Auf dem Elsässerrheinweg komme es zu «gefährlichen Situationen» zwischen Velofahrern und Spaziergängern, sorgt sich LDP-Grossrat Heiner Vischer in einer Interpellation. Wir sind die Strecke abgefahren und konnten beim besten Willen keinerlei «Gefahrenpotenzial» entdecken.
Heiner Vischer ist ein engagierter Politiker. Mit viel Verve hatte er sich in den Abstimmungskampf gegen den Veloring gestürzt. Nach dem Urnengang konnte er sich als strahlender Sieger feiern lassen.
Heiner Vischer ist ein liberaler Politiker. Deshalb liess er sich nach der Abstimmung nicht vor den Karren der Autolobby schnallen, die als Alternative zum Veloring nun einen Autobahnring fordert. Nein, er setzt sich nun für die schwächsten Verkehrsteilnehmer ein: «die zu Fuss Gehenden».
In einer Interpellation sorgt er sich um diejenigen «zu Fuss Gehenden», die an den Wochenenden über den Elsässerrheinweg spazieren. Und die von «Fahrradfahrenden» in «gefährliche Situationen» gebracht werden. Konkret fragt er die Regierung an, ob sie seine Meinung teile, dass die Konflikte «neben einem Gefahrenpotenzial auch eine Attraktivitätsminderung dieser schönen Promenade bedeutet».
Alle weg
«Gefahrenpotenzial»! «Attraktivitätsminderung»! Das rüttelt uns Journalisten auf. Also nichts wie hin. An einem schönen Samstagnachmittag, 16 Uhr. Aber was haben wir angetroffen? Nichts. Kaum Fussgänger, praktisch keine Velofahrer. Ist der Ruf des Elsässerrheinwegs schon derart ramponiert, dass er konsequent gemieden wird?
Es ist, so scheint es, tatsächlich höchste Zeit, sich über Massnahmen Gedanken zu machen, «um diese Situation zu entschärfen resp. zu beseitigen», wie Vischer fordert.