2:2 in Thun – Ajetis Eigentor kostet FCB zwei Punkte

In der Nachspielzeit gibt der FC Basel in Thun den Sieg aus der Hand. Nach Treffern von Marco Streller und Philipp Degen kostet ein Eigentor von Arlind Ajeti in der 93. Minute zwei Punkte.

02.03.2014; Thun; Fussball Super League - FC Thun - FC Basel; Adrian Nikci (Thun) gegen Arlind Ajeti und Taulant Xhaka (Basel) (Andy Mueller/freshfocus) (Bild: Andy Mueller/Freshfocus)

In der Nachspielzeit gibt der FC Basel in Thun den Sieg aus der Hand. Nach Treffern von Marco Streller und Philipp Degen kostet ein Eigentor von Arlind Ajeti in der 93. Minute zwei Punkte.

Zwei Basler, die an unterschiedlichen Fronten gefordert waren – Fabian Frei ganz hinten, Marco Streller ganz vorne – hatten nach Spielende die selbe Perspektive: «Wir haben um den Ausgleich gebettelt», meinten die beiden Basler unisono.

Dabei sah der FC Basel wie schon im Herbst an selber Stelle wie ein 2:0-Sieger aus. In einer Partie, in der er viel Fussball arbeitete und nur sporadisch spielte, holte er einen Vorsprung heraus, der Spielanteilen und Chancenverteilung zwar spottete, aber wie so oft auch Ausdruck von Kaltblütigkeit war und Aufwand und Ertrag in höchst ökonomischer Weise darstellte.

Marek Suchys kurzfristiger Ausfall

Dies notabene mit einer Mannschaft, die Murat Yakin kurzfristig umstellen musste, weil Marek Suchy am Spieltag mit einer Grippe aufwachte. Der FCB-Trainer blieb bei seiner Dreierkette in der Abwehr. Fabian Frei begann zentral zwischen Sauro (rechts) und Ajeti (links), was Yakin allerdings nach cirka 20 Minuten umstellte: Frei rückte auf rechts, um die Spielauslösung zu befördern, Ajeti ins Zentrum und Sauro wechselte die Seite.

Mit seiner ersten Chance – vorbereitet von Philipp Degen und vollendet von Streller per Kopf – ging der Meister in der 23. Minute in Führung. Und nach exakt einer Stunde zirkelte Valentin Stocker einen Corner Philipp Degen auf den Kopf, der die Kugel technisch gekonnt in die entfernte Ecke bugsierte.

«Wir haben wie immer einen sehr effizienten FC Basel gesehen», sagte Thuns Trainer Urs Fischer und dehnte das Wort «sehr» betont in die Länge. Bis seine im Abschluss schmalbrüstige Mannschaft aus einem Strauss von Chancen erstmals etwas machte, musste Fischer bis zur 79. Minute warten. Der eingewechselte Andreas Wittwer entwischte Philipp Degen, umkurvte Yann Sommer und schob zum Anschlusstreffer ein.

Das sechste Kopfballtor – ein Eigentor

An Unterhaltungswert mangelte es den 93 Super-League-Minuten keineswegs, und die Pointe war das sechste Kopfballtor des FCB en suite. Nach den drei Treffern mit Köpfchen am Donnerstag gegen Maccabi Tel Aviv (3:0) kam ein unfreiwilliges Kopfballtor hinzu. Ein unglückliches Eigentor, das dem untröstlichen Arlind Ajeti unterlief, und bei dem der Trainer seine Abwehr gerne etwas höher gestaffelt gesehen hätte und als Ursache den abwesenden Dirigenten vermutete: «Da hat uns Marek Suchy gefehlt.»

Ein letzter, langer Ball von Thun-Goalie Guillaume Faivre, mehr mit Verzweiflung denn Überzeugung aus der eigene Hälfte nach vorne geschlagen, lenkte der U21-Nationalspieler Ajeti mit seinem kahl geschorenen Schädel Richtung eigenes Tor ab. Der Ball wurde zu einer Bogenlampe, die in der 93. Minute hinter dem weit vor seinem Tor postierten Yann Sommer unter die Latte fiel.

Beim FCB schwinden die Kräfte

Es war ein Ausgleich, den selbst FCB-Trainer Murat Yakin als «nicht ungerecht» bezeichnete. Keinerlei Vorwurf wollte er Ajeti machen, ganz im Gegenteil attestierte er ihm gegen den grossgewachsenen Thuner Mittelstürmer Berat Sadik eine gute Partie. Yakin musste aber mit ansehen, wie bei seiner kämpferisch tadellosen, aber spielerisch wenig Glanz verströmenden Mannschaft im vierten Spiel in elf Tagen am Ende die Kräfte nachliessen.

Insofern hatte der Ausgleich auch etwas Folgerichtiges. Und dieses 2:2 sorgt dafür, dass es in der Super League bei überschaubaren Abständen bleibt: Vier Punkte Vorsprung hat Basel nun auf die Berner Young Boys, die bereits am Mittwoch in Sion (0:3) vergeigt hatten, und sieben Punkte auf das Zürcher Duo, von dem der FCZ Anstalten macht, als Mannschaft der Stunde mit sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen noch einmal angreifen zu wollen.

Nächstes Wochenende können die Zürcher das in Bern unterstreichen, und am 23. März empfangen sie den Meister im Letzigrund.

«Müssen uns für den Ausgleich nicht schämen»

Wie auch immer: Der FC Basel bleibt in der Liga das 18. Spiel in Serie ungeschlagen (sieben der letzten elf Partien beendete er remis). Und Yakin-Kollege Urs Fischer freut sich darüber, dass seine Mannschaft – neben dem FC Basel die heimstärkste dieser Saison – nicht aufgegeben hat: «Wenn man gegen Basel eine Viertelstunde vor Schluss 0:2 zurückliegt, dann spricht nicht mehr viel für dich.» Weshalb auch Thun-Sportchef Andres Gerber fand: «Wir müssen uns nicht dafür schämen, dass der Ausgleich ein Eigentor war.»

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