Die Schweiz trifft an der Euro 2016 auf Albanien, und weil Spieler auf beiden Seiten einen engen Bezug zum jeweils anderen Land haben, wird jetzt schon von einem emotionsgeladenen Duell geredet. Das Magazin«Zwölf» hat einen erfrischend nüchternen, umso vertiefteren Blick auf die Situation und in Albaniens Team geworfen.
12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert. Premierminister Edi Rama empfängt FCB-Profi Shkelzen Gashi in Tirana.
(Bild: Keystone/ARMANDO BABANI)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert und die Fans warten im Zentrum von Tirana auf die Nationalmannschaft.
(Bild: Keystone/FLORION GOGA)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert und um die Nationalmannschaft herrscht eine riesige Euphorie.
(Bild: Keystone/ARMANDO BABANI)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert. Premierminister Edi Rama nimmt den eingebürgerten Nationaltrainer Giovanni De Biasi in den Arm. Links Verbandspräsident Armand Duka.
(Bild: Keystone/ARMANDO BABANI)Autos und Albaner – eine Liebesbeziehung, auch unter Fussballfans wie hier am 12. Oktober 2015, als die Nationalmannschaft nach erstmaliger EM-Qualifikation in Tirana erwartet wird.
(Bild: Keystone/ARMANDO BABANI)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert.
(Bild: Keystone/HEKTOR PUSTINA)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert und die Mannschaft wird nach Rückkunft in Tirana gefeiert.
(Bild: Reuters/ARBEN CELI)11. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert, und in den Strassen der Hauptstadt Tirana feiern die Fans nach dem 3:0-Sieg ihrer Mannschaft in Armenien.
(Bild: Reuters/ARBEN CELI)11. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert, und in den Strassen der Hauptstadt Tirana feiern die Fans nach dem 3:0-Sieg ihrer Mannschaft in Armenien.
(Bild: Reuters/ARBEN CELI)12. Oktober 2015: Albanien hat sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert, und die Mannschaft lässt sich nach Rückkunft aus Armenien in der Hauptstadt Tirana feiern.
(Bild: Reuters/ARBEN CELI)Die Szenerie scheint fast schon surreal. Die Strasse zum Skanderbeg-Platz im Zentrum von Tirana gleicht einem Meer von Menschen, das sich in der Mitte teilt und einem Bus den Weg bahnt. Die Spieler sitzen in einem gewöhnlichen Mercedes-Reisecar – die Albaner haben eine seltsame Liebesbeziehung zu Mercedes – und starren entgeistert in die Menge. Sie passieren die Statue von Gjergj Kastrioti, besser bekannt als Skanderbeg. Der Fürst avancierte im 15. Jahrhundert zum Nationalhelden, indem er sein Volk gegen die Osmanen verteidigte.
Der Triumphzug der Doppeladler macht am Mutter-Teresa-Platz halt. Als Captain Lorik Cana, im Kosovo geboren und in Lausanne aufgewachsen, aussteigt, kommt es zu einer Explosion von Gefühlen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stolziert Cana an der Seite von Premierminister Edi Rama und Nationaltrainer Gianni de Biasi über den roten Teppich. Jedem Spieler wird der Nationalorden verliehen.
Die Mannschaft hat etwas Spektakuläres, Unerwartetes, ja Unglaubliches geschafft. «Ein Traum wird wahr!», jubelt der in Bischofszell aufgewachsene Amir Abrashi am Telefon. Er und seine Teamkollegen sind jetzt Nationalhelden – moderne Skanderbegs.
Der einstige Punktelieferant
Albanien mit seinen drei Millionen Einwohnern und wohl noch mehr Landsleuten im Ausland verfällt in Ekstase. Kein Wunder. In der Qualifikation zur WM 2014 belegte Albanien in der Schweizer Gruppe noch Platz 5. Nie spielte das Land im Kampf um die Plätze an einer Endrunde auch nur annähernd eine Rolle.
