Trotz Rieseninvestion in Bürogebäude auf dem Roche-Campus: Viele Arbeitsplätze des Pharmakonzerns werden weiterhin auf die ganze Stadt verteilt sein.
Die Roche plant im grossen Stil, das wurde spätestens letzten Oktober klar. Damals kündete der Pharmakonzern an, drei Milliarden Franken in den Standort Basel zu investieren. Innerhalb von zehn Jahren sollte eine Reihe von neuen Gebäuden auf dem Firmenareal an der Grenzacherstrasse entstehen. Ein Ziel dieser Investition war, «möglichst viele Mitarbeitende auf dem Roche-Areal zusammen zu bringen, die momentan noch in der Stadt Basel verteilt arbeiten», wie die Roche damals schrieb.
Vereinte Mitarbeiter auf dem neuen Campus – das hörte sich nach freiwerdenden Liegenschaften an. Wenn auch erst in zehn Jahren, wenn die Roche ihre Büros in der Stadt nicht mehr benötigen würde. Vielleicht liessen sich die sogar in Wohnungen umnutzen. Doch zu früh gehofft: Die Roche wird wohl kein einziges ihrer Aussenbüros auflösen.
Weiterhin 2000 Roche-Arbeitsplätze ausserhalb des Firmen-Campus.
«Auch nach dem Bezug des zweiten Bürohochhauses (Bau 2) werden voraussichtlich noch rund 2000 Personen an verschiedenen Standorten in der Stadt arbeiten», sagt Mediensprecher Karsten Kleine auf Anfrage. Heute seien es ungefähr 3000, die ihren Arbeitsplatz ausserhalb des Campus im Wettsteinquartier hätten. «Wir werden dann auch weiterhin Aussenstellen in der Stadt haben.» Wenn Büros freiwerden, wird ein Teil dem Markt übergeben und ein Teil als «Wachstumsreserve» weiter betrieben, sagt Kleine. So rechnet die Roche etwa damit, dass ihr Personalbestand 2015 um einen «niedrigen einstelligen Prozentsatz» wachsen werde. Es gelte aber weiterhin grundsätzlich die Strategie, «so viel Mitarbeitende wie möglich auf das Areal zu holen.»
Das sind schlechte Neuigkeiten, nicht nur für den ausgetrockneten Basler Wohnungsmarkt. Denn auf die ganze Stadt verteilte Roche-Angestellte sorgen auch für einen beachtlichen Verkehr. Und dies besonders in den ohnehin schon verkehrsgeplagten Strassen rund um das Hauptareal an der Grenzacherstrasse.
Um den internen Austausch gewährleisten zu können, unterhält der Pharmakonzern einen eigenen Shuttle-Service. Drei Linien verbinden tagsüber die verschiedenen Aussenstellen sowie die beiden Standorte Basel und Kaiseraugst im 20-, beziehungsweise 30-Minuten-Takt. Kleine räumt denn auch ein: Mit einer Reduzierung der Shuttle-Services sei nach dem Bau der neuen Bürogebäude nicht zu rechnen.