2:0 in Tallinn: Alex Frei verspricht noch mehr Tore

Der FCB in der Champions-League-Qualifikation: Die erste Aufgabe in Estland beim FC Flora Tallinn hat der Schweizer Meister nach Anlaufschwierigkeiten mit 2:0 (0:0) erledigt. Doppeltorschütze war Alex Frei.

Ein Fall für Alex Frei: Sicher verwandelte der FCB-Topscorer den Penalty zum 2:0-Endstand. (Bild: Hans-Jürgen Siegert)

Der FCB in der Champions-League-Qualifikation: Die erste Aufgabe in Estland beim FC Flora Tallinn hat der Schweizer Meister nach Anlaufschwierigkeiten mit 2:0 (0:0) erledigt. Doppeltorschütze war Alex Frei.

Die Ausgangslage ist unzweideutig: Der Schweizer Meister FC Basel muss sich in der ersten von drei Ausscheidungsrunden, die bis in die Gruppenphase der Champions League führen, zunächst über den Meister Estlands, den FC Flora Tallinn hinwegsetzen. Im Uefa-Ranking ist dies das Duell der Nummer 38 gegen die Nummer 318.

Die TagesWoche nicht vor Ort
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die TagesWoche ist in Tallinn nicht vor Ort und versucht dennoch, so viel wie möglich über die Partie zusammenzutragen (siehe auch Tweets).

Die Tore im Video
Laufende Bilder konnten doch noch aufgetrieben werden. Die besten Szenen und die beiden Tore finden Sie hier.

Und dementsprechend entwickelte sich sich das Hinspiel in der nach einer estnischen Brauerei benannten «A. Le Coq Arena» auch. Gegen einen Gegner, der vor allem auf Schadensbegrenzung aus war, erarbeitete sich der FCB einen Vielzahl an Chancen, er musste sich allerdings in Geduld üben, bis das erste Tor fiel.

David Degen, der zusammen mit seinem Zwillingsbruder Philipp einen starken rechten Flügel blildete, bereitete in der 65. Minute den Führungstreffer durch Alex Frei vor. Degens Vorlage verwertete der Topscorer des FCB mit dem Kopf aus rund zehn Metern. Es dauerte noch einmal 20 Minuten, ehe den Rotblauen der zweite Treffer gelang: Nach einem Foul am eingewechselten Valentin Stocker traf Alex Frei ein zweites Mal – diesmal mit einem sicher verwandelten Penalty.

Debüt für Sauro, Diaz und Vuleta

Damit haben sich die Basler standesgemäss gegen einen deutlich niedriger dotierten Kontrahenten durchgesetzt. Sie sind ihrer klaren Favoritenstellung gerecht geworden. An einem Vordringen in die dritte Qualifikationsrunde werden die Esten den FCB nicht mehr hindern können. Das Rückspiel am Dienstag kommender Woche (20.00 Uhr, St.-Jakob-Park, live in SF2) wird der Schweizer Meister dazu nutzen können, seine neuen Spieler ins Team zu integrieren.

In Tallinn gaben Gaston Sauro – in der Innenverteidigung anstelle von Radoslav Kovac aufgeboten – und Marcelo Diaz im Mittelfeld (anstelle von Cabral) ihr Debüt im FCB-Dress. In der 73. Minute feierte ausserdem ein ganz Junger seine Premiere im Fanionteam: Der 18-jährige Stjepan Vuleta aus dem eigenen Nachwuchs wurde von Trainer Heiko Vogel für David Degen eingewechselt.

Zufriedener Heiko Vogel

Nachdem in Genf mit Simon Grether schon ein Eigengewächs debütiert hatte, war das für den FCB-Trainer «vielleicht sogar die grösste Freude». Noch bedeutender ist jedoch, dass Gaston Sauro und Marcelo Diaz in Tallinn offenbar fürs Erste hielten, was sie versprechen: Substanzgewinn für den FCB. «Gaston Sauro hat angedeutet, dass er der Abwehr Stabilität verleihen kann», sagte der FCB-Trainer nach der Partie ins Mikrofon von «Radio Basilisk».

Marcelo Diaz, dem die «Sportinformation» nach den ersten 90 Minuten bereits eine «prägende Rolle» attestierte, verlieh der FCB-Trainer sogar das Prädikat «phänomenal», was wahrscheinlich auch der Erleichterung entsprungen sein dürfte, dass die Basler ihre Pflichtaufgabe in Tallinn zu seiner Zufriedenheit erledigt haben. «Das ist eine tolle Ausgangslage fürs Rückspiel», so Vogel, «ich gehe nicht davon, dass noch etwas anbrennt.»

Alex Frei verspricht noch mehr Tore

Der FCB hatte in Tallinn genau einen bangen Moment zu überstehen: In der Anfangsphase tauchte Karl Mööl allein vor dem FCB-Tor auf. Ansonsten verbrachte FCB-Keeper Yann Sommer einen geruhsamen Abend an der Ostsee. Der FCB dominierte, und es wurden 15:0 Ecken für die Gäste aus der Schweiz gezählt. «Bei optimaler Chancenauswertung wären ein, zwei Tore mehr dringelegen», sagt Alex Frei.

Der Doppeltorschütze profitierte beim 0:1 von einem feinen Dribbling und einer butterweichen Flanke des gut aufgelegten David Degen. Beim 0:2 verwandelte Frei, dem vergangene Saison in der Champions League fünf Treffer gelungen waren, vom Punkt sicher. «Im Rückspiel werden wir einen noch dominanteren FCB erleben», verspricht Frei, «und das Ergebnis wird – ohne despektierlich zu sein – noch ein bisschen höher ausfallen.»

Auslosung am Freitag

Am Freitag, noch vor den Rückspielen dieser Ausscheidung, wird der FC Basel bei der Auslosung in Nyon die möglichen Gegner für die dritte Qualifikationsrunde erfahren. Auf dem Weg in die Gruppenphase müssten sich die Basler anschliessend auch noch in den finalen Playoffs durchsetzen.

Eine unliebsame Überraschung erlebte Österreichs Meister FC Salzburg, der sich am Dienstag mit der 0:1-Niederlage in Luxemburg bei F91 Dudelange blamierte.

Ergebnisübersicht der 2. Qualifikationsrunde.

Champions League, Qualifikation, 2. Runde, Hinspiel
FC Flora Tallinn–FC Basel 0:2 (0:0)
Tallinn, A. Le Coq Arena. – 3123 Zuschauer. – SR Mauro Bergonzi (Italien).

Tore: 65. Alex Frei 0:1 (David Degen), 86. Alex Frei 0:2 (Foulpenalty; Palatu an Stocker).

Verwarnungen: 74. Sauro (Foul), 79. Vuleta (Foul), 85. Palatu (Foul), 92. Stocker (Foul), 94. Jürgenson (Foul).

FCB: Sommer; P. Degen, Sauro, Dragovic, Park; D. Degen (73. Vuleta), Yapi, Diaz, Zoua (62. Stocker); Streller, A. Frei (87. Andrist).
Flora Tallinn: Pedök; Baranov, Palatu, Mets, Jürgenson; Minkenen, Frolov; Alliku (71. Masitsev), Mööl (71. Luts), Luigend (77. Peitre); Beglarishvili.

Bemerkungen: Basel ohne Ajeti, Jevtic (beide verletzt), Salah, Schär, Fabian Frei (alle Olympia), Voser, Grether und Pak (nicht im Aufgebot). – 37. Offsidetor von Streller annulliert.

 

Live-Tweets zum Spiel Direktlink zu Twitter


Nächster Artikel