Lange galt man im europäischen Fussball als angenehmes Ausflugsziel und Punktelieferant. Unter den bisherigen Erfolgen führt die Website des Verbandes lediglich den Gewinn des Balkan-Cups 1946 sowie des Rothmans-Turniers 2000 auf Malta.
Seither amteten etwa Hans-Peter Briegel, Otto Baric oder Arie Haan als Nationaltrainer, Männer mit Weltruhm, aber ohne Konzept und Erfolg. Die chaotischen Zustände erreichten ihren Höhepunkt im März 2008, als Albanien wegen verbandsinterner politischer Streitigkeiten von der Fifa ausgeschlossen wurde.
Die Trendwende kam nach der Aufhebung der Sperre unter Trainer Josip Kuže. Sein erklärtes Ziel: vermehrt Spieler aus der grossen albanischen Diaspora dafür zu gewinnen, für ihr Heimatland zu spielen. Diesen Auftrag gab der Verband auch Gianni de Biasi, der nach dem krankheitsbedingten Abgang des mittlerweile verstorbenen Kuže die Nationalelf übernahm.
Der eingebürgerte Nationaltrainer
De Biasi hatte ein Angebot von Udinese ausgeschlagen, weil er an den Erfolg dieses Konzepts glaubte. «Als ich sagte, Albanien könne es schaffen, haben sie mich ausgelacht», sagte er nach der geschafften Qualifikation. Ihn sehen die meisten Albaner als Hauptverantwortlichen für die Sensation. Der Auswärtssieg in Portugal legte den Grundstein dafür, auch für De Biasis unheimliche Popularität. Nach dem 1:0 bekam er den «albanisierten» Namen Gani Abazi verpasst und wurde umgehend eingebürgert.
Im Team, das mit einem 3:0 in Armenien das Ticket für Frankreich löste, standen gerade mal vier Spieler, die in Albanien geboren wurden. Alleine 10 der 22 Kaderspieler sind in der Schweiz aufgewachsen. Zum Stamm der Schweizer Nati wiederum gehören 6 Spieler mit albanischen Wurzeln
Echte und echte Albaner
Diese Entwicklung wird vor allem in anonymen Onlinekommentaren harsch kritisiert. Es fehle die Identifikationsmöglichkeit, oder – noch schlimmer – Spieler wie Xhaka oder Dzemaili seien ja keine «Eidgenossen», sondern nur «Papierlischweizer». Die wiederholten Aussagen in diese Richtung haben sogar SFV-Generalsekretär Alex Miescher dazu bewogen, mehrfach und in aller Deutlichkeit zu erklären, was er davon hält. «Ein Secondo wie zum Beispiel Valon Behrami hat für die Schweiz möglicherweise mehr getan hat als manch ein populistischer Lokalpolitiker oder Stammtischgeselle», schrieb Miescher im «Tages-Anzeiger».
Man möchte meinen, angesichts der Zusammensetzung des albanischen Nationalteams entbrenne eine ähnliche Diskussion um «echte» und «unechte» Albaner. Weit gefehlt. «Es interessiert niemanden, ob es sich um Albaner aus Albanien, dem Kosovo oder der Schweiz handelt», urteilt Erjon Halili, Journalist bei «Panorama Sport» in Tirana.
Als traditionelles Auswanderungsland hat praktisch jeder Albaner Verwandte in Westeuropa, und diese werden – wie auch deren Kinder – nicht als weniger albanisch angesehen, nur weil sie in der Diaspora leben. Diese Einheit spiegelt sich auch innerhalb der Mannschaft wider. «Ich war schon ziemlich gespannt darauf, wie es sein wird», erinnert sich Amir Abrashi an sein erstes Aufgebot vor zwei Jahren, «ich fühlte mich aber sehr schnell integriert.»
