1:2-Heimniederlage gegen Luzern: Eine kalte Dusche für den FC Basel

Mit dem 1:2 (1:2) gegen den FC Luzern beschert der FC Basel seinen Fans die zweite Heimniederlage der Saison und eine ziemliche Enttäuschung. Nach 33 Sekunden wurde der FCB von Lezcano kalt erwischt, Schneuwly erhöhte in der 32. Minute, und zu mehr Reaktion als Delgados Anschlusstreffer war der Tabellenführer nicht in der Lage. Der Trost für den FCB: Die Young Boys geben bei GC einen 2:0-Vorsprung aus der Hand.

Der Basler Matias Emilio Delgado aergert sich ueber eine vergeben Chance im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 26. April 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Mit dem 1:2 (1:2) gegen den FC Luzern beschert der FC Basel seinen Fans die zweite Heimniederlage der Saison und eine ziemliche Enttäuschung. Nach 33 Sekunden wurde der FCB von Lezcano kalt erwischt, Schneuwly erhöhte in der 32. Minute, und zu mehr Reaktion als Delgados Anschlusstreffer war der Tabellenführer nicht in der Lage. Der Trost für den FCB: Die Young Boys geben bei GC einen 2:0-Vorsprung aus der Hand.

Dass die frühe Anspielzeit irgendetwas mit dieser Niederlage zu tun hat – das kann man getrost vergessen. Seit 2012 ist ein Super-League-Spieltag für die Fernsehpartner auf vier Anstosszeiten aufgeteilt, und vor diesem Wochenende kam der FCB 17-mal in den fragwürdigen Genuss, sonntags kurz nach der Mittagessenszeit anzutreten. Die Bilanz ist fast makellos: zwölf Siege, drei Unentschieden und lediglich zwei Niederlagen gab es seither.

Diese zwei Niederlagen kassierte der FCB gegen ein und denselben Gegner – den FC Luzern. Erst zu Murat Yakins Premiere als FCB-Trainer im Oktober 2012 und später in jener Saison erwischte es die Rotblauen im April 2013 im Joggeli wieder, und das gleich mit 0:3.

Nach 33 Sekunden kalt erwischt

Also wundert es gar nicht so sehr, dass sich der FCB auch die dritte 13.45-Uhr-Niederlage gegen den FC Luzern einfing. Und zwar völlig zu Recht. Ein mutig auftretender Gast waren die Luzerner, die dem FCB nach 33 Sekunden eine kalte Dusche verpassten, als Behrang Safari in der Ecke ungenügend agierte, Goalie Tomas Vaclik beim Herauslaufen zögerte, Fabian Schär die Flanke von Jérôme Thiesson unterlief und Dario Lezcano unbedrängt einköpfte.

Von diesem Schock erholte sich der FCB eigentlich nie mehr. Er bot, wie Nationalspieler Schär einräumte, «eines unserer schlechtesten Spiele»; er liess Chance um Chance der Luzerner zu; er kassierte den zweiten Treffer durch einen aus 14 Metern ins Tordreieck gedrechselten Ball von Marco Schneuwly (32. Minute).



Der Ball landet zum zweiten Mal im Basler Tor im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 26. April 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Der Moment, in dem der FCB mit 0:2 in Rückstand gerät. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der pomadige Meisterschaftsanwärter tat sich unheimlich schwer, gegen einen hoch verteidigenden, aufsässigen Gegner gefährlich zu werden.

Der Anschlusstreffer durch Matias Delgado, eingeleitet durch einen typischen, langen Schär-Ball und aufgelegt mit einem überlegten Kopfball von Shkelzen Gashi, war ein seltener, lichter Basler Moment in der 37. Minute. Viel mehr kam nicht vom FCB, auch nicht, als Paulo Sousa kurz nach der Pause mit einem Doppelwechsel (Streller und Elneny für Frei und Safari) einen Belebungsversuch unternahm. Vergeblich.

Sousa: «Es war nicht unser Nachmittag»

Auch mit einem Dreierblock hinten und zwei Stürmern (Streller, Embolo) fand der FCB nicht die Lücke und schon gar nicht zum spielerischen Selbstverständnis, das ihn zuletzt bei den hohen Siegen gegen den FCZ, gegen Aarau und noch vor Monatsfrist beim 4:1 in Luzern ausgezeichnet hatte.

«Es war nicht unser Nachmittag», sagte Paulo Sousa, der sich in der Halbzeit Pfiffe des Publikums anhören musste. «Ich habe zwar eine Mannschaft mit Herz gesehen, aber der Gegner hat es uns schwer gemacht und zu vielen Fehlern und falschen Entscheidungen gezwungen.»

Bezeichnend für die Basler Leistung vor den 28’897 Zuschauern war, dass sie in der 80. Minute den ersten Corner herausholten. Es folgte eine Schlussphase mit einigen brenzligen Situationen im Luzerner Strafraum, mit leichtfertig vergebenen Konterchancen der Innerschweizer. Marco Strellers Kopfball in der 83. Minute, den Zibung über die Querlatte lenkte, war der einzige Basler Abschluss aufs Tor in Halbzeit zwei.

Zweite Heimniederlage für den FCB

Yoichiro Kakitani, der in der 79. Minute nach Wochen ohne Einsatz wieder einmal zum Handkuss kam, bot sich in der 90. Minute eine aussichtsreiche Schusschance, doch sein mit vollem Risiko genommener Volley landete irgendwo hoch im Fangnetz. Dahin lag die Hoffnung, die zweite Heimniederlage unter Sousa nach dem 0:2 gegen St. Gallen im August, abwenden zu können.

«Ein toller Tag für uns», sagte Markus Babbel mit unverhohlenem Stolz auf seine Mannschaft, «und es war nicht einmal ein glückhafter, sondern ein verdienter Sieg.» Diese Einschätzung untermauerte Sousa: «Das Ergebnis ist das Verdienst des Gegners.» Damit haben sich die Luzerner der grössten Abstiegssorgen entledigt, auch wenn Babbel warnt: «Wir dürfen jetzt nicht locker lassen.» Acht Punkte Abstand auf Tabellenschlusslicht Aarau sind jedoch ein dickes Polster.

YB gibt Sieg bei den Grasshoppers aus der Hand

Einen Punkt mehr Vorsprung hat der FCB vor den Young Boys, die trotz einer 2:0-Führung bei den Grasshoppers nicht vom Basler Fehltritt profitieren konnten und in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich hinnehmen mussten. Aus Basler Sicht war das der einzige erfreuliche Moment eines Tages, den er getrost vergessen kann. Am Mittwoch geht es beim FC Vaduz weiter, der mit dem 2:1 in St. Gallen für ein weiteres Ausrufezeichen sorgte.

 

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