4:0, 2:0, 5:0, 1:0, 3:1, 4:0, 1:0, 3:1, 2:0 – diese Serie will der FCB gegen Vaduz fortschreiben

Urs Fischer richtet sich auf einen taktisch umgestalteten FC Vaduz ein und will am Samstag (20 Uhr) im Rheinpark mit dem FCB die makellose Serie gegen die Liechtensteiner fortsetzen. Nicht mit von der Partie ist der angeschlagene Shkelzen Gashi, und Manuel Akanji wird wohl von Beginn an verteidigen.

19.07.2015; Basel; Fussball Super League - FC Basel - FC Vaduz; Trainer Giorgio Contini (Vaduz) und Trainer Urs Fischer (Basel) (Daniela Frutiger/freshfocus)

(Bild: Daniela Frutiger/freshfocus)

Urs Fischer richtet sich auf einen taktisch umgestalteten FC Vaduz ein und will am Samstag (20 Uhr) im Rheinpark mit dem FCB die makellose Serie gegen die Liechtensteiner fortsetzen. Nicht mit von der Partie ist der angeschlagene Shkelzen Gashi, und Manuel Akanji wird wohl von Beginn an verteidigen.

Mit unverhohlenem Stolz hat die Swiss Football League in dieser Woche darauf hingewiesen, dass die Super League inzwischen in 45 Ländern auf diesem Erdball zu sehen ist. Auch in England, dem Mutterland des Fussball, wird seit dieser Saison ein Spiel pro Runde live von «BT Sport» gezeigt. 

Vaduz gegen Basel wird wohl nicht dazugehören, dafür versprüht die Affiche selbst hierzulande und im Ländle nur eingeschränkten Zauber. Sogar der Besuch des Meisters will nicht so richtig ziehen in Vaduz; am Samstagabend scheint der Liechtensteiner andere Zerstreuungen zu suchen als den Besuch eines Spiels der Super League.

So waren am Freitag erst rund 4000 Tickets für den 7600 Zuschauer fassenden Rheinpark verkauft. Der Besucherschnitt liegt bei 3744, was bedeutet, dass bei den sieben Heimspielen bisher insgesamt so viele Schaulustige zugegen waren wie bei einem einzigen Heimspiel des FCB. 

Keine Anzeichen von Nonchalance

Nimmt alles seinen üblichen und auch diesmal erwartbaren Verlauf, dann gewinnt der FC Basel. Das hat er zumindest in neun Begegnungen seit dem erstmaligen Aufstieg des FC Vaduz jedes Mal getan. 4:0, 2:0, 5:0, 1:0, 3:1, 4:0, 1:0, 3:1 und 2:0 lauteten bisher die Resultate aus Basler Perspektive.

Gegen eine Fortsetzung dieser Liste hätte Urs Fischer natürlich nichts einzuwenden. Das würde bedeuten, dass der Zehn-Punkte-Abstand auf die Grasshoppers (spielen daheim gegen Thun) vor dem direkten Aufeinandertreffen kommendes Wochenende mindestens gewahrt würde. Der FCB könnte sich mit einem «Dreier» in Vaduz sozusagen selbst eine Steilvorlage spielen für das Gipfeltreffen, wo er dann einen weiteren grossen Schritt Richtung siebten Titel en suite machen könnte.

Grund genug also, die Sache in Vaduz konzentriert anzugehen und daran hat der FCB-Trainer auch keine Zweifel. Formen von Genügsamkeit oder Nonchalance kann Fischer angesichts des komfortablen Vorsprungs zur Konkurrenz in der Garderobe oder auf dem Trainingsplatz nicht ausmachen.

«Dafür gibt es überhaupt keine Anzeichen», sagt Fischer und greift zur dritten Person, um seine Wahrnehmung zu unterstreichen: «Bis jetzt musste der Trainer noch nicht einschreiten.» Es seien, so Fischer, genügend Spieler mit Erfahrung im Team, «die nicht zum ersten Mal in dieser Situation sind und wissen, wie man damit umgeht.»

