Der FC Basel gewinnt in der 13. Runde der Super League gegen schwache Grasshoppers mit 2:0 (2:0). Beide Tore erzielt Captain Matias Delgado: das erste nach Zuspiel von Seydou Doumbia, das zweite per Elfmeter. Der Meister führt die Tabelle mit zwölf Punkten vor dem FC Sion an, der gegen Lugano mit 5:1 gewinnt.
Das 2:0 – Matias Delgado trifft vom Elfmeterpunkt.
(Bild: Freshfocus/TagesWoche)Der Elfmeter in zwei Bildern: Matias Delgado sieht, dass Vaso Vasic in die eine Ecke springt...
(Bild: Keystone/MANUEL LOPEZ)... und schiebt den Ball auf die andere Seite.
(Bild: Keystone/MANUEL LOPEZ)Beim ersten Treffer muss Delgado den Ball nur noch ins leere Tor schiessen, Seydou Doumbia hat ihn quer angespielt nach einem schlimmen Fehlzuspiel des Grasshopper Club.
(Bild: Keytone/MANUEL LOPEZ)Der Basler Jubel während des elften Sieges im 13. Ligaspiel.
(Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)Allen Grund, unzufrieden zu sein: Ridge Munsy von den Grasshoppers...
(Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)... die in diesen Tagen Niederlage an Niederlage reihen.
(Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)Pierluigi Tami, Trainer der Grasshoppers, kann nur mit der Phase nach der 60. Minute zufrieden sein. Dann kommt sein Team auf und findet ins Spiel.
(Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)Urs Fischer sagt bezüglich der angesprochen Phase: «Darüber müssen wir uns morgen unterhalten.» Der Basler Trainer ist nicht nur zufrieden nach dem 2:0 im Letzigrund.
(Bild: Keystone/MANUEL LOPEZ)Seydou Doumbia, Passgeber zum 1:0, scheitert nach einem Sololauf aus spitzem Winkel.
(Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)Die beste Idee hatten zwei Mädchen: Sie schauten sich auf der Haupttribüne mit ihrem Tablet eine Fantasy-Serie an. Drei Reihen weiter hinten bestellten zwei Männer mehrmals beim fliegenden Verkäufer heissen Apfelpunch (Orangengeschmack) und versuchten so, sich dem Geschehen auf dem Rasen zumindest für ein paar Sekunden zu entziehen. Die restlichen der offiziell 7000 Zuschauer im Letzigrund schauten sich dann halt doch dieses Spiel zwischen den Grasshoppers und dem FC Basel an. Und sie sahen: wenig guten Fussball.
Vor allem der Auftritt von GC war in der ersten Stunde bedenklich und reihte sich ein in das Gezeigte der letzten Zürcher Spiele. Mehrmals flogen lange Bälle gut und gerne 15 Meter am Mitspieler vorbei, und der eine Abschluss in Halbzeit eins war auch nicht gefährlicher als die altersgerechte Fantasy-Serie für die zwei Mädchen. Zu einer Torchance kam GC erst nach etwas mehr als einer Stunde durch den eingewechselten Isländer Runar Sigurjonsson.
Delgado erzielt beide Tore
Der FC Basel gewann die Partie der 13. Runde mit 2:0 (2:0) – und als erstes Team im Letzigrund gegen GC, das bis dahin alle fünf Heimspiele gewonnen hatte. Der FCB musste für den Erfolg kaum etwas leisten, was das 1:0 am besten illustriert: Kim Källström, nach einer Sperre zurück ins GC-Team gekommen, spielte den 18-jährigen Cedric Zesiger so an, dass dieser nicht mehr anders konnte, als den Ball an den pressenden Seydou Doumbia zu verlieren.
Der Ivorer lief alleine auf Torhüter Vaso Vasic zu und spielte quer zu seinem Captain, der in der 17. Minute zur Führung traf.
Die Tore des Argentiers im Bewegtbild:
Delgado hat wohl kaum einmal aus einer einfacheren Position getroffen. Auch nicht vier Minuten später, als der Argentinier aus elf Metern das 2:0 erzielte. Den Strafstoss hatte Adama Traoré herausgeholt, von einem langen Ball Eder Balantas angespielt und gefoult von Numa Lavanchy.
Fischer zur Phase nach einer Stunde: «Darüber werden wir uns unterhalten müssen»
Neben den Torszenen hatte der FCB in der gespenstischen Stille eines schlecht besuchten Letzigrund, in dem mehrmals so etwas wie Geisteratmosphäre herrschte, drei weitere Möglichkeiten. Doumbia vergab nach einem Sololauf aus spitzem Winkel (64. Minute), Davide Calla provozierte eine ähnliche Situation wie beim 1:0 (75.) und der eingewechselte Marc Janko scheiterte kurz vor dem Ende mit einer Direktabnahme.
Ein bisschen mehr Ballbesitz und fast halb so wenig Fouls wie der Gegner: die Statistiken des FC Basel beim 2:0 gegen die Grasshoppers. (Bild: Screenshot sfl.ch)
Mehr Aufwand brauchte es zwar nicht gegen dieses GC. Aber es war augenscheinlich, dass Basel nach einer Stunde das Spiel nicht mehr wie zuvor diktierte und den Zürchern den Eintritt ins Geschehen gewährten. «Es war ein bisschen wie in Lugano», sagt Trainer Urs Fischer, «wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Und darüber werden wir uns morgen unterhalten müssen.»
Die Grasshoppers kamen plötzlich zu Torchancen: Beispielweise vergab Ridge Munsy einen Kopfball aus bester Position, oder Källström einen Freistoss aus aussichtsreicher Distanz. GC-Trainer Tami sagt: «Wir haben in der zweiten Halbzeit versucht, konstruktiven Fussball zu spielen. Hinten haben wir keine Fehler mehr gemacht, und mit den letzten 20 Minuten bin ich zufrieden. Wenn wir da ein Tor erzielen, ist alles wieder offen.»
Zwölf Punkte vor Sion, das 5:1 gegen Lugano gewinnt
Aus Basler Sicht bleiben von diesem Spiel «sehr wichtige drei Punkte», wie Fischer sie nennt, mit denen der FCB die Tabelle mit zwölf Zählern vor Sion anführt (5:1-Sieg gegen Lugano) – und ein verletzter Michael Lang. Nach gut einer Stunde musste der rechte Aussenverteidiger mit einer Fussverletzung ausgewechselt werden, eine Diagnose steht noch aus.
Lang dürfte in den kommenden zwei Tagen zur Personalie schlechthin werden. Denn sollte er sich gravierender verletzt haben, würde er am Dienstag in der Champions League ausfallen und mit grösster Wahrscheinlichkeit durch Omar Gaber ersetzt werden. Es wäre Gabers Debüt in der Champions League. Und der bisher auch in der Liga wenig eingesetzte Ägypter würde vom Pariser Star-Ensemble um Edinson Cavani und wie sie alle heissen ganz bestimmt mehr gefordert als von einem kriselnden Grasshopper Club.
Gleiches gilt für die ganze Mannschaft, die zwar erstmals seit dem 24. September wieder zwei Spiele in Folge gewonnen hat, die aber seit mehreren Auftritten nicht mehr vollends überzeugt und immer wieder schwächere Phasen einzieht. In der Meisterschaft reichen diese Leistungen. Um europäisch zu überwintern, muss der FCB wohl ein Scheit obendrauf legen.
Trainer Urs Fischer und Davide Calla zum Spiel:
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