Zum Tod von einem, der es nicht einfach hatte

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) hatte es schwer, auch in der Politik. Doch das spielt an einem Tag wie diesem nur eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt eine.

Peter Zwick. (Bild: zVg)

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) hatte es nicht leicht, auch in der Politik nicht. Doch das spielt an einem Tag wie diesem nur eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt eine.

Es gehe ihm gut, er fühle sich wieder gesund und danke für die grosse Unterstützung, die er auch von Seiten der Politik erfahren habe. Das sagte Peter Zwick Mitte Oktober 2012 im Landrat nach einer längeren Behandlung im Universitätsspital in Lausanne und seiner Rückkehr nach Liestal in die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion.

Nun ist er im Alter von 62 Jahren gestorben, kaum ein halbes Jahr, nachdem der Tumor in seinem rechten Auge diagnostiziert wurde. Das ist sehr traurig, für seine Familie, seine Freunde und alle anderen, die ihn gemocht haben.

Wohltuende Menschlichkeit

Peter Zwick war ein netter Mensch, einer, der Kritik mit einem Lächeln beantwortete und in der Öffentlichkeit stets freundlich blieb, auch im Umgang mit Journalisten, was im Baselbiet keine Selbstverständlichkeit ist. Bei solchen Begegnungen konnte Peter Zwick auch persönlich werden. Wenn es zum Beispiel in irgendeinem Medienhaus wieder einmal Kündigungen gab, erkundigte er sich bei einem nach dem Wohlergehen, er zeigte Mitgefühl und sprach einem Mut zu. Das war menschlich, und das war wohltuend.

Politisch war er weniger erfolgreich. In seinen sechs Jahren als Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor hatte er wichtige Dossiers unter sich wie die Wirtschaftsförderung oder die Spitalplanung. Weitergebracht hat er das Baselbiet in diesen zentralen Bereichen allerdings nicht. Das trug ihm viele Vorwürfe ein, heftige auch, vor allem im vergangenen Jahr, nach der Publikation des GPK-Berichts über seine Direktion.

Klar bürgerlicher Kurs

Und auch von Zwicks Zeit im Landrat bleibt am ehesten noch in Erinnerung, dass er die Partei als Fraktionschef (2003 bis 2007) auf einen klar bürgerlichen Kurs getrimmt hat. Die Partei war vorher und nachher unberechenbarer, überraschender, innovativer, wie langjährige Beobachter sagen.

Dabei galt Zwick zumindest in seiner Kirche als liberaler Geist. Als es in der grossen Auseinandersetzung zwischen dem Röschenzer Pfarrer Franz Sabo und dem Bistum dann aber auch um die Ausrichtung der Kirche ging, nahm sich Zwick als Präsident der römisch-katholischen Landeskirche dennoch weitestgehend zurück.

Das alles spielt am heutigen Tag nur noch eine untergeordnete Rolle – wenn überhaupt eine. Peter Zwicks Tod macht wieder einmal deutlich, dass es sehr viel Wichtigeres als Politik gibt. Das klingt nun vielleicht etwas nach Plattitüde, ist aber eine Tatsache, die nur allzu oft vergessen wird. Darum darf, ja muss man sie an dieser Stelle wohl daran erinnern.

Tiefe Betroffenheit

Ein anderer Allgemeinplatz ist, dass das Leben weitergeht. Darum drückt die Baselbieter Regierung in ihrer Mitteilung erst einmal ihre tiefe Betroffenheit und den Angehörigen ihr Beileid aus, kündigt danach aber auch die nächsten Schritte an: Die Ersatzwahl für Adrian Ballmer (Zwicks Stellvertreter) findet plangemäss am 3. März statt, ein allfälliger zweiter Wahlgang am 21. April 2013. Der Nachfolger von Peter Zwick wird im Mai gewählt.

Gross der Wechsel also, vor dem das Baselbiet damit steht. Und etwas lässt sich jetzt schon voraussagen: Nach ihrer Rückkehr in die Bürgerliche Zusammenarbeit (BüZa) wird es der CVP kaum leicht fallen, den Sitz zu verteidigen.

Wirklich wichtig ist allerdings auch das nicht, nicht an einem Tag wie diesem, an dem Peter Zwick am frühen Morgen daheim in Münchenstein gestorben ist.

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