Aktiv, aber glücklos – die Einzelkritik

Michael Langs 0:1 nach 330 Minuten ohne Treffer hätte die Erlösung bringen sollen. Stattdessen führt die abermalige Offensivschwäche dazu, dass ein Gegentreffer reicht, um dem FC Basel in Lausanne zwei Punkte zu nehmen. Die Einzelkritik nach dem 1:1 auf der Pontaise.

Immer wieder probiert, immer wieder gescheitert: Albian Ajeti ist zwar Assistgeber bei Michael Langs 0:1 – versucht sich aber vergebens im Abschluss.

Tomas Vaclik  |  Torhüter

Wehrte sich nach 87 Minuten mit einer feinen Parade gegen Francesco Margiottas Schuss aus der Drehung. Zwei Minuten später war nichts mehr zu machen für den Tschechen, Vaclik kassierte das erste Tor Simone Rapps im Dress des FC Lausanne-Sport. Hatte zudem Glück, dass die Waadtländer zweimal an die Latte und nicht ins Tor trafen.

Michael Lang  |  rechter Aussenverteidiger

Erlöste den ganzen FC Basel nach einer Stunde mit seinem 1:0. Endlich ein Tor! Und das nach 330 Minuten ohne Treffer in den nationalen Wettbewerben. Ansonsten der Mann der ersten Abschlussmöglichkeit, mit dem Kopf in der dritten Minute – allerdings auch der Akteur, über dessen Abwehrseite das Gegentor erspielt wurde.

Fabian Frei  |  rechter Innenverteidiger

Spielte, auch wegen Marek Suchys Gelbsperre, zum dritten Mal in Folge in der Innenverteidigung. Diesmal an der Seite von Léo Lacroix, ein Duo, das auf der Pontaise Premiere feierte. Wobei feiern bei den aktuellen Resultaten wenig passend ist – und richtig zufrieden kann Frei auch nicht sein bei der Leistung des Abwehrzentrums.

Léo Lacroix  |  linker Innenverteidiger

Führte die Mannschaft an, nach dem Spiel, als es darum ging, den mitgereisten Fans für ihre Unterstützung zu danken. Es war eine der besseren Aktionen von Lacroix, der ansonsten abermals in der Spielauslösung nicht überzeugte (mehrere unpräzise Pässe) und in Laufduellen nicht immer die beste Figur machte. Auf der Habenseite steht ein Lausanner Abschluss, den Lacroix im letzten Moment blockte.

Blas Riveros  |  linker Aussenverteidiger

Spielte auch deswegen, weil Raoul Petretta verletzt fehlte, überzeugte auf der linken Abwehrseite aber nicht. Hatte immer wieder Schwierigkeiten mit Benjamin Kololli und war in jener Szene überfordert, als Lausanne nach einer Stunde zum zweiten Mal die Latte traf.

Taulant Xhaka  |  zentrales defensives Mittelfeld

Kehrte nach zwei Spielsperren (Manchester und Luzern) in die Mannschaft zurück. Übernahm die Eckbälle von rechts und einige Freistösse, von denen er einen in der dritten Minute präzis auf Langs Kopf zirkelte. Kämpferisch tadellos, aber so richtig spürte man seine Präsenz in dieser flauen Partie nicht.

Luca Zuffi  |  zentrales defensives Mittelfeld

Hätte in der 84. Minute beinahe das 0:2 erzielt, sah seinen gut getretenen Freistoss aber von Thomas Castella abgewehrt. Hatte zudem mit einem Zuspiel bei Albian Ajetis Möglichkeit in der 78. Minute eine weitere gute Offensivaktion. Rutschte nach Geoffroy Serey Diés Einwechslung eine Reihe nach vorne und spielte hinter der Spitze.

Samuele Campo  |  rechter Flügelstürmer

Gut, wenngleich nicht ausserordentlich gefährlich, war sein Weitschuss in der 19. Minute, den Castella hielt. Weniger toll waren seine zwei, drei Fehlpässe, die immer wieder andeuteten, dass die Automatismen mit ihm noch nicht greifen. Wurde in der 74. Minute für Serey Dié ausgewechselt.

Dimitri Oberlin  |  zentrales offensives Mittelfeld

Produzierte in der 34. Minute einen Abschluss, den man so in dieser Saison beim FC Basel noch nicht gesehen hatte: Sein Schuss aus vielleicht 16 Metern flog geschätzte 40 Meter hoch in die Luft und setzte kurz hinter dem Tor wieder auf. Sah für ein Foul die gelbe Karte und fehlt damit gegen den FC Sion gesperrt. In der 61. Minute verliess Oberlin nach einer wenig überzeugenden Leistung das Feld für Valentin Stocker.

Mohamed Elyounoussi  |  linker Flügelstürmer

Kam im Verlaufe der Partie einem Treffer immer näher: Setzte einen Fallrückzieher in der 27. Minute über das Tor, schoss einen Freistoss in die Mauer (78.) und hatte seinen besten Versuch aus der Distanz, den Castella gerade noch abwehrte (82.). Einer der Aktivsten in Basels Offensive, was in diesem Kader momentan keine Meisterleistung ist.

Albian Ajeti  |  Mittelstürmer

Stand nach drei Spielen auf der Bank erstmals wieder in der Startformation und mit seiner Aktion am Ursprung von Langs 0:1. Traf zudem nach zehn Minuten aus spitzem Winkel die Eckfahne, nach 54 Minuten aus klarer Abseitsposition mit einem Kopfball ins Tor, schoss nach 73 Minuten in die Arme Castellas – und fünf Minuten später gleich nochmals. Ajeti war aktiv, blieb bis auf den Assist aber glücklos.


Valentin Stocker  |  rechter Flügelstürmer

Kam in der 61. Minute für Oberlin auf den Platz und hatte vor allem eine Offensivaktion: In der 84. Minute gewann er einen Ball im Mittelfeld, spielte sich per Doppelpass durch die Lausanner Reihen und konnte nur noch am Trikot zurückgerissen werden. Mit einem Freistoss als Resultat, den Elyounoussi in die Mauer schoss.

Geoffroy Serey Dié  |  zentraler defensiver Mittelfeldspieler

Ersetzte Campo in der 74. Minute und hatte eine nennenswerte Szene: Nach der vierten gelben Karte ist Serey Dié wie Oberlin auch für das Heimspiel gegen Sion gesperrt.

Nicht eingesetzt beim FC Basel:  Mirko Salvi (Tor), Ricky van Wolfswinkel, Neftali Manzambi, Kevin Bua, Yves Kaiser.

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