Rund um das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich (2:2) ist es zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte Gummischrot und Tränengas ein. Es kam zu Sachbeschädigungen und Verletzten sowohl auf Seite der Polizei als auch der Fans. Die Staatsanwaltschaften beider Basel ermitteln.
Um die Ereignisse möglichst vollständig rekonstruieren zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen: Augenzeugen und Videoaufnahmen gesucht
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Ergänzungen:
18.25 Uhr: mit * gekennzeichnet
20.34 Uhr: mit ** gekennzeichnet
20.52 Uhr: mit *** gekennzeichnet
22.57 Uhr: Video eines Teils der Ausschreitungen unten angefügt
Die Ergänzungen enden damit. Neuste Entwicklungen entnehmen Sie bitte der weiteren Berichterstattung bei der TagesWoche.
Was wir wissen:
- Nach dem Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich, das 2:2 ausgegangen ist, hat die Polizei auf der Eventplattform hinter der Muttenzerkurve Gummischrot und Tränengas eingesetzt.
- ** Die Polizei teilt in einer Medienmitteilung mit, dass ihre Massnahme «Selbstverteidigung» gewesen sei, weil sie auf der Eventplattform «mit Steinen, Flaschen, Petarden und anderen Gegenständen» beworfen worden sei.
- ** Vier Mitarbeitende der Polizei Basel-Stadt seien dabei verletzt worden und zwei Fahrzeuge der Polizei Basel-Landschaft beschädigt worden, teilen die Polizeien in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit.
- ** Im späteren Verlauf, so die Mitteilung weiter, habe eine «unbekannte Täterschaft auf dem Parkplatz der St. Jakobshalle einen 53-jährigen Polizisten der Polizei Basel-Landschaft niedergeschlagen und ihn erheblich verletzt». Der Mann habe ins Spital gebracht werden müssen.
- ** Weiter sei ein Fahrzeug der Polizei Basel-Landschaft in Brand gesetzt worden. Der Wert des Fahrzeugs, das Totalschaden erlitten habe, belaufe sich auf 100’000 Franken.
- ** Die Polizei habe sieben Personen angehalten und zwei Personen aus Fankreisen des FC Basel zuhanden der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt festgenommen.
- ** Es laufen «intensive Abklärungen und Ermittlungen durch die Kantonspolizei Basel-Stadt und die Polizei Basel-Landschaft bezüglich Hergang, Ursache und Täterschaft», heisst es weiter. Involviert sind auch die jeweiligen Staatsanwaltschaften.
- Nach dem Einsatz waren Personen mit Gesichtsverletzungen hinter der Muttenzerkurve zu sehen.
- *** Gemäss Aussagen von Leuten vor Ort gibt es in der Augenklinik des Universitätsspitals Basel mehrere Fälle von schweren Augenverletzungen, die im Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz stehen. Eine Bestätigung der Augenklinik steht am Sonntagabend noch aus.
- Die Basler Zuschauer sind nach dem Spiel über die Seite der Muttenzerkurve geleitet worden.
Was wir nicht wissen:
- Es ist unklar, ob die sichtbaren Verletzungen bei den Fans vom Gummischrot-Einsatz stammen. Alles deutet jedoch darauf hin.
- ** Es ist nicht klar ersichtlich, warum die Polizei zu diesem massiven Mitteleinsatz greift.
Was die Polizei dazu sagt:
- Um 16.27 Uhr sagt die Polizei auf Nachfrage, dass sie noch nichts Genaueres zum Einsatz sagen könne. Der Einsatz sei noch im Gang.
- * Um 18.25 Uhr verweist die Polizei auf eine Medienmitteilung, die in den nächsten Stunden herausgegeben wird.
- ** Um 19.51 verschickt die Polizei Basel-Landschaft zusammen mit dem Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt eine gemeinsame Medienmitteilung über die Vorfälle. Die Inhalte der Meldung sind oben integriert.
Was der FC Basel dazu sagt:
- Der FCB bestätigt in einer ersten Stellungnahme, dass es einen Polizei-Einsatz gab.
Was aus Fankreisen zu vernehmen ist:
- ** Augenzeugen berichten, dass die Polizei ungewohnt nahe an den Fans vorbeimarschiert sei, es dann zu Provokationen seitens der Fans gekommen sei und dann plötzlich und aus unmittelbarer Nähe die ersten Schüsse erfolgt seien. Unklar sei gewesen, ob und wann ein Schussbefehl gekommen sei. In der Folge habe sich alles hochgeschaukelt.
Dieses Video zeigt mutmasslich einen Teil der Ausschreitungen:
Haben Sie mehr gesehen? Die TagesWoche sucht Augenzeugen und Videomaterial, um die offenen Fragen zu klären.
Hinter der Muttenzerkurve waren am Boden diese Geschosse zu finden.