27 000 Daten über ehemalige Miliz-Wehrmänner seien «verloren», berichtete die «SonntagsZeitung». Am Montag dementierte die Armeeführung postwendend: Die Dossiers seien wohl vorhanden – jedoch inkomplett.
Die «SonntagsZeitung» stiftete in ihrer neusten Ausgabe viel Aufregung und viel Verwirrung: Die Armee-Logistik habe 27 000 Personendaten ehemaliger Miliz-Soldaten der Schweizer Armee «verloren», behauptete das Zürcher Blatt. Und es vermischte diese Meldung auch noch mit jenen 733 Sturmgewehren und Pistolen der Armee, die sich immer noch in den Händen sogenannter «sicherheitspolitischer Problemkunden» befinden – und längst eingezogen werden sollten.
Am Montag stellte die Armeeführung unter Korpskommandant André Blattman fest: Die Dossiers mit Angaben über die Rückgabe des Armeematerials durch die 27 000 ausgemusterten und abgerüsteten Milizsoldaten seien keineswegs «verloren». Sie seien sehr wohl im Computersystem der Logistik vorhanden. Nur seine sie inkomplett oder ungenau. Darum seien die 27 000 ehemaligen Wehrmänner angeschreiben und zum Einschicken ihres Dienstbüchleins aufgefordert worden. Inkomplett oder ungenau seien die Daten, weil dieses aus 26 kantonalen, teils sehr unterschiedlichen Systemen in eine zentrale Datenbank beim VBS überführt worden seien.
«Keine 1000 Schusswaffen»
Die Behauptung, die Armee wisse nicht, wo die Schusswaffen von 27 000 ehemaligen Soldaten seien, wies die Armeeführung als «falsch» zurück. Im Personalblatt über die Abgabe des Materials beim Austritt aus der Armee sind jedoch auch die Informationen darüber enthalten, ob der betreffende ehemalige Wehrmann seine persönliche Waffe (Sturmgewehr oder Pistole) abgegeben habe oder nicht.
Am Montag versicherten Bundesrat Ueli Maurers Generäle, ob es auch darüber inkomplette Angaben gebe, sei nicht klar. Fest stehe jedoch dass dies «keine 1000 Schusswaffen» betreffen würde.