Ohne Gashi, mit Akanji

Weil die 1b-Auswahl am Mittwoch in Muttenz die Cup-Viertelfinals locker erreichte (Auslosung am Sonntag im «Sportpanorama» ab 18.15 Uhr), kann der Trainer für Vaduz auf eine ausgeruhte 1a-Mannschaft zurückgreifen. Die einzige Änderung in der Startelf im Vergleich zum YB-Match wird Manuel Akanji sein. Der 20-Jährige verteidigt anstelle des mit einem Muskelfaserrisses ausfallenden Walter Samuel.



Der Berner Yuya Kubo, links, im Kampf um den Ball gegen den Basler Manuel Akanji, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem BSC Young Boys, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 25. Oktober 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Dürfte in Vaduz erneut in der Innenverteidigung des FCB zum Zug kommen: Manuel Akanji (rechts), hier gegen den Berner Yuya Kubo. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Daniel Hoegh steht als dritter Innenverteidiger zwar wieder zur Verfügung und hat am Mittwoch den Belastungstest nach seiner Adduktorenverletzung bestanden. Dass Fischer jedoch in Vaduz auf das Duo Suchy/Akanji setzen wird, deutet er an mit dem Satz: «Die beiden haben ihre Sache gegen YB sehr gut gemacht.» 

Muttenz, 28.10.2015, Fussball Schweizer Cup - SV Muttenz - FC Basel, Jubel bei Basels Shkelzen Gashi und Adama Traore nach dem 0:2. (Roman Aeschbach/EQ Images).

Shkelzen Gashi, am Mittwoch noch dreifacher Torschütze, fällt gegen Vaduz angeschlagen aus.  (Bild: Roman Aeschbach/EQ Images)

Nicht zur Verfügung stehen wird Shkelzen Gashi. Der hat am Mittwoch mit drei Toren beim 5:1 gegen den fünftklassigen SV Muttenz zwar ein paar Argumente in eigener Sache geliefert, sich gleichzeitig aber eine schmerzhafte Prellung am Knöchel zugezogen. Deswegen musste er am Freitag das Training frühzeitig abbrechen. Ein Einsatz in Vaduz kommt nicht in Frage.

Die Reise mitmachen wird Jean-Paul Boëtius, für einen Ernsteinsatz vorgesehen ist der Niederländer aber nach seinen Hüftproblemen noch nicht und die Rückkehr ins Mannschaftstraining für Montag avisiert. Was übrigens auch für den Dauerpatienten Ivan Ivanov gilt.

Contini und die Dreierkette

Bei den vielen Gegensätzen, die es zwischen dem FCB und dem FC Vaduz gibt – ihre jüngste Resultatskette gleicht sich: beide haben die letzten vier Spiele nicht verloren; Basel holte allerdings zehn Punkte, Vaduz deren sechs, und das reichte immerhin, um auf Platz 8 zu klettern und drei Punkte Abstand zum Letzten, dem FCZ zu legen.

Beobachter machen dafür auch eine Systemumstellung von Trainer Giorgio Contini verantwortlich. Er lässt jetzt mit einem Dreierblock verteidigen, lässt auf den Seiten die 21-jährigen Joel Untersee und Axel Borgmann (Deutschland) hoch und runter ackern, und vorne sind es die gleichaltrigen Mauro Caballero (Paraguay) und Albion Avdijaj, die für Wirbel im Umschaltspiel sorgen.

«Sie werden versuchen, uns mit ihrem System zu verwirren», ahnt Fischer, und erwartet einen Kontrahenten, der «mitspielt, der hoch presst, den Gegner zu Fehlern zwingen will und so gefährlich wird». Des Trainers Schlussfolgerung: «Vier Spiele ohne Niederlage sprechen für Vaduz. Wir nehmen die Partie mehr als ernst und werden gefordert sein, wenn wir mit Punkten nach Hause fahren wollen.»

Denn Punkte, danach trachtet Fischer, auch wenn er mit seiner Mannschaft in 13 Spielen schon 34 angesammelt hat (2,6 im Schnitt). Aber die Momentaufnahme zählt für Fischer nicht. Mit Blick auf den Vorsprung zum abermals gebeutelten YB sagt er: «Zwölf Punkte – das ist gar nichts.» Was natürlich ein bisschen untertrieben erscheint.

Die Einsatzstatistik der FCB-Spieler von unserer Übersichtsseite rotblaulive.ch:




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