» Acht Spieler aus der Schweizer Super League standen in der EM-Qualifikation im Kader der albanischen Nationalmannschaft, darunter Taulant Xhaka, Shkelzen Gashi und Naser Aliji vom FC Basel oder auch Arlind Ajeti, der beim FCB gross geworden ist. » Die Kaderliste
Ins gleiche Horn stösst Berat Djimsiti vom FCZ: «Ich habe die gleiche Mentalität wie viele Mitspieler, es gab überhaupt keine Probleme.» Durch die neu hinzugekommenen Exil-Albaner wird manch ein Eigengewächs auf die Bank verbannt. Amir Rrahmani, ein Konkurrent Djimsitis in der Innenverteidigung, sieht selbst das positiv: «Die vielen Schweizer haben den Konkurrenzkampf verschärft. Dennoch gibt es überhaupt keine Gräben zwischen den hier aufgewachsenen und den Schweiz-Albanern. Es gibt nicht einmal eine Diskussion darüber!»
Der Kampf um die Talente – zum Beispiel in der Schweiz
Rund 1,5 Millionen Albaner leben in Westeuropa – die Hälfte von ihnen in Italien, 300’000 in Deutschland und 50’000 in Schweden. In der Schweiz sind es ungefähr 200’000. Beim albanischen Verband geht man von 500 Fussballern aus, die über ganz Europa verteilt bei einem Erst- oder Zweitligisten engagiert sind und die für die Nationalmannschaft infrage kommen.
«Es ist keine einfache Situation für uns», erklärte Redi Jupi, Technischer Leiter beim albanischen Verband, im Gespräch vor einem Jahr. «Es spielen zwar viele Albaner bei uns, die in anderen Ländern aufgewachsen sind. Doch für die meisten von ihnen und auch für jene, die wir zurzeit scouten, sind wir nur zweite Wahl.» Kämpfe man zum Beispiel mit der Schweiz um ein Talent, könne man nicht mithalten. Das sei so zu akzeptieren.
Bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren äusserte sich Jupi noch weit weniger moderat. In der Zeitung «Tema» bezeichnete er die Abtrünnigen damals schlicht als Bastarde, weil sie sich mit anderen Nationen bessere Chancen auf eine Endrunden-Teilnahme versprachen.
Milaim Rama: «Das Herz soll entscheiden»
Sokol Dauti vertritt in der Schweiz den albanischen Verband und bringt – wie einst Verbandskollege Jupi – wenig Verständnis dafür auf, dass nicht jeder Albaner zwangsläufig das Leibchen mit dem Doppeladler tragen möchte. «Sobald die Anfrage konkret wird, greifen viele Spieler auf Ausreden zurück. Dann sagen sie plötzlich, sie brauchten noch Zeit oder ihr Klub sei dagegen.» Manche würden einfach das Telefon nicht mehr abnehmen, klagt Dauti, weil sie auf eine Einladung der Schweiz warten. «Und erst wenn diese dann ausbleibt, melden sie sich doch wieder.»
Der ehemalige Nati-Stürmer Milaim Rama – auch er überglücklich über Albaniens EM-Teilnahme – sieht die Situation um die Doppelbürger wesentlich entspannter. «In ihnen steckt albanisches Blut. Aber das Herz soll dann entscheiden, für wen sie spielen möchten.»
Auch Rama hätte einst für Albanien auflaufen können. «Als ich angefragt wurde, stand ich aber bereits länger mit dem SFV in Gesprächen, das wollte ich nicht mehr rückgängig machen.» In der Schweiz hätten sich die albanischen Verantwortlichen damals ohnehin weniger umgeschaut als heute.
Angeblich werden schon die Eltern von 6-jährigen hofiert
Patriotismus schlägt Professionalismus nicht immer. Das hat mittlerweile auch der albanische Verband erkannt. Deshalb hat er über halb Europa ein engmaschiges Scoutingnetz gespannt, um Talente davon zu überzeugen, für das Heimatland ihrer Eltern oder Grosseltern aufzulaufen. In der Schweiz werden regelmässig Camps durchgeführt. Rund 130 Spieler hat der Verband zuletzt eingeladen, wie Sokol Dauti erklärt. Etwa die Hälfte erscheint tatsächlich.
