Zwick klammert sich an die Macht

Lange hat Peter Zwick geschwiegen. Nun wagt sich der Baselbieter Gesundheitsdirektor gleich mit einem Doppelauftritt an die Öffentlichkeit. Seine Botschaft: «Ich bleibe!»

Verspricht bessere Spitäler: BL-Gesundheitsdirektor Peter Zwick. (Bild: Keystone)

Lange hat Peter Zwick geschwiegen. Nun wagt sich der Baselbieter Gesundheitsdirektor gleich mit einem Doppelauftritt an die Öffentlichkeit. Seine Botschaft: «Ich bleibe!»

Um 17.30 Uhr auf dem Regionaljournal Basel, eine halbe Stunde später in der Sendung «061 live» von Telebasel. Nachdem Peter Zwick beharrlich zu den Vorwürfen gegen seine Person («charakterlich geeignet?») und seine Amtsführung («lausig!») geschwiegen hatte, nahm er jetzt in zwei regionalen Medien Stellung.

Eher erstaunlich war dabei die Aussage von Zwick im Regionaljournal, es gehe ihm als Person und Politiker «gut, sogar sehr gut». Er spüre eine grosse Unterstützung von seinen Mitarbeitern, gerade nach den «bösartigen Angriffen» und «Beleidigungen», die er im Parlament habe anhören müssen.

Auch auf Telebasel zeigte sich Zwick – je nach Position der Zuschauer – kämpferisch für die einen, uneinsichtig für die anderen. Er nehme den GPK-Bericht, der die breite Kritik an seiner Amtsführung auslöste, selbstverständlich «sehr ernst», sagte er, und es seien sicher Fehler passiert.

«35 Millionen gespart»

In der Kommunikation, betonte Zwick mehrmals, seien ein paar Dinge nicht optimal gelaufen. Da habe man aber nun Lehren gezogen, so gelte beispielsweise inzwischen die Weisung: Keine Besprechung ohne Aktennotiz. Den Vorwurf der mangelhaften Zusammenarbeit mit den anderen Departementen wies der Gesundheits- und Volkswirtschaftsdirektor ebenfalls von sich und stattdessen auf Fehler in der Kommunikation.

Die Kommunikation, so erfuhr der geneigte Zuschauer einmal mehr, ist das A und O in der heutigen Welt. An ihr liegt, ob das Positive oder das Negative mehr Gewicht bekommt. Und offensichtlich wirkte sie im Fall Zwick in letzter Zeit stark zu dessen Ungunsten. Korrektur war also angesagt: «Ich habe nicht 13 Millionen in den Sand gesetzt», sagte Peter Zwick zur Kritik an seiner Spitalplanung, «sondern 35 Millionen gespart». Wäre er und der Steuerungssausschuss – «alles ist Teamarbeit» – nicht gewesen, hätte es 46 Millionen gekostet. «Das wäre wirklich eine Katastrophe gewesen.»

Nein, meinte Zwick, so schlecht gearbeitet habe er nicht, wie manche ihm vorwerfen. Überhaupt: Er sei mit sehr gutem Resultat vom Volk gewählt worden und habe ebenfalls mit Erfolg seine Vorlagen bei den Abstimmungen durchgebracht. «Trotz allem, was ich mir in den letzten Tagen habe anhören müssen – an Rücktritt habe ich nie gedacht.»

 

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