6:0 gegen den FC Vaduz: Leichtes Spiel für den Ersten gegen den Letzten

Der FC Basel feiert im 15. Spiel seinen 13. Sieg und fertigt den Tabellenletzten FC Vaduz nach Toren von Seydou Doumbia (2), Mohamed Elyounoussi, Michael Lang, Birkir Bjarnason sowie Davide Callà mit 6:0 (2:0) ab. Für Trainer Urs Fischer ist es der höchste Heimsieg mit dem FCB, für den nun nächsten Mittwoch das kapitale Champions-League-Spiel in Sofia gegen Razgrad ansteht.

Der Spiritus Rector Matias Delgado umringt von Blas Riveros (links) und dem Doppeltorschützen Seydou Doumbia beim 6:0 des FC Basel gegen den FC Vaduz.

(Bild: EQ Images/TagesWoche)

Der FC Basel feiert im 15. Spiel seinen 13. Sieg und fertigt den Tabellenletzten FC Vaduz nach Toren von Seydou Doumbia (2), Mohamed Elyounoussi, Michael Lang, Birkir Bjarnason sowie Davide Callà mit 6:0 (2:0) ab. Für Trainer Urs Fischer ist es der höchste Heimsieg mit dem FCB, für den nun nächsten Mittwoch das kapitale Champions-League-Spiel in Sofia gegen Razgrad ansteht.

Viele waren nicht dabei, an diesem Abend, an dem der FC Basel ein paar kleine Meilensteine setzte. Fast die Hälfte der 24’846 verkauften Plätze im St.-Jakob-Park blieben verwaist, während der Meister sich mit Lust und unerbittlich zu einem Kantersieg spielte. Mit dem halben Dutzend Tore gegen ein bemitleidenswertes Vaduz sichert sich der FCB vorzeitig Platz 1 über den Jahreswechsel und darf Wintermeister genannt werden.

Dass der FCB nun seit 50 Runden ununterbrochen Erster der Super League ist und dieses Jubiläum mit dem höchsten Heimsieg der Ära Urs Fischer schmückt, tangiert den Trainer aber nur am Rande. Ihm steht das Schlüsselspiel am Mittwoch in Sofia bevor, wo sich bereits entscheiden kann, ob Basel im Frühjahr noch europäisch dabei ist. Und dann sind da noch die beiden Spiele gegen Sion und YB, in denen der FCB mehr Widerstand erwarten darf als vom FC Vaduz.

Mutig hatten die Liechtensteiner in Basel auftreten wollen, wie Giorgio Contini erinnerte, und herausgekommen ist eine «fast ängstliche» Vorstellung. Wenig habe seine Mannschaft zu einem Fussballspiel beigetragen, räumte der Trainer ein, sie habe versucht, sich «durchzumogeln» – aber das erlaubte ein sehr konzentrierter FC Basel nicht.

Delgado, der Spiritus rector

Auch ohne Titulare wie Balanta, Traoré, Steffen oder Serey Dié erfüllte die im Vergleich zum Lausanne-Spiel auf vier Positionen veränderte Startelf quasi alle Forderungen ihres Trainers. So ging Basel in Führung, früh in der 10. Minute durch einen Abstauber von Seydou Doumbia.

Die Mannschaft legte keine zehn Minuten später den zweiten Treffer durch Mohamed Elyounoussi nach, und da war diese Partie bereits entschieden. Zu zaghaft trat Vaduz auf, um die Kräfteverhältnisse in Frage zu stellen, zu entschlossen ging der FCB seiner Aufgabe nach.



Die Basler Seydou Doumbia, links, und Mohamed Elyounoussi, rechts, jubeln nach dem 1:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Vaduz, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 19. November 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Die Dosenöffner: Seydou Doumbia (links) mit seinem Tor in der 10. Minute und Mohamed Elyounoussi mit dem 2:0 in der 19. Minute stellten die Weichen früh auf einen diskussionslosen Spielverlauf. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Spiritus rector war ein blendend aufgelegter Matias Delgado, der seinen Zauberfuss bei den ersten drei Toren im Spiel hatte und der nun nach 15 Runden auf 15 Scorerpunkte kommt (7 Tore, 8 Assists). «Wir haben uns für den Aufwand belohnt und Kapital aus unseren Chancen geschlagen», sagte Fischer. Das war vor der Länderspielpause noch anders gewesen, und was den Trainer besonders freute: «Die Mannschaft hat durchgezogen von A bis Z.»

