Weil ihre Geschäftsräume im Westflügel des Bahnhofs SBB umgebaut werden, wird die Migros vorübergehend auf mehrere provisorische Ersatzstandorte unter anderem in der Schalterhalle ausweichen. Trotz grundsätzlicher Bedenken verzichtet der Basler Heimatschutz aber auf eine Einsprache.
Die Baueingabe hätte den Basler Heimatschutz als Bewahrer der historischen Bausubstanz zutiefst aufrütteln müssen. Während des Umbaus des Westflügels im Bahnhof SBB, so steht es im «Basler Kantonsblatt» vom 16. März, müssen bis Ende 2021 «Nutzungen» zur «Herstellung von Lebensmitteln und Speisen zur Auslieferung oder Mitnahme» ausgelagert werden.
In einer Medienmitteilung geht der Basler Heimatschutz etwas mehr ins Detail: «Der Ausbau der kommerziellen Nutzungen im Untergrund des Westflügels des Bahnhofs SBB führt dazu, dass die grosse Schalterhalle des denkmalgeschützten Gebäudes mit Verkaufsständen vollgestellt wird.» Der Bahnhof werde zu einem Einkaufszentrum mit Bahnanschluss umgebaut, dominiert von der Migros.
Ganz so weit wird es allerdings nicht kommen. Und die Migros wird gewisse Plätze in der Schalterhalle nur provisorisch nutzen – konkret solange der Um- und Ausbau des heutigen Ladens im ehemaligen Erstklassbuffet des Bahnhofs dauern wird. Der Heimatschutz verzichtet denn auch auf eine Einsprache.
Billettschalter werden zu Verpflegungsständen
Wo sich die Migros provisorisch niederlassen wird, ist noch nicht klar. Der Heimatschutz hat aus der Baueingabe herausgelesen, dass sich der Detailhändler vornehmlich «zwischen der Halle und den Geleisen» niederlassen werde. Dies wollte die SBB-Medienstelle nicht bestätigen, nur dass es zu verschiedenen Provisorien kommen werde.
Bereits beschlossene Sache ist, dass die alten Billettschalter diesen Sommer von der grossen Schalterhalle verschwinden werden. Sie werden im Sommer dauerhaft ins heutige Reisezentrum im Ostflügel des Bahnhofs umgelagert. «Die Fläche der heutigen Billettschalter wird künftig von einem Anbieter im Gastronomiebereich genutzt», heisst es in einer Medienmitteilung der SBB.
Trost für den Heimatschutz
Der Basler Heimatschutz findet in einem Versprechen der SBB Trost, dass der Westflügel im Rahmen des Umbaus wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werde. Namentlich sei geplant, den Durchgang zum Elsässerbahnhof von seinen hängenden Einbauten zu befreien und wieder auf die volle Höhe zu bringen. Die SBB wollten dieses Ansinnen im jetzigen Zeitpunkt auf Anfrage aber ebenfalls noch nicht bestätigen.