Das Augenmerk gilt dabei jenen Spielern, die in Nachwuchsmannschaften von Super-League-Klubs engagiert sind. Es werden sogar Stimmen nach einer früheren Intervention laut. So sollen bereits die Eltern von 6-Jährigen hofiert werden.
Die Arbeit von Jupi und Dauti scheint Früchte zu tragen. Im Oktober 2011 gegen Rumänien, dem letzten Spiel vor Trainer de Biasis Amtsantritt, waren lediglich 2 der 14 eingesetzten Spieler im Ausland aufgewachsen. Beim jüngsten EM-Qualifikationstriumph in Armenien waren es 9 von 14 Akteuren. So hat sich die Nationalmannschaft dank der Verstärkung aus dem Exil enorm entwickelt.
Red Bull bringt Skenderbëu zum Fliegen
Doch auch der nationale Fussball sorgte jüngst für Aufsehen. Skenderbëu Korça qualifizierte sich als erstes albanisches Team für die Europa League. Beinahe wäre der Traum schon in der ersten Qualifikationsrunde geplatzt. Erst im letzten Moment merkte man, dass Gegner Crusaders aus Nordirland stammt – und nicht etwa aus Irland, wofür man Visa besorgt hatte. Nun erlebt der Serienmeister – fünf Meistertitel in Folge – europäische Nächte gegen Sporting, Beşiktaş und Lokomotive Moskau.
Die jetzige Dominanz verdankt die einstige Liftmannschaft dem Einsteigen des CEO von Red Bull Albanien, der reiche Freunde im Schlepptau hatte. So etwa Öl-Tycoon Rezart Taçi: Der wollte einst die AC Milan kaufen, dann zumindest Rekordmeister KF Tirana, stattdessen rüstete er Skenderbëu auf.
Die jüngsten Erfolge gingen nicht ohne Misstöne über die Bühne. Beim verlorenen Rückspiel in Nordirland sowie bei den Partien gegen Dinamo Zagreb, in denen Skenderbëu gar die Champions League hätte erreichen können, habe es verdächtig hohe Wetteinsätze gegeben. Zweifel wurden geschürt durch die dubiose Art der Tore. Für das ohnehin ramponierte Image der albanischen Superliga ist dies bestimmt nicht förderlich.
Wenig Zuschauer, mangelhafte Jugendarbeit
Skenderbëu mag glänzen, doch über dem Rest der Liga liegen dunkle Schatten. «Albanien liebt Fussball», schrieb «Guardian»-Journalist Jonathan Wilson, «aber nicht unbedingt jenen, der in den eigenen Stadien gespielt wird.» Die grossen ausländischen Ligen sind im TV allgegenwärtig, die Tribünenplätze bleiben aber weitgehend leer.
Trotz der zwei Zugpferde Skenderbëu und Partizan liegt der Zuschauerschnitt in der 10er-Liga bei nicht einmal 2000. Kein Wunder, die Spielstätten befinden sich in einem desolaten Zustand. Ausser dem Nationalstadion erfüllt keines die Richtlinien der UEFA.
Auch bei der Nachwuchsarbeit liegt vieles im Argen. Seit über zehn Jahren schaffte es kein Spieler mehr aus der heimischen in eine der grossen Ligen. Die meisten Vereine haben nach dem Zusammenbruch des Kommunismus ihre gesamte Jugendabteilung aufgelöst, an ihre Stelle traten privat finanzierte Akademien.
