Der FC Basel ist auch im Frühjahr 2013 im europäischen Fussball vertreten. Mit einem 0:0 beim KRC Genk haben sich die Basler für die Sechzehntelfinals der Europa League qualifiziert.
Das wird ein trostloses Spiel werden an diesem Freitag Abend in Lissabon, wenn sich Sporting und Videoton zwar um immerhin 200’000 Euro aber sonst bloss noch um die berühmt-berüchtigte goldene Ananas streiten. Während die Partie in der portugiesischen Hauptstadt am Donnerstag wegen Dauerregens abgesagt wurde, machten der FC Basel und der KRC Genk was sie tun mussten, um das Nachholspiel bedeutungslos werden zu lassen.
Seit zehn Wochen schon plagt sich Marco Streller mit einem Meniskusanriss durch die Spiele. Jetzt nutzt der Captain des FCB die Winterpause, um die Verletzung endlich behandeln zu lassen. In der kommenden Woche wird Streller operiert. Geht alles nach Plan, kann er die Vorbereitung auf die Rückrunde mit der Mannschaft mittun.
Mit einem 0:0 erreichten beide Teams ihr vor der Begegnung definiertes Hauptziel: Die Belgier kommen als Gruppenerste in die Sechzehntelfinals der Europa League. Weswegen Trainer Mario Been danach feststellte: «Wir sind ungeschlagen durch diese Gruppe gekommen. Das macht uns sehr froh.» Und dann, mit einem Blick in den nüchternen Pressesaal und einem trockenen Lachen: «Auch wenn du das hier in diesem Raum nicht sofort siehst.»
Yakin gratuliert seiner Mannschaft
Die Basler auf der Gegenseite holten sich jenen Zähler, der verhindert, dass sie am Freitag noch nach Lissabon schielen müssen. Der FCB ist sicher als Zweiter der Gruppe G weiter. «Und das, obwohl ich sie in einer schwierigen Phase in der Europa League übernommen habe», stellte Trainer Murat Yakin mit Genugtuung fest, «darum möchte ich meiner Mannschaft gratulieren.»
Nachdem Basel aus den ersten drei Gruppenspielen bloss zwei Punkte mitgenommen hatte, gewann das Team von Yakin in den letzten drei Partien gleich sieben Zähler.
Für den letzten von diesen Punkten war in Genk keine überragende Leistung nötig. Aber eine konzentrierte und abgeklärte. Der FCB hatte die Partie, von zwei kleinen Wacklern abgesehen, stets im Griff, liess hinten nichts anbrennen und suchte mit kontrolliert dosierter Offensive selbst das Tor.
Genk mit wenig Interesse an der Torejagd
Mario Been hatte zwar am Tag vor der Partie noch angekündigt, auf keinen Fall von Beginn weg auf ein Unentschieden aus zu sein. Aber seine Mannschaft ging an einem kühlen Abend dann doch eher weniger auf Torejagd und achtete mehr auf defensive Sicherheit. «Wir haben es in der ersten Halbzeit noch in der Offensive versucht», meinte Been dazu, «aber es war sicher kein super Spiel.»
Den Vorwurf, sich von vornherein auf dieses 0:0 geeinigt zu haben, das beiden das Weiterkommen sicherte, müssen sich die beiden Mannschaften allerdings nicht machen lassen. Was in erster Linie am FCB lag. Der suchte, wie von Captain Marco Streller vor der Partie angekündigt, bis zur 80. Minute den Weg nach vorne.
Erst danach ging es in der Cristal Arena nur noch darum, die Zeit herunter laufen zu lassen. «Wir haben das Tor gesucht. Aber gegen Schluss, wenn die Kraft endet, spielst du das natürlich clever runter», befand Yakin.
Marco Strellers Pfostenschuss
Die besten Chancen für den FCB hatten Marco Streller, der in der 57. Minute bloss den Pfosten traf, und Fabian Schär, dessen Kopfball vor der Pause von Genks Goalie Laszlo Köteles reflexartig über die Latte gelenkt wurde.
«Auf den letzten fünf Metern» seien seine Spieler «zu wenig klar» gewesen, befand Yakin. Was natürlich leicht übertrieben war: Sehr regelmässig erschienen die Basler nicht in Köteles‘ unmittelbarem Hoheitsgebiet. Bis an und knapp in den Strafraum aber kombinierten sie sich immer wieder gefällig.
«Dann suchten wir manchmal zu schnell den entscheidenden Pass», kritisierte Yakin, der natürlich trotzdem ein zufriedenes Fazit ziehen konnte: «Wir sind als einzige Schweizer noch europäisch mit dabei.»
Zum siebten Mal seit 2002 überwintert der FCB europäisch
Tatsächlich weist der FCB nun eine eindrückliche Bilanz auf. Seit seiner ersten Teilnahme an der Champions League in der Saison 2002/03 überwintert der Club nun bereits zum siebten Mal in einem Europacup-Wettbewerb.
Und das kann für den gesamten Schweizer Clubfussball Gold wert sein. Gelingt dem FCB in seinen zwei Spielen der Sechzehntelfinals (14. und 21. Februar) mindestens ein Unentschieden, dann überholt die Schweiz im Uefa-Ranking Zypern und stösst auf Rang 13 vor. Das würde bedeuten, dass der Schweizer Meister der nächsten Saison die Chance hätte, in der darauf folgenden Spielzeit 2014/15 direkt in der Gruppenphase der Champions League starten zu können.
KRC Genk–FC Basel 0:0
Cristal Arena. – 12’974 Zuschauer. – SR Clattenburg (Eng).
Tore: Fehlanzeige.
Verwarnungen: 8. Dragovic (Foul). 78. Limbombe (Foul). 87. P. Degen (Foul).
Genk: Köteles; Fernandez, Anele, Koulibaly, Hamalainen; Hubert, Hyland; De Ceulaer (58. Masika), Barda (69. Joseph-Monrose), Limbombe (89. Schrijvers); Vossen. – Ersatz: Van Hout, Tshimanga, Gorius, Plet, Kumordzi.
FCB: Sommer; P. Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Yapi; D. Degen (68. Salah), Diaz, F. Frei, Stocker; Streller. – Ersatz: Vailati, Park, Ajeti, A. Frei, Sauro, Zoua.
Bemerkungen: Genk ohne Buffel (geschont), Vossen, Nadson, Kennedy, Joneleit und Simaeys (alle verletzt). FCB ohne Cabral (gesperrt), Voser und Jevtic (verletzt). – 57. Marco Streller trifft den Pfosten.
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Die Europa League in der Übersicht
Datum | Spiel | Resultat |
06.12.2012 | Genk – Basel | 0:0 |
06.12.2012 | Sporting Lissabon – Videoton Szekesfehervar | verschoben |
R | Mannschaft | Sp | S | U | N | G | : | E | P |
1. | Genk | 6 | 3 | 3 | 0 | 9 | : | 4 | 12 |
2. | Basel | 6 | 2 | 3 | 1 | 7 | : | 4 | 9 |
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3. | Videoton Szekesfehervar | 5 | 2 | 0 | 3 | 5 | : | 6 | 6 |
4. | Sporting Lissabon | 5 | 0 | 2 | 3 | 2 | : | 9 | 2 |