Leichtes Spiel zum höchsten Heimsieg unter Fischer

Auch wenn der Erste gegen den phasenweise überfordert wirkenden Tabellenletzten aus dem Ländle leichtes Spiel hatte: Was der FCB an Spielkultur auf den Rasen des Joggeli brachte, war sehenswert und mündete in den höchsten Heimsieg unter Fischer. Zuvor war ein 5:1 (ebenfalls gegen Vaduz) zu Buche gestanden und übertroffen wird dieses Resultat nur vom 7:0 vergangene Saison auswärts in St. Gallen.



Die Statistik zum Spiel (Basel grün, Vaduz grau).

Die Statistik zum Spiel (Basel grün, Vaduz grau). (Bild: sfl.ch)

«Wir haben Bewegungen in die Tiefe, auch ohne Ball, so umgesetzt, wie wir das trainieren», freute sich Fischer über die Leistung seiner Mannschaft. So kam Verteidiger Michael Lang zu seinem vierten Saisontor, so traf auch Birkir Bjarnason wieder einmal, nach dem er auch gegen Vaduz 73 Minuten lang zwischen Ballfriedhof und Chancentod changiert hatte. Und der überzeugende Blas Riveros trug sich beim letzten Treffer (Davide Callàs drittes Saisontor) mit seinem ersten Assist im FCB-Trikot in die Statistikbücher ein.

«Bilden uns auf dieses 6:0 nichts ein»

Die gebeutelten Vaduzer trösten sich damit, dass sie die für eine Verbesserung ihrer Situation benötigten Punkte nicht in Basel holen müssen und werden auf einer Phase nach Seitenwechsel, als sie eine Spur mutiger waren, versuchen aufzubauen.

Und dem FCB bleibt keine Zeit, sich über die Meilensteine zu freuen. «Wir bilden uns nicht zu viel auf dieses 6:0 ein», sagt Urs Fischer, «und zurücklehnen werden wir uns schon gar nicht.»

Am Dienstag geht die Reise nach Sofia, wo tags darauf Ludogorets Razgrad wartet. «Wir wissen, was von uns verlangt sein wird», sagt Fischer. Das heisst: Verlieren darf der FCB auf gar keinen Fall, will er die Chance zum europäisch Überwintern aufrecht erhalten.

Und während die Basler mit dem Selbstvertrauen eines Kantersiegs und ihrer unangefochtenen Position in der heimischen Meisterschaft in die bulgarische Metropole reisen, tritt ihnen einen ebenso selbstbewusster Gegner entgegen: Das 1:0 am Samstag gegen Beroe Stara Zagora (das Tor erzielte der auch beim 1:1 in Basel erfolgreiche Jonathan Cafu) war der zehnte Sieg in Folge für Razgrad, mit dem die erst am Mittwoch eroberte Tabellenführung verteidigt wurde.

 

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Vor dem Spiel:

Sanfter Beginn vor den Leckerbissen der kommenden Tage: Nach der Nationalmannschaftspause legt Urs Fischer die Karten so offen wie selten auf den Tisch: Die einen sind wegen Müdigkeit kein Thema für das Heimspiel gegen Vaduz; die anderen deswegen nicht, weil sie in der Champions League gegen Razgrad gesperrt fehlen werden. Zudem hofft der Trainer darauf, «endlich wieder einmal in Führung zu gehen». » Die Lage beim Meister vor der 15. Runde

Debüt und eine vergebene Chance in letzter Sekunde: Ein Aussenverteidiger wird von einem 109-fachen Nationalspieler verdrängt, ein anderer wird zum 18. A-Nationalspieler im Kader des FC Basel und ein dritter verpasst es, seiner Landesauswahl in letzter Sekunde doch noch einen Punkt zu schenken. » Die Leistungen der Basler Nationalspieler

Konkurrenz für die Liechtensteiner Sehenswürdigkeit Peter Jehle: 2009 ist Benjamin Siegrist ausgezogen, um die englische Fussballwelt zu erobern. 2016 hat der Baselbieter Torhüter beim FC Vaduz einen Zweijahresvertrag unterzeichnet – und ist inzwischen die Nummer 1 vor der Liechtensteiner Legende Peter Jehle. » Porträt beim Liechtensteiner «Volksblatt»

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