzen, um die stehe es halt schon nicht gut, sinniert Buchenhorner. Aber gerade dafür sei «der Weber» eben der Richtige. Mit seinem Ingenieursstudium und der Führungserfahrung als Offizier im Militär bringe er mit, was es brauche, um die Geldprobleme zu lösen.
«Das müssen schon die Politiker wissen, wie das geht»
Zwar seien die anderen Kandidaten nicht schlecht, «aber Thomas Weber ist sicher kompetenter und ein Bürgerlicher.» Von der Politik hat Buchenhorner eigentlich nur eine Erwartung, nämlich, dass auf Worte Taten folgen würden. «Einer soll auch tun, was er sagt, dann ist er ein guter Politiker», bringt er es auf den Punkt.
Ob er als erfolgreicher Unternehmer der künftigen Regierung einige Tips geben könne? Der Betrieb einer Mineralquelle und Politik seien zu unterschiedlich, ist Buchenhorner überzeugt. «Hier Parallelen zu ziehen, fände ich falsch.»