Laut deutschen Medienberichten sind sich der FC Basel und Borussia Mönchengladbach über die finanziellen Modalitäten eines sich seit Wochen abzeichnenden Wechsels von Granit Xhaka einig geworden.
«Nix verbaselt» – es war ja klar, dass die «Bild-Zeitung» sich nicht zu schade ist, ihre Drechselmaschine anzuwerfen, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen: «Der erste Top-Transfer ist nun eingetütet!» Wie das Boulevardblatt, so meldet auch die «Rheinische Post», dass sich Borussia Mönchengladbach und der FC Basel nach «wochenlangem Transfergerangel» über die finanziellen Rahmenbedingungen geeinigt haben.
Weder vom Bundesligisten noch vom FC Basel gibt es dazu eine Bestätigung. Kann es auch keine geben nach den Worten von FCB-Präsident Bernhard Heusler, «weil es aus meiner Sicht noch nicht niet- und nagelfest ist».
Vierjahresvertrag für Xhaka
Granit Xhaka hat mehrfach betont, dass er gerne an den Niederrhein wechseln würde. Nun ist die Rede von einem Vertrag bis 2016 für den 19-jährigen Shootingstar des FCB und Jung-Nationalspieler. Geld haben die Gladbacher, um eines der grössten Talente des Schweizer Fussballs mitzubieten: 21,8 Millionen Euro sollen aus den Wechseln von Marco Reus (zu Dortmund) und Dante (zu Bayern München) in der Reinvestitionskasse liegen.
Trainer Lucien Favre, der sich etwas ziert mit der Verlängerung seines bis 2013 laufenden Vertrags, soll grossen Wert auf eine Verpflichtung Xhakas gelegt haben, weil die Gladbacher, Überraschungs-Vierter der zurückliegenden Bundesliga-Saison, auch Mittelfeldspieler Roman Neustädter (zu Schalke) verlieren.
Beteiligungsmodell wie bei Shaqiri
Neben rund 10 Millionen Euro für Wunschstürmer Luuk de Jong (Twente Enschede) soll die Borussia nun bereit sein, einen «hohen einstelligen Betrag» (Rheinische Post) für Xhaka locker zu machen. Laut Berechnung von «Bild» sieht das Modell vor, dass die Basler 8,5 Millionen Euro – knapp über 10 Millionen Franken – für ihr Eigengewächs überwiesen erhalten und darüber hinaus an einem allfälligen nächsten Transfer partizipieren.
So hatte sich der FC Basel auch mit den Bayern beim Shaqiri-Transfer vor wenigen Wochen auf ein in der Branche inzwischen nicht unübliches Erfolgs- und Weiterverkaufs-Modell geeinigt. Man darf davon ausgehen, dass die Basler bei Shaqiri im besten Fall auf 16 bis 17 Millionen Franken kommen können.
Basler Reinvestitionen
Damit verzeichnet der FCB innert kürzester Zeit zwei Rekordeinnahmen auf dem Transfermarkt, für die es in der Schweiz bisher kein Beispiel gibt. Und Sportdirektor Georg Heitz ist in der vergangenen Woche auf einer Südamerikareise damit beschäftigt gewesen, dass dieses Geld – zum Teil – wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. «Gut vorangeschritten», so Heulser, seien die Verhandlungen mit dem Offensivspieler Marcelo Diaz (Chile), «auch nicht schlecht» sähe es im Fall von Innenverteidiger Gaston Sauro (Argentinien) aus.