An Tagen wie diesen – die Einzelkritik zum 3:0 des FCB gegen Aarau

Trotz guter Aarauer Gegenwehr: So richtig zur Decke strecken mussten sich die Basler bei ihrem Heimsieg nicht. Entsprechend bleiben die absoluten Top-Noten aus. Und dass Breel Embolo an diesem Vertragsverlängerungstag ein Tor schiessen musste, war ja klar.

Die Basler jubeln nach dem 3:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Aarau im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 23. November 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Trotz guter Aarauer Gegenwehr: So richtig zur Decke strecken mussten sich die Basler bei ihrem Heimsieg nicht. Entsprechend bleiben die absoluten Top-Noten aus. Und dass Breel Embolo an diesem Vertragsverlängerungstag ein Tor schiessen musste, war ja klar.

Tomas Vaclik | 5
Erst musste er machtlos zusehen, wie der Ex-Basler Stephan Andrist die Lattenunterkante traf (7.), dann bekam er im Nachfassen einen Hechtköpfler von Sven Lüscher unter Kontrolle und schliesslich machte er sich in der 65. Minute gegen den frei vor ihm auftauchenden Frank Feltscher riesengross – und parierte. Es war die wichtigste Tat des ansonsten nicht geforderten FCB-Goalies beim Stand von 1:0.

Fabian Frei | 4
Ersetzte den anderen Basler Fabian auf der halbrechten Position in der Innenverteidigung und war somit Ausdruck dafür, wie wenig Sonne Arlind Ajeti unter Paulo Sousa sieht. Konnte in ein paar Situationen nicht verstecken, dass er nicht auf seiner Hauptposition angetreten war und liess ab und an Abstimmungsprobleme mit Neben-/Vordermann Philipp Degen erkennen. So bei Lüschers Chance vor und Feltschers Abschluss nach der Pause.

Marek Suchy | 4
War einer von drei Basler Abwehrspielern, die sich vor Feltschers grosser Torgelegenheit durch eine kleine Finte aus dem Konzept bringen liessen. Ansonsten der gewohnt robuste Zweikämpfer, der seinen Körper aber weniger als auch schon in die Gegenspieler werfen musste.

Behrang Safari | 4
Wurde vor der Pause ein, zweimal von Andrist erwischt, der durch die Schnittstelle zwischen ihm und Suchy entwischte. Verlebte einen nicht all zu aufregenden Nachmittag auf halblinks hinten, was auch daran lag, dass er seinen Beitrag zum Basler Offensivspiel gegen Null hin tendieren liess.

Philipp Degen | 5
Ein echter Aktivposten auf dem rechten Flügel, vor der Pause noch auffälliger als danach. Leistete tolle Vorarbeit zum 1:0, ein Doppelpassspiel erst mit Delgado, dann mit Kakitani, ehe seine Flanke zum Tor führte. Auch beim dritten Treffer hatte der in der Offensive starke Degen seinen Fuss im Spiel.

Marcelo Diaz | 4
Am nachhaltigisten bleibt ein mächtiger Freistoss in Erinnerung, den Joël Mall mit einer herrlich anzuschauenden Flugparade am Pfosten vorbeilenkte (73.). Wie gewohnt mit vielen Laufmetern und vielen Ballkontakten, ohne dass er mit diesen grossen kreativen Einfluss ausgeübt hätte. Blieb bei Feltschers Gross-Chance optimistisch früh stehen, anstatt seinem Gegenspieler in den eigenen Strafraum zu folgen.

Luca Zuffi | 4
Mit weniger Einfluss auf das Spiel als zuletzt, wobei er auch leicht defensiver eingesetzt wurde, als gegen Vaduz, Ludogorets und GC. Schickte einmal ganz zu Beginn Kakitani alleine auf den Weg Richtung Aarau-Goalie Mall und versuchte sich später erfolglos als Distanzschütze.

Matias Delgado | 4,5
Erstmals auffällig mit einem groben Ballverlust, der zu Aaraus Grosschance in der 7. Minute und dem Lattentreffer Andrists führte. Danach hatte der Argentinier ein paar lichte Momente, so in der Vorbereitung des Führungstores. Scheiterte mit einer guten Abschlusschance nur vier Minuten später, blieb stets anspielbar, wobei ihm nicht alles gelang, was er sich ersann. Räumte seinen Platz nach 66 Minuten für Elneny.

Shkelzen Gashi | 5,5
Kommt auf 15 Skorerpunkte in 16 Einsätzen über alle drei Wettbewerbe – elf Tore und vier Assists: phänomenal! Demonstrierte beim 1:0 seine ganz grosse Torjäger-Trüffelschweinnase, als er Igor Ngangas Probleme bei der Ballannahme zu ahnen schien. Und dann fackelte er beim Torschuss nicht lange und knallte die Kugel aus spitzem Winkel in die nahe Ecke. Danach ging er auf Tauchstation, erschien bei einer von Kakitani aufgelegten Grosschance wieder auf der Bildfläche, sah den Ball aber von Mall pariert. Dann leitete Gashi den zweiten Treffer mit einer Seitenverlagerung auf Gonzalez höchstpersönlich ein. Ein starke Bilanz seiner 93 Minuten.

Yoichiro Kakitani | 4,5
Sein vierter Startelf-Einsatz in der Super League – nachdem man den Japaner dort zuletzt selten gesehen hatte. Nahm sich als erster ein Herz und zwang Joël Mall zu einer Parade (8.), war an einigen guten, zügig und direkt vorgetragenen Basler Offensivaktionen beteiligt, so auch beim 1:0. Sucht Schritt für Schritt Anschluss ans Spiel des FCB, Fortschritte sind erkennbar.

Breel Embolo | 5
An Tagen wie diesen gelingt ganz zum Schluss dann auch noch, wofür man vorher 90 Minuten vergeblich gerackert hatte, wofür man lange Wege gegangen war, sich vom Gegner hatte malträtieren lassen, sich knapp aus dem Abseits zurückgepfiffen sah und so weiter: In der 91. Minute hechtete Embolo in eine Elneny-Flanke und erzielte mit dem Kopf seinen vierten Treffer in der laufenden Super-League-Saison.

Mohamed Elneny | 5
Ersetzte in der 66. Minute Delgado, war sofort auf der Höhe des Geschehens, suchte selbst den Abschluss, scheiterte einmal nur knapp und lieferte die Flanke zum Tor von Embolo.

Derlis Gonzalez | 4,5
Wurde in der 75. Minute für Kakitani eingewechselt und darf sich – dank eines gewonnenen Laufduells mit Kim Jaggy – den Assist zum zweiten FCB-Tor gutschreiben lassen.

Walter Samuel | –
Kam in der 86. Minute für Diaz ins Spiel und nach über zweimonatiger Verletzungspause wieder zum Einsatz. Zu kurz im Spiel, um bewertet zu werden.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,5.
Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati (Tor), Aliji, Calla, Hamoudi.

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