Afrika Cup: Tränengas und Millionenprämie

Der erste Gruppenspieltag ist vorüber beim Africa Cup, es gab acht Sieger in den acht Spielen und darunter waren auch verschiedene Akteure aus der Super League oder mit Vergangenheit in der Schweiz.

Gesicht des Afrika-Cup: Fan der Nationalmannschaft von Gabun. (Bild: Reuters)

Der erste Gruppenspieltag ist vorüber beim Africa Cup, es gab acht Sieger in den acht Spielen und darunter waren auch verschiedene Akteure aus der Super League oder mit Vergangenheit in der Schweiz.

«Es ist schon ein kleines Himmelfahrtskommando», sagt Gernot Rohr über die Herausforderung mit der Nationalmannschaft von Gabun. Der zentralafrikanische Staat, eines der am dünnsten besiedelten Länder des Kontinents und gleichzeitig eines der rohstoffreichsten, ist Co-Gastgeber bei der 28. Fussball-Afrikameisterschaft, dem Africa Cup of Nations. Der in Mannheim geborene Gernot Rohr (58), von 2005 bis 2007 Trainer der Young Boys Bern, sieht Gabuns Auswahl im Feld der 16 Teilnehmer höchstens als zweitklassig, doch der Auftakt in der Hauptstadt Libreville glückte: Die «Panther» besiegten nach überzeugender Vorstellung Niger mit 2:0. «Es lastete ein großer Druck auf uns», so Rohr, «ich bin sehr glücklich, dass wir dem standgehalten haben.»

Gabun will die Gunst des Heimvorteils zum erstmaligen Vorstoss in die Halbfinals nutzen. Genauso wie Äquatorial-Guinea, der kleine Nachbar und zweite Ausrichter des Turniers. Der rohölreiche Zwergstaat bestritt beim Eröffnungsmatch in Bata sein erstes Afrika-Cup-Spiel überhaupt – und versetzte das Land mit dem 1:0 über Libyen in einen Ausnahmezustand. Überschattet wurde die Partie von Ausschreitungen an den Eingangstoren zum 35‘000 Zuschauer fassenden Stadion. Offenbar sorgten die scharfen Sicherheitskontrollen der Behörden des diktatorisch regierten Staates dafür, dass gegen eine aufgebrachte Menschenmenge mit Tränengas vorgegangen wurde.

Mayuka trifft für Sambia

Mit dem Siegtor war das schon wieder so gut wie verdrängt. Javier Balboa, einst ein nicht eingelöstes Versprechen bei Real Madrid (heute bei Beira-Mar in Portugal), traf in der 87. Minute. Das war eine Million Dollar wert, eine Prämie, die der Sohn des Staatspräsidenten von Äquatorial-Guinea pro Sieg ausgesetzt hat. Erst drei Wochen vor Beginn der Kontinentalmeisterschaft hatte der Brasilianer Gilson Paulao den Franzosen Henri Michel als Trainer ersetzt.

Zu den Siegern der ersten Runde gehören auch drei Super-League-Akteure. Emmanuel Mayuka von den Young Boys trug einen Treffer zum 2:1-Überraschungssieg Sambias über Senegal bei. Yacine Chikhaoui vom FC Zürich spielte 65 Minuten beim 2:1-Sieg von Tunesien (Cup-Sieger 2004) über Marokko, sein Clubkollege Amine Chermiti wurde in der 80. Minute bei den «Adlern von Karthago» eingewechselt. Auf verlorenem Posten standen Thierno Bah (Lausanne-Sport) und der bei Sion wieder ausgemusterte Pascal Feindouno bei der 0:1-Niederlage von Guinea gegen Mali.

Ghana siegt mit Inkoom

In Abwesenheit von Titelverteidiger und Rekordsieger Ägypten (7 Titel) und den ebenso in der Qualifikation gescheiterten Kamerun und Nigeria wurden die Elfenbeinküste (1:0 gegen Sudan) und auch Ghana ihrer Favoritenrolle zunächst gerecht. Mit dem Ex-Basler Samuel Inkoom (Dnjepr) in der Verteidigung kam Ghana beim 1:0 über Botswana allerdings noch einmal in Bedrängnis, als Torschütze und Captain John Mensah (Evian/Fr) in der 67. Minute für eine Notbremse vom Platz gestellt wurde.

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