Eltern zahlen dafür, dass ihre Kinder aufgestellt werden
«Pay to play», fassen Experten diese Strategie zusammen: Die Eltern bezahlen, dass ihre Kinder einen Platz im Team bekommen. Wer etwas mehr zahlt, sichert dem Junior gleich einen Stammplatz. Nicht einmal beim finanzstarken Skenderbëu legt man Wert auf die Ausbildung, wofür es vom Verbandspräsidenten kürzlich eine deutliche Rüge gab.
Das klägliche Abschneiden der Nachwuchsauswahlen ist das Resultat dieser Entwicklung. Noch nie qualifizierte sich albanischer Nachwuchs für eine Endrunde, Kanterniederlagen sind keine Seltenheit. Hatte sich in anderen Ländern – etwa in Island oder in der Schweiz – ein Exploit bereits durch erfolgreiche U-Natis angedeutet, ist er in Albanien anderen Faktoren zu verdanken.
Der Verband hat dieses Versäumnis nun erkannt. «Mit der Einführung von neuen Regeln wird die Förderung der Jugend vorangetrieben», sagt Arbi Laçi von Rekordmeister KF Tirana. So müssen Vereine neu acht Spieler unter 18 Jahren im Kader haben. Im Land hofft man zudem, dass die Vereine die gestiegenen Einnahmen aus den Fernsehrechten auch dafür einsetzen, die Infrastruktur zu verbessern. Derzeit haben einige Klubs nicht einmal einen Trainingsplatz für den Nachwuchs.
Der aktuelle Erfolg und die Herausforderungen
Die albanische Fussballnation befindet sich aktuell im Delirium, feiert gerade ihren grössten Erfolg aller Zeiten. Aber noch verschliesst sie die Augen vor der Zukunft. Die jüngsten Erfolge machen den Verantwortlichen jetzt noch mehr Hoffnung, dass die albanische Nationalmannschaft an Anziehungskraft gewinnt. Aber sie wirft auch eine neue Frage auf: Was passiert, wenn sich eines Tages die jüngere Generation stärker mit ihrer neuen Heimat identifiziert als mit Albanien?
Von der heutigen Nationalmannschaft stammen die meisten Spieler aus erster und zweiter Generation. Doch ihre Nachkommen werden sich noch stärker verbunden fühlen mit den Ländern, in denen sie aufgewachsen sind – zum Beispiel der Schweiz. Dort spriessen die Talente, aber es ist gut möglich, dass dieser Boden eines Tages ausgetrocknet sein wird.
Derzeit hoffen die Fans, anderswo ähnlich fruchtbare Gefilde zu entdecken. Schliesslich gebe es in Italien, der Heimat des Nationaltrainers, noch unzählige unentdeckte Talente. Die heimische Liga aber wird ohne Investitionen und langfristige Pläne noch lange auf tiefem Niveau darben. Albanien darf aktuell allen Grund zum Freudentaumel haben, doch soll dieser anhalten, müsste auf längere Frist ein Umdenken stattfinden.
2008 erklärte sich die Region für unabhängig, aber weiterhin wartet sie auf die Anerkennung durch die UNO. Im März letzten Jahres spielte die kosovarische Nationalmannschaft ihr erstes Spiel, über eine Aufnahme in die Uefa wird 2016 verhandelt.
Derzeit unterstützen die Kosovaren offen die albanische Elf, zumal über 90 Prozent der Bevölkerung Albaner sind. Die Beziehung zwischen den Verbänden ist sehr gut. Auch bei einer Zulassung des Kosovo fürchten die Albaner nicht die grosse Abwanderung.
«Die Spitzenspieler würden kaum wechseln», schätzt Redi Jupi, Technischer Leiter des albanischen Verbandes. Und selbst wenn, würden sie dafür kaum kritisiert werden in der Bevölkerung. Man liebe und respektiere schliesslich beide Länder. Um allfälligen Diskussionen vorzubeugen, hat der kosovarische Verband bereist angekündigt, auch zukünftig keine Spieler von Albanien oder der Schweiz abzuwerben.