Im ersten Spiel nach der Nationalmannschaftspause knüpft Marc Janko an seine tollen Leistungen im Nationalteam an. Matias Delgado sollte sich bei Urs Fischer nochmals nach der Captain-Hierarchie im Team erkundigen und Yoichiro Kakitani rüttelt mal wieder am Stigma des verhinderten Superstars.
Tomas Vaclik | Torhüter
Bei der Nationalmannschaft kommt der Tscheche noch nicht an Überfigur Petr Cech vorbei. Im Verein agierte die unbestrittene Stammkraft gewohnt souverän, auch wenn er nur selten getestet wurde. In der 31. Minute stellte er seine Reflexe unter Beweis, die dann vor allem Sekunden vor dem Ende gefragt waren – und die Sicherung des Sieges bedeuteten.
Philipp Degen | rechter Aussenverteidiger
Ihm war bereits in den Katakomben die Freude über seine Nomination anzusehen: Er grinste in bester Lausbuben-Manier über das ganze Gesicht. Im Spiel gelang ihm dann nicht mehr alles: manche Flanken blieben zu ungenau und segelten an Freund und Feind vorbei. Abgesehen davon zeigte er eine Leistung, die seinen Einsatz nicht nur wegen der vielen verletzten Abwehrspieler rechtfertigte.
Daniel Hoegh | rechter Innenverteidiger
Bekundete vor allem dann Mühe, wenn sich Ball und Gegner gleichzeitig in seine Nähe verirrten. Wirkte dabei nervös und spielte vermeintlich einfache Bälle lieber ins Aus, anstatt einen Pass und damit Ballverlust zu riskieren. Zeigte sich in der 87. Minute doch noch auf der Höhe seiner Aufgabe, als er als letzter Mann dem heranstürmenden Edgar Salli den Ball staubtrocken vom Fuss grätschte.
Marek Suchy | linker Innenverteidiger
Im tschechischen Nationalteam und vor allem beim FC Basel ist er in der Startelf unbestritten. Agierte gewohnt souverän und solidarisch mit dem für einmal neben ihm positionierten Lang.
Michael Lang | linker Aussenverteidiger
Die polivalente Einsetzbarkeit des Michael Lang war eines der Argumente, die zu seinem Engagement beim FC Basel geführt hatten. Er untermauerte dieses Argument mit einer fehlerfreien Leistung auf der linken Abwehrseite, über deren Besetzung (Safari und Traoré verletzt, Aliji noch nicht einsatzberechtigt) im Vorfeld gerätselt worden war.
Luca Zuffi | defensives Mittelfeld
Unter allen kreativen Kräften im Mittelfeld tat er sich als die aktivste hervor. Bediente vor allem in der zweiten Hälfte seine Vorderleute mit präzisen Pässen in die Füsse oder auf den Kopf und krönte seinen Einsatz in der 82. Minute mit einem perfekten Freistoss, den Marc Janko zur 2:0-Führung verwandelte.
Mohamed Elneny | defensives Mittelfeld
Hatte massgeblich Anteil an der kreativen Entfaltung seines Nebenmanns Zuffi, indem er ihm bei dessen Vorstössen den Rücken freihielt. Oft war Elneny zwischen Hoegh und Suchy der auslösende Spieler und verliess in der 62. Minute das Feld für Taulant Xhaka.
Yoichiro Kakitani | rechter Flügel
Ihm wurde zu Beginn der Saison ein Neustart prophezeit, als er sich in Vaduz mit einer bärenstarken Leistung aus der Sommerpause zurückmeldete. Dann kam die Verletzung und Kakitani war in der allgemeinen Wahrnehmung wieder der Kakitani von letzter Saison. Gegen St. Gallen vermochte der Japaner mit einigen energischen Aktionen am Stigma des verhinderten Stars zu rütteln. Seine Ballannahme in der 50. Minute: eine Augenweide. Durfte sich in der 79. Minute den zaghaften Sonderapplaus der Zuschauer abholen, als er für Zrdavko Kuzmanovic ausgewechselt wurde – zaghaft deswegen, weil er aus den vielen Chancen ein Tor hätte machen müssen.
Matias Delgado | offensives zentrales Mittelfeld
Der Captain schoss seine Mannschaft bereits in der 12. Minute per Penalty in Front. Das tat er einmal mehr so abgebrüht-verzögernd, dass er damit St. Gallens Torhüter Lopar zur Salzsäule erstarren liess. Sollte sich vielleicht bei Urs Fischer nochmal nach der Captain-Hierarchie hinter ihm erkundigen, denn bei seiner Auswechslung in der 72. Minute schien er nicht recht zu wissen, an wen er die Binde weitergeben sollte.
Birkir Bjarnason | linker Flügel
Der Isländer hatte bereits im EM-Qualifikationsspiel gegen Holland einen Penalty herausgeholt. Und auch gegen St. Gallen stellte er bereits in der elften Minute seine Expertise in dieser Hinsicht unter Beweis. Zeigte wenigstens eine engagierte Leistung, wenn schon seine Aktionen abgesehen von der Elfmeterszene oft nicht glückhaft waren.
Marc Janko | Stürmer
Auch der Österreicher kam dank seines Treffers gegen Schweden mit positiver Erfahrung von der Nationalmannschaft zurück. Anders als Bjarnason konnte Janko den Schwung aber mit zum FC Basel nehmen. Verwandelte Zuffis Freistoss in der Luft mit viel Gefühl für Distanz und Geschwindigkeit zum 2:0.
Taulant Xhaka | defensives Mittelfeld
Kam in der 62. Minute für Elneny, auch, um vor dem ersten Spiel in der Europa League gegen Fiorentina noch etwas Spielpraxis sammeln. Tat dies unter anderem mit einem energischen Vorstoss über das halbe Feld in der 89. Minute. Die Flanke auf Janko war dann aber zu ungenau.
Breel Embolo | rechter Flügel
Der Jungstürmer wurde in der 72. Minute für Delgado eingewechselt und vermochte in den verbleibenden 20 Minuten keine entscheidenden Akzente setzen.
Zdravko Kuzmanovic | defensives Mittelfeld
Gab sein Comeback nach überstandener Verletzungspause und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,5
Nicht eingesetzt: Vailati, Samuel, Gashi, Calla